Spatenstich bei der Feuerwehr Germersheim

Spatenstich bei der Feuerwehr Germersheim

Endlich geht es los…..Mit dem symbolischen ersten Spatenstich haben Feuerwehrführung, Politik und Verwaltung am Freitag den 24. Januar den Startschuss für den Bau eines neuen Feuerwehrhauses am verkehrsgünstigen Standort „Hexenbrücke“ -zwischen Südpfalz-Kaserne und B9- gegeben.

Bis Ende 2021 soll der Neubau fertiggestellt werden. Dann wird es eine neue Unterkunft für die Germersheimer Feuerwehr geben. Gleichzeitig wird der Gebäudekomplex aber auch als Dienstleistungszentrum Nord für die Feuerwehren im nördlichen Landkreis fungieren. Das neue Gebäude löst das in die Jahre gekommene und inzwischen viel zu klein gewordene Feuerwehrhaus in der Sondernheimer Straße ab. Lange genug haben die Wehrleute darauf gewartet und über Jahre, ja eigentlich Jahrzehnte mit Provisorien gelebt. Denn bereits die ehemaligen Wehrleiter der Germersheimer Feuerwehr, Heinz Schnebele und Thomas Nährig haben im Jahr 2000 mit den Planungen für einen Anbau einer Fahrzeughalle und Umbauten des heute noch genutzten Hauptgebäudes  begonnen. Das Bauvorhaben war dann auch ein Jahr später eine der ersten Maßnahmen die damals der neu ernannte und heute ehemalige Kreisfeuerwehrinspekteur Berthold Simon zu bearbeiten hatte. Der Zuschussantrag an die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) wurde gestellt.

Nachdem am alten Standort bis zum Jahr 2004 kleinere Sanierungsarbeiten und erste Rodungsarbeiten stattfanden, kam das Projekt aus unterschiedlichen Gründen zum Stocken und dann ganz zum Stillstand. Es wurden daraufhin freie Flächen im städtischen Betriebshof und in der Südpfalzkaserne genutzt, um Fahrzeuge abzustellen und Material zu lagern. Anfang 2007 wurde dann die leerstehende Wohnung des ehemaligen Gerätewarts im 2. OG zu Lagerräumen umgebaut.
Ab dem Jahr 2008 kam wieder etwas Schwung in die Sache. Zahlreiche Pläne, Änderungen sowie Fahrten zur ADD nach Trier mit dem inzwischen neu gewählten Bürgermeister Schaile folgten. Sogar ein Gerüst zur Sanierung der Gebäudefassade und Anbringung eines Vollwärmeschutzes wurde aufgebaut. Nach einigen Wochen Sanierungstätigkeiten durch Eigenleistung der Wehrleute im Innen- und Außenbereich, kam dann der Baustopp. Das Gerüst wurde wieder abgebaut und die Anbaupläne verworfen.

Da die Anforderungen und Standards einer Feuerwehr wie die einer Kreisstadt, mit inzwischen weiteren angesiedelten Industriebetrieben, selbst bei einem Anbau schon wieder nicht mehr ausgereicht hätten, entschloss man sich ca. Ende 2010 für einen Neubau. Jetzt hieß es erst einmal einen geeigneten Standort finden. Viel freie Flächen hatte die Stadt Germersheim nicht mehr zur Verfügung und nach einigen Überlegungen einen Standort in der Innenstadt auszuwählen, entschloss man sich für den heutigen Standort, da er nach einigen statistischen Auswertungen kein Nachteil für die Wehrleute oder die Einsatzzeiten darstellte, aber dafür  wesentliche Vorteile im Bereich Logistik, Anfahrtswege, Lärmbelastung etc. darstellte. Schließlich soll das neue Gebäude auch als „Dienstleistungszentrum Nord“ fungieren. Das bedeutet, dass zu jeder Tag- und Nachtzeit Feuerwehrfahrzeuge aus dem nördlichen Landkreis das Areal anfahren um Einsatzmaterial abzuliefern bzw. abzuholen. Das hätte z.B. am zunächst angedachten Standort „Stengelkaserne“ in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche und Wohngebäuden, nur zu Problemen geführt.

Die Planungen für den heutigen Neubau, haben dann im Jahr 2015 mit der Auslobung eines Architektenwettbewerbs begonnen. Als Sieger aus diesem Wettbewerb, ging das Architektenbüro Steimle Architekten GmbH aus Stuttgart hervor. Allerdings verzögerte sich der Baubeginn dann wegen Vertragsstreitigkeiten mit einem Mannheimer Planungsbüro um etwa ein Jahr. Jetzt übernimmt die Bauüberwachung das Karlsruher Büro Romanowski Architekten. Die Bauzeit ist mit eineinhalb Jahren veranschlagt. Auf dem 13.500 Quadratmeter großen Grundstück sollen knapp 20.000 Kubikmeter Raum umbaut werden. An den Kosten in Höhe von zirka neun Millionen Euro beteiligt sich auch das Land.

Mit seinen rund 3.640 Quadratmetern Grundfläche bildet der Gebäudekomplex einen markanten Punkt im südlichen Zufahrtsbereich zur Stadt Germersheim. Die direkte Anbindung an die B9 ermöglicht zudem optimale verkehrstechnische und logistische Bedingungen.
Der Eingangsbereich präsentiert sich in Richtung der Stadt bzw. zur Straße „An der Hexenbrücke“. Hier wird sich dann auch der Zu- und Abfahrtsbereich der Einsatzkräfte befinden.

Im Erdgeschoss entsteht eine große Fahrzeughalle mit insgesamt 18 Stellplätzen für die Feuerwehreinsatzfahrzeuge, die Umkleide und- Duschräume für Frauen und Männer; eine Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ), ein Lage- und Besprechungsraum sowie das  Büro  der Wehrleitung.  Im hinteren Bereich (Richtung B9 Zufahrt Fahrtrichtung Speyer) befinden sich die Waschhalle, Technik- und Lagerräume, sowie der Be- und Entladebereich für die Fahrzeuge im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit.

Ein Geschoss höher entstehen Lehr- und Ausbildungssaal, ein Aufenthaltsraum für die Einsatzkräfte der Wehr, ein Raum für Bambini- und Jugendfeuerwehr sowie deren Umkleiden.

Das neue Feuerwehrhaus in Germersheim wird nicht nur eine reine Unterkunft für eine Freiwillige Feuerwehr sein wie man sie aus der Vergangenheit kennt. Neben den Räumlichkeiten für die interkommunale Zusammenarbeit soll vielmehr auch ein modernes Gebäude entstehen, dass aus technischer Sicht zukunftsorientiert ist, sich am demografischen Wandel orientiert und für alle Generationen der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim ein Zentrum werden soll. Ein Zentrum, in dem sich die aktive Wehr, die Bambini und Jugendfeuerwehr,  sowie die Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung austauschen sowie voneinander erfahren und lernen.

 

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