Chronik

Die Freiwillige FEUERWEHR Germersheim

Die Chronik

I n der alten Markgrafenstadt Meissen wurden am 7. Juli 1841 – auf Anregung des Bürgermeisters und eines Seifensiedermeisters – gleichzeitig ein Turnverein und eine Feuerwehr gegründet: ein „freiwilliges Lösch- und Rettungscorps“, das aus einer Rettungs-, einer Lösch- und einer Wachschar bestand. In Meissen ist 1841 dann auch der Begriff „Feuerwehr“ zum erstenmal belegt. Ein Jahr später, nach dem großen Brand in Hamburg, stellte man sich da und dort die Frage: Wie steht es mit unseren Löscheinrichtungen? Behörden und Bürger sahen wohl ein, dass es damit nicht zum Besten bestellt war und manche Städte schafften sich deshalb –mehr zur Beschwichtigung des Gewissens- eine neue Spritze an. Man probierte sie aus, rühmte ihre Vorzüge …..und schob sie bis zum nächsten Ernstfall mit den übrigen Geräten ins Spritzenhaus. Man konnte beruhigt sein. Nicht beruhigt war der Stadtbaumeister Christian Hengst in Durlach. Hengst, verantwortlich für die Feuerlöschgeräte, wusste sehr wohl, dass die zum Löschdienst verpflichteten Männer recht zahlreich, aber durchaus ungeübt waren, und den Erfolg einer neuen Spritze ohne entsprechend ausgebildete Mannschaft schätzte er nur gering ein. Hengst verstand es, Magistrat und Mitbürger derart von der Idee einer ständigen, militärisch geschulten Mannschaft zu begeistern, dass sich sofort 50 junge Leute als Mitglieder des neuen „Pompiercorps“ einschreiben ließen. Man übte und exerzierte noch und noch und schon bald konnte man sein Können unter Beweis stellen.

A m 28. Februar 1847 nämlich brach im Karlsruher Hoftheater während der Vorstellung ein Brand aus. Man rief die benachbarte Feuerwehr von Durlach zu Hilfe. Und was die eingeübte Mannschaft von Durlach nun an Löscharbeit zeigte, machte einen derartigen Eindruck, dass süddeutsche Städte unmittelbar nach dem Karlsruher Brand „freiwillige Feuerwehren“nach dem Durlacher Vorbild ins Leben riefen. So kam es, dass im Jahre 1852 die Germersheimer Feuerwehr organisiert wurde. Nach dieser Organisation bestand die „Direktion“ aus dem Landkommissär, dem Bürgermeister, dem ersten Adjunkten und dem Bezirksbauschaffner. Für den Transport der Feuereimer, Wasserzuber, der Feuerleitern und Feuerhaken war je eine Abteilung von 4 – 5 Mann bestimmt. An den Brunnen auf dem „Kleinen Paradeplatz“, am Landauer Tor (heutiges Ludwigstor), an der ehem. Krone (Hauptstraße), am Einhorn (Marktstraße), Hirsch, prot. Pfarrhaus, an der Oberen Mühle, in der Bergstrasse, in der Kurzen Strasse, am Großen Platz westlich, an der Langenstrasse östlich und am Brunnen in der Schlossgasse waren 36 Brunnenmeister verteilt. 8 Mann stellten Wasserfuhren, 47 Mann unter 8 Führern bedienten den Hydrophor, 35 – 40 Mann (Pompiers) unter zirka 9 Führern die 3 Hauptspritzen, 2 Mann die Handspritzen, 24 Mann unter 8 Führern trugen Effekten aus, 21 Maurer mit Hämmern, 8 Zimmerleute mit Äxten, 7 Fischer mit Wasserstiefeln, 15 Laternenträger, 4 Reihenordner und 4 Träger der Schlauchstützen verteilten sich an verschiedene Plätze. Für die öffentliche Sicherheit in der Stadt während eines Brandes sorgte das Militär. Die Aufsicht im Stadthaus führte der zweite Adjunkt, der Stadtschreiber oder dessen Gehilfe und der städtische Hausmeister. Am 25. September 1870 wurde dann die „Freiwillige Feuerwehr“ Germersheim zur „Pflichtfeuerwehr“ umgewandelt.


Kommandanten waren:

Georg Emil Boye´, Wilhelm Morvilius, Anton Heuck, Friedrich Esslinger, Franz Wettengel, Phil. Heene (1880 – 1895) – zugleich Bezirksfeuerwehrinspektor, Joseph Morvilius, Heinrich Ungeheuer, Georg Matt.


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1882 - 1912

1882
Das Feuerlöschwesen im Königlichen Bezirksamt Germersheim vom 25. Mai 1882: Die Mitgliederzahl der zwölf Jahre alten Pflichtfeuerwehr beträgt 254 Mann.

Uniformen: als Dienströcke schwarzgraue Tuchröcke, 215 Helme, 39 Dienstmützen.

Persönliche Ausrüstung: Helm, Gurt mit Karabinerhaken, Leine, Pfeife und Beil für Steiger; Helm und Gurt für Spritzen– und Wassermänner; Dienstmütze und Holzstab für Ordnungsmänner; Helm, Gurt, Signalinstrument, Beil, 6 Sterne, Haarschweif auf dem Helm für den Commandant; Helm, Gurt, Signalinstrument, Beil, 2 Sterne für den Adjutant; Helm, Gurt, Signalinstrument, Beil, 4 Sterne, Haarschweif auf dem Helm für den Abteilungsführer; Helm, Gurt, Signalinstrument, Beil, 2 Sterne für den Zugführer

Löschgeräte: 1 zweirädrige Saug- und Druckspritze, 2 vierrädrige Druckspritzen, 4 Spritzen ohne Räder, 2 Hydrophore, 1 Wasserwagen, 1 fahrbare Schlauchhaspel, 175 Feuereimer aus Hanf, 6 Schlauchbrücken, 815 Hanfschläuche, 13 Saugschläuche, 1 Rauchapparat, 1 Tragbare.

Steiger- u. Rettungsgeräte: 3 handfahrbare Steigerwägen, 1 mech. Leiter, 1 Aufstellleiter mit 2 ohne Stangen, 6 Dachleitern, 4 Hakenleitern, 40 Laternen, 1 Rettungsschlauch, 6 Feuerhaken, 3 Sanitätstaschen, verschiedene Signalgeräte.

Übungen im Jahre 1882: Gesamtwehr 3,  Steiger 2, Spritzenmänner 2, Wassermänner 2, Ordnungsmänner 2, Inspektionsübung  1
Brände im und außerhalb des Stadtbezirkes waren in diesem Jahr nicht zu verzeichnen.

Feuerhaus: 1 Feuerhaus (Spritzenhaus) Hierzu 5 Schlüssel Beleuchtung durch Handlaternen mit Stearinkerzen

Bespannung: Ein schon bestimmter Fuhrunternehmer (Arbogast) in der Nähe des Spritzenhauses.

Feueralarm: Durch Glocken und Hornsignale sowie militärischerseits Trommelschlag durch die Stadt.


Der Wasserbedarf wird durch die inzwischen vorhandenen 83 Brunnen, ferner durch die die Stadt durchfließende Queich und 4 Wasserreservoirs – welche im Privatbesitz sind und einen Inhalt von durchschnittlich je 15000 Liter haben- genügend gedeckt. Die Gesamtkosten des Feuerlöschwesens (der Gemeinde und der Feuerwehr)  im Jahre 1882 betrug 870,- Mark.

1893

Die Stadt wurde mit einer Wasserleitung ausgestattet, was unter anderem auch eine wesentliche Verbesserung der Feuerlösch-einrichtung zur Folge hatte und eine Veränderung der bisherigen Einteilung bedingte. Es wurde eine sog. Hydrantenkompanie gebildet und diese in zwei Abteilungen eingeteilt. Von der Stadt wurde auf Grund dieser ein Hydrantenwagen, 6 Standrohre und 300 m neues Schlauchmaterial beschafft.

1894

Der seitherige langjährige Kommandant Heene schied aus der Wehr aus. In Anbetracht seiner großen Verdienste um die Durchführung des Feuerwehrwesens, für eifrige Hingabe und große Opferwilligkeit wird er unter Verleihung einer Ehrenurkunde zum Ehrenkommandanten ernannt und ihm ein Jagdgewehr geschenkt.

1895

Die Stadtverwaltung beschafft einen zweiten Hydrantenwagen mit den dazu erforderlichen Geräten. Es finden Spezialübungen der Hydrantenmannschaft statt.

1896

Am 28. 6. findet unter Mitwirkung der Feuerwehrkapelle der Verbands-tag in Germersheim statt.

1897

Am 30. 8. Großfeuer in der Möbelschreinerei Wilh. Seifert jr., Bismarckstraße. Zur Feuerbekämpfung werden erstmals die Hydranten benützt, die sich voll bewährten; dennoch bleibt die Einrichtung der bisherigen Wasserfuhren aufrechterhalten. Die Militärfeuerwehr stand in Bereitschaft. 

1900

Die Stadtverwaltung beschafft ein Sprungtuch von 3,5 m im Quadrat für besondere Rettungszwecke. Fritz Lemmert jr. wird Kommandant. 

1901

Am 23.12. Großfeuer im Schuppen von Jakob Vollmer, das großen Schaden verursacht. Die Militärfeuerwehr wird bei diesem Brand mit eingesetzt. 

1902

Innerhalb der Feuerwehr werden Waldbrand-Abteilungen gebildet. 

1903

Am 14.10. starb Ehrenkommandant Heene, der sich um das Feuer-wehrwesen außerordentlich verdient gemacht hat. 

1905

Die Feuerwehr beteiligt sich an der Schillerfeier am 9. Mai.

1908
Bisheriger Kommandant Lemmert erkrankt. Es folgen in rascher Reihenfolge im gleichen Jahre als Kommandanten: Georg Strässner, Jakob Vollmer, Ludwig Morvilius 

1909

Kommandant Ludwig Morvilius verstarb plötzlich; an seine Stelle tritt Wilhelm Schmitt. Im gleichen Jahr wird in Germersheim abermals ein Verbandstag abgehalten.

1911

Am 15.8. brennt die Mühle Ungeheuer. Die Feuerwehr wird von der Militärfeuerwehr unterstützt. Zu diesem Brande sei noch erwähnt, dass Ullrich Fritz allein die große Leiter, zu welcher sonst 8 Mann benötigt wurden, vom Stadthaus an den Brandplatz fuhr und stellte. 

1912

Johann Val. Klee wird Kommandant.

1914 - 1932

1914

Bei Ausbruch der Mobilmachung rücken 134 Feuerwehrleute ins Feld bzw. zum Militär ein. Junge Jahrgänge werden bei der Feuerwehr eingeteilt, ebenso Militärmannschaften. Es wird eine ständige Brandwache gebildet, bestehend aus Führern der Wehr und Militärpersonen. Diese Wache wurde im Rathaus untergebracht. Eine Telefonverbindung mit der Kirchturmwache war eingerichtet.

1915

Weitere Feuerwehrmänner werden zur Fahne gerufen. Die Feuerwehrdienstpflicht wird auf Männer von 16 bis 60 Jahre ausgedehnt. Frühere ältere Führer werden wieder einberufen.

1916

Es findet ein Bezirksverbandstag mit Kommandantenversammlung im Stadthaus statt.

1917

An Stelle des zum Militär eingerückten bisherigen Kommandanten Johann Val. Klee wird Wilhelm Schmitt Kommandant.

1918

Brandfall im Artilleriedepot. (heutiges Straßenmuseum)

1919
Johann Val. Klee wird wieder Kommandant und die zurückgekehrten Feuerwehrmänner werden wieder bei der Wehr eingeteilt. Die Tätigkeit der Wehr erfährt durch verschiedene Forderungen der Besatzungsbehörden einschneidende Einschränkungen. Die bis dahin auf militärischer Grundlage aufgebaute Führung und Ausbildung ist nicht mehr gestattet und somit beginnt die Disziplin der Feuerwehrmänner zum großen Teil zu verlottern.

In der Nacht vom 1. zum 2. Weihnachtsfeiertag bricht ein Großbrand im rechten Flügel der Zollerkaserne -welche von französischen Besatzungssoldaten belegt ist- aus. Vermutlich durch Brandstiftung der darin untergebrachten marokkanischen Truppenteile, brannte der Westflügel nieder. Das Feuer griff schnell um sich. Da die vorhandenen Geräte für einen derartigen Brand unzureichend sind und ebenso der Druck der Wasserleitung zu gering ist, steht die Feuerwehr dem Brand anfänglich machtlos gegenüber. Der Brand hat gezeigt, dass das Material veraltert und durch den Krieg zum Teil unbrauchbar geworden ist. Stadtkommandant Oberstleutnant Margin richtete an die Stadtverwaltung ein Dankschreiben für die geleistete Hilfe.

1920

Brand bei Spenglermeister Mathes am 5. Juni. (heutiger Kolpingsplatz)

1921
Der bisherige Kommandant Johann Val. Klee wird zum Bezirksfeuerwehrinspektor ernannt; an seine Stelle rückt Tünchermeister Heinrich Wettengel.

Die Stadtverwaltung beschafft 500 m neues Schlauchmaterial und 50 neue Uniformen.

Im August entsteht ein Waldbrand im Solachgraben, am 18. 9. jeweils ein Brand bei Joh. Helfrich und bei Josef Settelmeier.

1922

Im Juli dieses Jahres sollte hier abermals der Bezirksverbandstag stattfinden. Sämtliche Vorbereitungen waren restlos getroffen. Drei Tage vorher wird die Veranstaltung von der Besatzungsbehörde verboten. Diese Maßnahme hat die Feuerwehr stark verbittert und die Übungen wurden daraufhin eingeschränkt.

1923
Brand in einem Blockhaus bei der ehemaligen Fliegerschule.

Im selben Jahr tritt Kommandant Wettengel von seinem Posten zurück und an seine Stelle tritt Schreinermeister Franz Eckert.

Das Pflichtalter für den Feuerwehrdienst wird auf 40 Jahre herabgesetzt.

1924
Anfangs Februar Brand bei Schreinermeister Seifert auf dem Kirchplatz. Um diese Zeit war von der Besatzungsmacht von abends 21 Uhr bis morgens 5 Uhr Verkehrssperre verhängt und so kam es, dass auf den Alarm hin fast niemand ausrückte. Nach Rücksprache mit der Besatzungsbehörde wurde auf Grund dieses Vorfalls für die Feuerwehr in künftigen Brandfällen die Verkehrssperre aufgehoben. Nach wie vor war aber jede Versammlung der Feuerwehr anmelde- und genehmigungspflichtig.

Im Oktober wurde die Wehr zur Hilfeleistung nach Sondernheim gerufen (Brand bei Jakob Brodback)

1925
Die Londoner Konferenz schafft auch für die Feuerwehr insofern etwas Erleichterung, als Unternehmen irgendwelcher Art nicht mehr genehmigungspflichtig sind. Das ganze Leben und Treiben wird etwas freier.

1926
Auf Grund des Verlustes der Wehrmacht, des Verlustes an Ländern und Absatzgebieten und mangels Erwerbsmöglichkeiten wurden die jüngeren Jahrgänge immer zahlreicher verfügbar, weshalb die Herabsetzung des Feuerwehrpflichtalters auf 35 Jahre beantragt wurde.

Vielen blieb die bimmelnde Feuerglocke im Gedächtnis haften, die von der Polizeiwache im Erdgeschoss des Rathauses aus, durch einen langen Strick betätigt wurde. Aus einem Nebengebäude des Rathauses zog man dann die Löschgeräte, und jagte ratternd durch die gepflasterten Straßen. Die Alarmierung mit der Rathausglocke hat sich aber im Laufe der Zeit als ungenügend erwiesen und somit wurde angeordnet, künftig bei Brandfällen mit den beiden großen Kirchenglocken stürmen zu lassen.

1927
Kommandant Eckert tritt wegen erreichter Altersgrenze zurück. An seine Stelle tritt Maurermeister Ludwig Roth.

Der bisherige Bezirksvorstand Ott in Niederlustadt ist im April verstorben. Ihm folgt August Baron aus Kandel, welcher die Wehr am 27.8. zur Zufriedenheit besichtigt.

Die Feuerwehrkapelle führt wiederholt den langen Zug an, der sich an Allerheiligen durch die Stadt zum Friedhof bewegt.

1930

Die Feuerwehr übernimmt die Absperrung in der Befreiungsnacht vom 30.6. zum 1.7. Ebenso besorgt die Feuerwehr die Absperrung anlässlich der Durchfahrt des Reichspräsidenten von Hindenburg.

1932
Die bisherige Einteilung der Feuerwehr in Steiger, Spritzer und Wassermannschaft wird aufgehoben. An ihre Stelle treten sogenannte Löschzüge, von denen jeder einzelne für sich einsatzfähig ist.

Auf Wunsch des damaligen Bürgermeisters Fritz Wolf tritt an Stelle der bisherigen „Pflichtfeuerwehr“ wieder eine „Freiwillige Feuerwehr“, mit deren Bildung und Führung Karl Rupprecht betraut wird. Karl Rupprecht wird auch zur gleichen Zeit zum Kreisbrandinspekteur gewählt. Von 300 Mann bleiben allerdings nur 190 bei der Wehr, die aber genügen.

Die Wehr wird zu einem Großfeuer auf die Holzmühle gerufen. Die vollkommen unzureichenden Geräte lassen die Notwendigkeit der Anschaffung einer Motorspritze deutlich erkennen.

Die Wehr wird von Kreisbrandinspekteur Müller aus Pirmasens zur Zufriedenheit besichtigt.

1935 - 1955

1935

Ehrenjahr in der Geschichte der Feuerwehr. Am 11.6. wird die Motorspritze von der Firma Balcke aus Frankenthal nebst dem entsprechenden Fahrzeug geliefert. Die Bedienung des Gerätes besteht aus Freiwilligen, Führer ist Hermann Hoffmann, Spenglermeister. Dieses Gerät findet erstmals Verwendung bei einem Brand in der „VEDAG“ in Rheinsheim, die sich sehr lobenswert über die freiwillige Hilfeleistung ausspricht.

Am 23.10. Brand in der Schreinerei der Oberrheinischen Schiffswerft Gebr. Spatz.

1936
Die Stadt beschließt die Erstellung eines neuen zweckentsprechenden Spritzenhauses gegenüber dem Ludwigstor (heutiges Supermarkt-Gelände).

Die „Freiwilligen“- Basis muss wieder verlassen werden, da die jungen Leute wieder zur Wehrmacht und zum Arbeitsdienst einrücken oder Beschäftigung finden. Die Aufhebung der 1926 herabgesetzten Altersgrenze wird beantragt, um für alle freie Hand zu haben. Es wird mit der Ausbildung der Feuerwehrleute als Einsatzfeuerwehrmann begonnen.

Am 10.10. brennt ein Teil des ehemaligen Proviantamtes (gegenüber Arrestgebäude). Die Anschaffung einer Sirene für Alarm erweist sich als notwendig.

1937

Eine Reservefeuerwehr wird aufgestellt, Leute über 40 Jahre, 2 Löschzüge für Luftschutzzwecke. Auf dem Rathaus wird eine Sirene eingebaut. Das neue Spritzenhaus am Ludwigstor wird bezogen. Unglücklicherweise wurde vergessen eine Treppe ins Obergeschoss des Wohnhauses einzuplanen, so dass nachträglich eine Treppe angebaut wurde.

1938 bis 1944

Das Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen vom 23. Januar 1938  bis     dekretierte die Feuerwehren zu Einheiten einer Hilfspolizeitruppe. Nachdem es nicht mehr statthaft war, Kommandant und Kreis-brandinspekteur zugleich zu sein, wurde Hermann Hoffmann, welcher bis dahin stellvertretender Wehrführer war und die Wehr in dieser Eigenschaft schon längere Zeit führte, durch eine Polizeiverfügung zum Kommandanten ernannt. Karl Rupprecht blieb weiterhin Kreisbrandinspekteur. In dieser Zeit wandelte sich das Bild der Feuerwehr vollkommen. Die jungen Leute mussten alle einrücken, an ihre Stelle mussten teils ältere, im Dienst erfahrene Männer einberufen werden. Außerdem wurde 1942 auf Grund eines Erlasses des Staatsministeriums des Innern u. a. die Hitlerjugend in verstärktem Maße für den Feuerlöschdienst eingesetzt. Ein besonderes Einsatzgebiet ergab sich auch beim Beginn und der Steigerung des Bombenkrieges. Das motorisierte Löschfahrzeug der Germersheimer Feuerwehr wurde dem Katastrophenzug, welcher sich aus mehreren Feuerwehren des Kreises zusammensetzte, zugeteilt. Mit der Führung des Zuges wurde Hermann Hoffmann betraut. In seiner Abwesenheit führte der damalige stellv. Wehrführer Phillipp Weber die Wehr. Das Löschfahrzeug nahm so an verschiedenen Einsätzen unter anderem in Karlsruhe, Frankenthal, Ludwigshafen, Frankfurt, Kaiserslautern, Mechtersheim usw. teil. In Ermangelung weiterer Männer für den Feuerwehrdienst, mussten junge Frauen -im Alter zwischen 18 und 28 Jahren- einberufen werden und zwar 6 Gruppen, welche alle uniformiert wurden. So bestand die Germersheimer Feuerwehr nunmehr bis 1944 aus 2 männlichen und 6 weiblichen Löschgruppen.

1944
Zu Beginn des Jahres wurde für den Kreis Germersheim ein Gas-schutztrupp von der Feuerwehr abgestellt, der unter der Leitung des damaligen Luftschutz-Kreis-Chemikers Josef Seelinger stand und in allen Zweigen der Gas- und Kampfstoffabwehr unterwiesen wurde. Die notwendige Ausrüstung für alle Möglichkeiten des Gaskrieges waren allerdings noch nicht vollständig, als der Zusammenbruch kam. In den langen schweren Kriegsjahren haben Alte und Junge jederzeit in hingebender Weise ihren Feuerwehrdienst getan. Oft genug mitten aus der Arbeit, noch öfters mitten in der Nacht alarmiert, leisteten sie ihren Dienst, hungrig und durchnässt, tagelang ohne Ruhe. Ihnen gebührt hier an dieser Stelle, leider spät genug, Dank und Anerkennung für ihren Dienst am Volk, der, lange genug nicht genügend gewürdigt, heute, wo wir Abstand von jenen Jahren gewonnen haben, öffentlich gerühmt werden muss.
1945
ach dem Umsturze konnte praktisch für Germersheim kein Brandschutz mehr geboten werden, da die ersten Truppen das Löschfahrzeug der Germersheimer Feuerwehr mitnahmen. Um den Brandschutz aber zu sichern, wurde von der Stadt Speyer ein LF 15 der Stadt Germersheim geliehen. Ebenso stellte das Straßen- und Flussbauamt eine TS 8 zur Verfügung.
1947
Die Feuerwehr Germersheim wird mit jüngeren Jahrgängen neu aufgestellt. Von der alten Wehr blieben nur noch 2 Männer, und zwar als Kommandant Hermann Hoffmann und als Maschinist Georg Wetzka. Auf Anordnung der Militärregierung wurde die Höchst-mannschaftsstärke der Feuerwehren in allen Landkreisen um 12% gesenkt. Nach den Richtlinien der Besatzungsmacht hatte die Wehr nur noch 37 Mann. Im Spätsommer des gleichen Jahres wurde das Löschfahrzeug LF 15 zur nachbarlichen Löschhilfe nach Freisbach gerufen und empfing dort, bei einem Großbrand von 3 Scheunen, seine erste Feuertaufe. Im gleichen Jahr wurden von der Stadtverwaltung 20 neue Uniformen angeschafft.
1948 bis 1949
Es fanden in diesen Jahren laufend Übungen statt, welche wie nach dem vorigen Kriege alle anmeldungspflichtig waren. In diesen 2 Jahren wurde die Wehr bei mehreren Wald- und Gebäudebränden eingesetzt, unter anderem auch in Lingenfeld und Bellheim sowie bei einem Brand bei Wamsgans Karl in der Hauptstraße.
1950
In diesem Jahre starb Kreisbrandinspekteur Karl Rupprecht, ein beliebter und weit über die Grenzen unseres Kreises bekannter Feuerwehrführer, nach kurzer Krankheit. Am 5. Januar wird er von der Feuerwehr Germersheim zu Grabe getragen. Hermann Hoffmann, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim, wird sein Nachfolger. In diesem Jahre wird nach heftiger Debatte des Stadtrates, ob luft- oder wassergekühlt, der Feuerwehr im März ein LF 15 Mercedes mit Metz-Aufbau übergeben. Der bisherige Kommandant, Hermann Hoffmann, scheidet aus der Wehr aus und an seine Stelle tritt sein Sohn, Hans Hoffmann.
1951
Das Löschfahrzeug LF 15 wird von der Betriebsfeuerwehr Silbernagel / Bellheim, zur nachbarlichen Löschhilfe, zum Brand im „Schlössel“, gerufen. Am Gebäude der Familie Silbernagel wird -infolge eines fahrlässigen Verhaltens eines Mieters- der gesamte Dachstuhl vernichtet. Im selben Jahr übergibt die Stadtverwaltung der Feuerwehr einen neuen TS 8 Anhänger.
1952
Das Jubeljahr der Feuerwehr Germersheim. Die Wehr wird auf 50 Mann verstärkt, die Stadtverwaltung beschafft 30 neue Uniformen. Am 19. und 20. Juli feiert die Wehr Germersheim ihr 100jähriges Stiftungsfest. Wir gehen die Jahre zurück und danken allen Feuerwehrmännern für ihre uneigennützige Bereitschaft und treue Pflichterfüllung im Dienste für die ganze Bevölkerung und zum Wohle unserer Stadt. Das Hauptereignis waren die Feierlichkeiten aus Anlass des 100jährigen Bestehens der Feuerwehr Germersheim. Zahlreiche Wehren aus der näheren und weiteren Umgebung gratulierten dem Jubilar. Der Bevölkerung ist noch heute der große Umzug und das abschließende Feuerwerk am Denkmal in Erinnerung.
1953
Das Jahr 1953 wurde eingeleitet durch einen größeren Brand beim Anwesen Götzinger, Hintereck 1. Neben kleineren Bränden und auch verschiedenen Einsätzen beim kurzen Hochwasser zeigen die Einsatzberichte noch einen größeren Brand im September in Westheim, und einen Großbrand im November in Bellheim.
1954
Gleich zu Beginn des Jahres hatte die Feuerwehr beim Brand im amerikanischen Depot auf dem ehemaligen Flugplatz einen größeren Einsatz zu überstehen. Die Germersheimer Wehr hielt sich damals recht wacker, wie ein Dankschreiben des Kommandeurs des Hauptquartiers in Worms zeigt.
1955
Das Jahr 1955 war gekennzeichnet durch die Hochwasserflut. Die Einsatzberichte zeigen, dass die Feuerwehr Germersheim in tagelangem Einsatz verschiedene Betriebe und Anwesen in Germersheim vor der Hochwasserflut geschützt hat. Nach langen Auseinandersetzungen im Stadtrat wurde auch das neue Tanklöschfahrzeug 16 angeschafft. Ausgangs des Jahres war noch ein größerer Brand im Anwesen Müller am Sportplatz.

1956 - 1976

1956
Kommandant Hans Hoffmann wird zum Kreisbrandinspekteur ernannt. Er tritt damit die Nachfolge seines Vaters Hermann Hoffmann an.
1957
Dieses Jahr wurde wieder durch Hochwassereinsatz eingeleitet, wobei diesmal hauptsächlich das Anwesen Mertzluft ( heute Supermarkt-Gelände und vorher lange Jahre Unterkunft des städtischen Bauhofs ) zu schützen war. Erstmals taucht in der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr ein Brand bei der Firma Nolte auf. Gerade dieser Betrieb, bekannt als stark feuergefährdet, gab der Feuerwehr ab diesem Zeitpunkt manche Rätsel auf. Es darf jedoch festgestellt werden, dass die Feuerwehr Germersheim in Zusammenarbeit mit der dann später aufgestellten Betriebsfeuerwehr der Firma Nolte bis heute alle ihre gestellten Aufgaben in diesem Betrieb zur vollen Befriedigung gelöst hat.
1958
Bei einem nachbarlichen Löschhilfeeinsatz in Freisbach hatte die Wehr eine große Bewährungsprobe zu bestehen. Auch musste die Feuerwehr wieder des öfteren eingreifen, um Anwesen und Betriebe in Germersheim vor dem Hochwasser zu schützen.
1959
Brand eines Heizöltankzuges im dichtbebauten Stadtgebiet. Durch raschen Einsatz der Feuerwehr konnte größerer Schaden vermieden werden. Gerade ab dieser zeit lässt sich aus der Chronik herauslesen, dass die Tätigkeit der Feuerwehr nicht ausschließlich auf Brandbekämpfung ausgerichtet war, sondern dass die Feuerwehr mehr oder weniger Mädchen für alles wurde. Die Chronik zeigt, dass die Feuerwehr zu Hochwassereinsätzen, zu Verkehrsunfällen und ähnlichem gerufen wurde. In diesem Jahr musste die Feuerwehr Germersheim den Tod ihres langjährigen Kameraden und Maschinisten Georg Wetzka beklagen, der unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen wurde. Beim 100jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Rülzheim ist die Feuerwehr aus Germersheim „Patenwehr“.
1960
Das Jahr 1960 war durch den Großbrand bei der Firma Nolte-Möbel am Pfingstmontag gekennzeichnet. Die Feuerwehr Germersheim war zusammen mit der Wehr der Bundeswehr mehrere Stunden im Einsatz und konnte erreichen, dass trotz des Großbrandes nur ein geringer Teil der Fabrikationsanlage ausfiel.
1963
In diesem Jahr war ein größerer Brand bei der Firma Hering
-Isolatorenwerk- zu bekämpfen. Zusammen mit der Feuerwehr der Bundeswehr und des Army. Depots konnte auch hier der Schaden gering gehalten werden. Bei der Schiffswerft war ein Schiffsbrand zu bewältigen. Am Butterweg war ein größerer Waldbrand ausgebrochen, den die Feuerwehr zusammen mit einigen Waldarbeitern löschen konnte. Ein schweres Unwetter machte den Einsatz der Wehr notwendig. Zahlreiche Keller waren leer zu pumpen. Beigeordneter Heene übergab der Feuerwehr im Rahmen einer Feierstunde vor der Feuerwache ein neues Unfallhilfsfahrzeug. Kreisbrandinspektor Hoffmann überreichte den Schlüssel für das Fahrzeug dem Gruppenführer Willi Traxel. Löschmeister Sauer wurde zum Gruppenführer befördert. Erstmals sind nach Einsatzberichten der Feuerwehr Germersheim Verkehrsunfälle verzeichnet. Davon dürfte der schwerste im Dezember gewesen sein, bei dem der allseits bekannte Architekt Knoll ums Leben kam. Zum ersten Mal kam das vor kurzem beschaffte Unfallhilfsfahrzeug zum Einsatz.
1964
Zu einem größeren Brandeinsatz wurde die Freiwillige Feuerwehr in die Nachbargemeinde Schwegenheim gerufen, wo mehrere Scheunen in Flammen standen. Auf der Straße zur „Insel Grün“ kippte ein mit Heizöl beladener Tanklaster um.
1965
Wiederum musste die Feuerwehr beim Hochwassereinsatz mithelfen. Die Wehrleute waren im Juli über 3 Tage im Einsatz und konzentrierten sich hauptsächlich auf den Hochwasserdammschaden beim Pumpwerk in Sondernheim. Im Rahmen einer Beschaffungsaktion des Landes Rheinland-Pfalz erhielt die Freiwillige Feuerwehr Germersheim einen Schlauchwagen.
1966
Erich Schardt erhält das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr.
1967
Katastropheneinsatz im südlichen Kreisgebiet. Ein verheerender Orkan hatte in verschiedenen Orten zahlreiche Dächer abgedeckt und die Feuerwehren des Landkreises wurden zur Nachbarschaftshilfe gerufen. Im Rahmen einer Landesaktion wurde ein Schlauchboot beschafft. Das Boot hatte bereits bei der Probefahrt den ersten Einsatz, als in Höhe des Wohnschiffes (heutiges Lokal „Rheinschanze“) ein in den Rhein gesprungenes Reh geborgen wurde.
1968
Die Feuerwehr hat Nachwuchssorgen. In einer Stadtratssitzung kritisierte Bürgermeister Jantzer das mangelnde Interesse. Nach einer Werbeaktion meldeten sich von 200 jungen Leuten lediglich einer, um der Wehr beizutreten. Ein neuer Mannschaftswagen wurde angeschafft. Bis zu diesem Zeitpunkt erfüllte ein ehemaliger Wehrmachtssanitätswagen diesen Zweck. Im Spätjahr brannte die Scheune der Erbengemeinschaft Julien an der Ecke Eugen-Sauer-Straße/Sandstraße nieder.
1969
Im Februar musste die Wehr ihren Kameraden Willi Traxel zu Grabe tragen. Noch im selben Jahr verstarb auch der frühere Kreisbrand-inspekteur und Wehrführer Hermann Hoffmann. Großbrand im Depot der US-Streitkräfte in Germersheim. Trotz größter Bemühungen, mit Unterstützung mehrerer Nachbarwehren, fielen dem Feuer zahlreiche Lagerbestände zum Opfer. Um die jungen Wehrmänner an den aktiven Dienst heranzuführen, wird eine Nachwuchsgruppe ins Leben gerufen.
1970
Durch die in den letzten Jahren zahlreich aufgetretenen Ölunfälle war es notwendig, dass die Feuerwehr auch mit Spezialgeräten zur Bekämpfung von Ölunfällen ausgerüstet wurde. Für die Freiwillige Feuerwehr Germersheim wurde im Rahmen einer Landesaktion ein Ölwehrfahrzeug beschafft. Völlig überraschend verstarb am 7. August der Kreisbrandinspekteur und Wehrleiter der Feuerwehr Germersheim Hans Hoffmann. Die starke Anteilnahme an seiner Beisetzung hat gezeigt, welcher Wertschätzung sich Hans Hoffmann in allen Kreisen der Bevölkerung, nicht nur bei der Freiwilligen Feuerwehr, genoss. Durch den Bürgermeister wurden als Nachfolger an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim Hermann Lippler als Wehrleiter und Alfred Nebel als sein Stellvertreter bestimmt. Bei einer Jahresdienstbesprechung der Feuerwehren in Maximiliansau, erhalten Hermann Lippler, Berthold Schmitt, Rudolf Sauer und Gerhard Nebel das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr.
1971
Im August verstarb Karl-Heinz Theis, allseits beliebter und geschätzter Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr. Im Dezember war in den frühen Morgenstunden in einem Hochhaus ein Brand ausgebrochen. Die Löscharbeiten waren äußerst schwierig, weil mehrere Stockwerke stark verqualmt waren. Hier hat sich die Notwendigkeit einer Drehleiter besonders bemerkbar gemacht.
1972
Während der Pfingstfeiertage wurde ein Rockfestival auf der Insel Grün abgehalten. Aus diesem Anlass war eine ständig besetzte Feuerwache im Feuerwehrgerätehaus angeordnet. Größere Einsätze während des Festivals waren jedoch nicht zu verzeichnen. Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der B 9 wurde Brandmeister Rudolf Sauer tödlich verletzt. Seine Kameraden konnten ihn zwar noch zusammen mit dem Roten Kreuz bergen, jedoch verstarb er noch an der Unfallstelle. Ende des Jahres musste die Feuerwehr zu einem schweren Schiffsbrand ausrücken, bei dem ein Matrose in seiner Kajüte verbrannte.
1973
Die Freiwillige Feuerwehr wurde zu einem Brand mittleren Ausmaßes bei den Isolatorenwerken Julius Hering gerufen. Ein langgehegter Wunsch der Feuerwehr ging in Erfüllung: die Anschaffung einer Drehleiter. Nach längeren Debatten entschied man sich für das derzeit modernstes Gerät, das sich auf dem Markt befand, eine Leiterbühne (30 m) der Firma Magirus.
1974
Aufgrund des Landesgesetzes wurde die Gemeinde Sondernheim dem Verband der Stadt Germersheim eingegliedert. Das bedeutete auch die Zusammenlegung der beiden Feuerwehren. Im Herbst hatte die Freiwillige Feuerwehr Germersheim den wohl seltensten Einsatz, nämlich das Einsammeln und Verpacken der Schwalben im Stadtbereich für den Transport in den Süden. Vielleicht kann man sich noch daran erinnern, dass die Vogelschutzvereine bestrebt waren, die Schwalben, die durch den plötzlichen Kälteeinbruch nicht mehr nach dem Süden geflogen waren, einzufangen und mit Charterflugzeugen nach Italien bzw. dem ehemaligen Jugoslawien zu bringen.
1975
Mehrere Schiffshavarien sowie Verkehrsunfälle waren Haupt-schwerpunkte der Einsatzfahrten. Trotzdem musste die Wehr zu einem größeren Brand in der Firma Nolte-Möbel ausrücken, wo in der Siebanlage des Spanplattenwerkes eine Explosion das gesamte Gebäude der Siebanlage verwüstete. Über die Weihnachtsfeiertage wurden die Wehrleute zu einem Christbaumbrand gerufen, der den Geschädigten sicherlich noch lange in Erinnerung blieb. Im Sommer diesen Jahres wurde eine Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen, welche unter der Leitung von Gruppenführer Alex Hoffmann einen guten Ausbildungsstand erreicht hat. Es ist sehr erfreulich, dass sich selbst in einer Zeit, in der viele nur materialistisch eingestellt sind, noch junge Leute finden, die sich in den Dienst einer guten Sache stellen.
1976
Das Spanplattenwerk der Firma Nolte-Möbel war noch des öfteren Ziel der Einsatzfahrten der Freiwilligen Feuerwehr. So war z.B. Ende Januar ein größerer Brand in der Absauganlage des Spanplatten-werkes zu löschen. Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe wurde die Wehr in diesem Jahr zu einem Waldbrand nach Westheim, zu einem Großbrand nach Bellheim (hier brannten mehrere Scheunen) und zum Brand einer Kleiderfabrik nach Rülzheim gerufen. Vom 25. bis 27 September begeht die Wehr ihr 125jähriges Jubiläum. Anlässlich der „700 Jahr Feier der Stadtrechte“ ein Jahr früher als im eigentlichen Jubeljahr. Die Feuerwehr Germersheim ist inzwischen auf einen Personalstand von 60 Mann angewachsen, hinzu kommt die Jugendfeuerwehr mit einer Gesamtstärke von 16 Jungen, von denen die ersten 7 Kameraden die das 16. Lebensjahr erreicht haben, in die aktive Wehr eingegliedert werden. Am letzten Tag des Jahres wurde die Germersheimer Feuerwehr am Nachmittag zu einem schweren Verkehrsunfall gerufen, bei dem ein Autofahrer infolge von Glatteis von der Ölstraße abkam und in seinem Fahrzeug eingeklemmt wurde.

1977 - 1997

1977
Ein schweres Explosionsunglück ereignete sich auf dem Gelände der Firma Hering, dem ein 47 Jahre alter Arbeiter aus Lingenfeld zum Opfer fiel. Drei weitere Mitarbeiter kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Die meisten der rund 100 Beschäftigten hatten den Betrieb bereits verlassen, da sich die Detonation kurz nach 16.30 Uhr ereignete. Ein weiterer ungewöhnlicher Einsatz ereignete sich in der Höhe der ehemaligen Fähre. Ein auf Grund aufgelaufenes -mit Bimskies beladenes- Rheinschiff musste leergepumpt werden um es wieder schwimmfähig zu machen. Anlässlich des 6. Germersheimer Hafenfestes führte die Feuerwehr zusammen mit dem DRK und dem THW eine Großübung durch. Heinz Schnebele übernimmt die Führung der Jugendfeuerwehr.
1978
Durch einen Barackenbrand in einer Schrottfirma, erlitt ein schlafender Arbeiter lebensgefährliche Verletzungen. Ein Regenflut wie sie seit Menschengedenken nicht mehr verzeichnet wurde, ließ den Rhein im Mai weit über seine Ufer steigen. Ununterbrochener Einsatz der Feuerwehr und weiterer Helfer füllten und verbauten mehr als 10000 Sandsäcke. In Höhe Rheinkilometer 382 stießen 2 Motorschiffe zusammen, wobei in ein Tankmotorschiff ein Leck geschlagen wurde, aus dem eine größere Menge Benzin ausliefen. Polizei und Feuerwehr sicherten die Unfallstelle wegen Explosionsgefahr. In der Nacht gelang es die Gefahr zu bannen. Abschlussübung in der Hauptstraße. „Brandobjekt“ war das Farben-lager der Firma Turgetto, das durch eine Explosion in Brand geraten war.
1979
Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich auf der B9, Einmündung Ölstraße, bei der zwei Frauen aus Germersheim und ein Mann aus Landau ums Leben kamen. Ein zeitintensiver Einsatz ereignete sich auf dem Truppen-Übungsplatz in der Nähe der Sponeck-Kaserne. Ein Tankwagen der US-Armee stürzte um, wodurch ca. 500 l Benzin auf den hartgefrorenen Boden ausliefen und aufgenommen werden musste. Am Abend des 9. Oktobers musste im Rahmen der Nachbarschaftshilfe bei einem Waldbrand in Lustadt, ca. 5 Stunden gegen Flammen angekämpft werden. Einen neuen Mannschaftstransportwagen konnte die Wehr in diesem Jahr entgegennehmen, der später zum ELW umgebaut wurde. Das alte Fahrzeug, das den Anforderungen nicht mehr entsprach, wurde dem Bauhof zugeteilt.
1980
Ein implodierter Fernseher eines Bewohners des Altenheims führte dazu, das neben den Löscharbeiten auch die oberen Stockwerke des Gebäudes evakuiert werden mussten. In einer Wohnung des Gasthauses „Rebstöck´l“ brach am 15. September aus unbekannter Ursache ein Brand aus. Zwei zufällig vorbeikommende Bundeswehrsoldaten retteten -vor dem Eintreffen der Feuerwehr- einen Jungen aus der brennenden Wohnung. Einen Einsatz „in eigener Sache“ hatte man am 8. September zu bewältigen. Das Löschboot „Florian 1“ der Hafenverwaltung Germersheim -dass auch von der Feuerwehr genutzt wurde- sank während eines Reparaturaufenthaltes in der Schiffswerft. Nachtwanderung der Jugendfeuerwehr mit sieben Jugendfeuerwehren aus dem Kreisgebiet. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde ein neues Löschfahrzeug (LF 16) übergeben. Pfarrer Wendel segnete das neue Fahrzeug.
1981
Die Kameraden der Feuerwehr aus der Partnerstadt Tournus waren erstmalig zu Gast. Eine Besichtigung des Feuerwehrgerätehauses und des Heimatmuseums, der Empfang im Bürgersaal durch die Stadt, sowie eine Stadtrundfahrt waren die Höhepunkte dieses Zusammentreffens.
Chronik, Feuerwehr Germersheim
Empfang der Gäste im Bürgersaal Hermann Lippler, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim feierte seinen 60. Geburtstag. Gleichzeitig schied er wegen erreichen der Altersgrenze aus seinem Amt aus. Zehn Jahre hatte Hermann Lippler das Amt inne. Er gehörte bereits seit Kriegsende der Wehr an. In Anerkennung seiner Verdienste übereichte ihm Landrat Stöckle das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen. Fritz Busch wurde zum Nachfolger ernannt, Heinz Schnebele zu dessen Stellvertreter. Erich Schardt erhält das goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen für 40-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr. An größeren Einsätzen waren in diesem Jahr ein Großbrand im Stadtteil Sondernheim und ein umgestürzter Gefahrgut-LKW an der Firma Gumasol zu verzeichnen. Auch mehrere Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen waren der Beginn einer Serie, die sich noch in den nächsten Jahren verstärkt fortsetzen sollte. Unter dem Motto „Die Feuerwehr nicht nur wenn’s brennt“ wurde durch eine Ausstellung und Leistungsschau vor der Stadthalle, auf die Arbeit der Feuerwehr aufmerksam gemacht.
1982
Ein zerstörtes Wohnhaus, Schutt und Scherben sowie drei Verletzte, waren die Bilanz einer Gasexplosion in der Oberamtsstraße zu dem die Feuerwehr um die Mittagszeit gerufen wurde. Mehrere Stunden Einsatztätigkeit forderte ein Brand am 14. Mai im Industriegebiet. Mit Hilfe eines Radladers, musste das durch Funkenflug entfachte Altpapier auseinandergezogen und abgelöscht werden. In einem holzverarbeitenden Industriebetrieb waren 2 Brandeinsätze zu verzeichnen, bei denen 2 Monteure schwer verletzt wurden. Eine tote Bewohnerin gab es leider am 17. Januar bei einem Zimmerbrand im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth. Da die Heimschwestern den Brand vorbildlich löschten, beschränkte sich die Arbeit der Feuerwehr auf die Aufräumarbeiten. Bürgermeister Heiter besuchte zusammen mit dem stellv. Wehrleiter Heinz Schnebele das Sommerzeltlager der Jugendfeuerwehr in Rockenhausen. Spatenstich am 9. September für das langersehnte neue Feuerwehr-gerätehaus an der L 552 in Richtung Sondernheim. Verabschiedung von Adalbert Rösler in den Ruhestand. Er hatte das Dezernat „Brand und Katastrophenschutz“ inne, das von Bürgermeister Heiter übernommen wurde. Gemeinsame Jahresabschlussübung der Wehren aus Germersheim und Sondernheim, zusammen mit der Jugendfeuerwehr. Brandmeister Heinrich Stubenrauch erhält das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr.
1983
Nachdem am 6. April im neuen Feuerwehrgerätehaus Richtfest gefeiert wurde, konnte die Einrichtung am 12. November endlich der Wehr übergeben werden. Während der Einweihungsfeier wird dem Wehrleiter Fritz Busch, das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande verliehen. Da Innenminister Kurt Böckmann bei der Einweihungsfeier nicht anwesend sein konnte, holte er seinen Besuch im Dezember nach. Für die Öffentlichkeit fand am 13. November ein „Tag der offenen Tür“ statt. Der Personalstand der Germersheimer Wehr beträgt zu diesem Zeitpunkt 65 Aktive und 22 Jugendliche. Die Freiwillige Feuerwehr Sondernheim die bisher noch in ihrem eigenen alten Gerätehaus war, begeht in diesem Jahr ihr 25jähriges Jubiläum und bezieht gemeinsam mit den Germersheimer Kameraden die neue Unterkunft. Nun waren die Wehren -nach der Zusammenlegung im Jahre 1974- auch organisatorisch und praktisch zusammengeführt. Dieses Ereignis konnte Gerätewart Lothar Porath leider nicht mehr erleben. Er verstarb am 10. Juni, wenige Wochen vor seinem 50. Geburtstag. Sein Aufgabenfeld wird von Hans Mathes übernommen. Vier Einsätze an einem Tag und drei davon im selben Zeitraum waren ein außergewöhnliches Vorkommen im Alltag der Feuerwehr Germersheim. Am frühen Morgen des 26. Juli´s wurde an einem Gebäude in der Mozartstraße der Rollladen und die Eingangstür mit Benzin benetzt und angezündet. Zur nachbarlichen Löschhilfe wurde die Wehr dann am Abend von der Feuerwehr Lustadt zu einem Waldbrand gerufen. Während der Löscharbeiten wurde ein Wohnungsbrand in der Freiherr von Stein Straße gemeldet. Ein Gerätewagen und die DL 30 rückten von der Feuerwache direkt aus, das LF 16 wurde an der Einsatzstelle in Lustadt abgezogen. Glücklicherweise handelte es sich „nur“ um einen Fernseherbrand, sodass die Lage sehr schnell unter Kontrolle war. Denn nur 3 Minuten nach der Alarmierung des 2. Einsatzes überraschte die Feuerwehr die Meldung eines Mähdrescherbrandes im Ortsteil Sondernheim. Hierzu wurden von beiden Einsatzorten Fahrzeuge abgezogen, die den Fahrzeug und Flächenbrand dann ablöschten. Anschließend fuhren die Einsatzfahrzeuge wieder den Waldbrand in Lustadt an.
1984
Einer auf regionaler Ebene durchgeführten Leistungsbewertung unterzogen sich zahlreiche Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim. Nach intensiver Vorbereitung durch die Ausbilder Hans Mathes, Heinz Schnebele und Oliver Siebert erwarben 20 Aktive das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze und 9 Jugendliche die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr. Am 27. Juli verstarb unser langjähriger Feuerwehrkamerad und Oberbrandmeister, Ernst Reichling. Er gehörte der Wehr seit 1941 an. Bei schweren Verkehrsunfällen in der Posthiusstraße, der alten B 9 Richtung Lingenfeld und auf der L 552 Richtung Hördt, musste ein Toter und mehrere Schwerverletzte mit hydraulischem Gerät aus ihren Fahrzeugen befreit werden. Am 25. November wurde die Wehr zu einem Großeinsatz zur Fa. Nolte gerufen. Nach einer Staubexplosion brach in verschiedenen Produktionsabschnitten Feuer aus. Die Brandbekämpfung gestaltete sich als äußerst schwierig, da immer noch Explosionsgefahr bestand. Behälter und Rohrkanäle mussten zuerst gekühlt werden, bevor man sie Öffnen konnte um an die Brandnester zu kommen. Die Sägemehlbunker mussten mit Wasserstrahl ausgespült werden, um weitere Explosionen zu verhindern. Beim Jahresdienstabschluss konnte Bürgermeister Benno Heiter zahlreichen Feuerwehrmännern neue Dienstgrade verleihen. Als besonders herausragend kann die Ernennung des 21 jährigen Oliver Siebert bezeichnet werden, der nach dem erfolgreichen Besuch der Landesfeuerwehrschule den Titel Brandmeister führen darf.
1985
Ihr 10 jähriges Bestehen beging die Jugendfeuerwehr Germersheim mit einer Jubiläumsfeier. Wehrleiter Fritz Busch konnte an diesem Abend neben Bürgermeister Benno Heiter auch den Ehren-kommandanten Hermann Lippler und den Gründer der Jugend-feuerwehr Germersheim, Alex Hoffmann, begrüßen. Das Stadt-oberhaupt ehrte im Namen der Stadt die bisherigen Jugendwarte Alex Hoffmann, Heinz Schnebele und Oliver Siebert. Bei einer Zusammenkunft im neuen Feuerwehrgerätehaus informierten Bürgermeister Heiter und Wehrleiter Busch die Brandschutzbeauftragten der Germersheimer Industriebetriebe sowie der Militärdienststellen über Ausbildung, Organisation und Einsatzmöglichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr. Mit einer Großveranstaltung, die zugleich den Abschluss der Brandschutzwoche 1985 bildete, stellten die Feuerwehren des Landkreises, unterstützt durch Wehren der Stadt Landau und des Kreises Südliche Weinstraße bei Brandschutzdemonstrationen auf dem Tournuser Platz ihr Können unter Beweis. Bei einem Unfall auf der B9 überschlug sich ein Verkehrsteilnehmer mit seinem Fahrzeug mehrmals und musste mit der Rettungsschere und Spreizer aus dem Auto befreit werden.
1986
Die Serie der schweren Verkehrsunfälle setzte sich im neuen Jahr gleich fort. Hier galt es bei 2 Unfällen auf der alten B 9 zwischen Germersheim und Lingenfeld 3 Schwerverletzte aus ihren Fahrzeugen zu befreien. Zwei größere Wohnhausbrände waren im Monat Mai in der Vincentistraße und „Im Hintereck“ zu bekämpfen. Bei beiden Einsätzen war ein großer Personaleinsatz notwendig, da der Schlauchwagen Tage zuvor vorübergehend vom TÜV stillgelegt wurde, und somit Schlauchleitungen über längere Wegstrecken verlegt werden mussten. Zusätzlich erschwerten die engen Straßen-verhältnisse an beiden Einsatzstellen die Löscharbeiten. In Zusammenarbeit mit anderen Wehren des Landkreises führte die Freiwillige Feuerwehr Germersheim am 25. August auf dem Gelände des neuen Container-Terminals eine große Einsatzübung durch. Eindrucksvoll konnte in Zusammenarbeit mit dem DRK und DLRG, das hohe Ausbildungsniveau demonstriert werden. Wiederum machte sich das Fehlen des SW 1000 am 20. Oktober bemerkbar. Beim Brand in einer Schreinerei im Industriegebiet mussten wie bei den vergangenen Brandeinsätzen, Schlauchleitungen über lange Wegstrecken verlegt werden. Einen ungewöhnlichen Einsatz bekam die Wehr dann im November gemeldet. Bei einem Bombenalarm im Römerweg 25, musste weiträumig abgesperrt und die Einsatzstelle gesichert werden. Die aufgefundene „Bombe“ -in dem von US-Amerikanern bewohnten Gebäude- erwies sich als Attrappe.
1987
Von Weitem sehen konnte man am Abend des 5. Juni´s den Brand einer Lagerhalle im US-Depot. Als die Germersheimer Feuerwehr im Depot eintraf, schlugen die Flammen weit zum Dach hinaus und unzählig viel Lagergut erschwerte die Brandbekämpfung. Neben den herkömmlichen Löschmaßnahmen wurden auch Messungen veranlasst sowie Löschwasser- u. Produktproben genommen. Zu Schaden kam bei diesem Großbrand glücklicherweise niemand. Aus den Fluten des Rheins wurde am 9. August in Höhe der „Alten Ziegelei“ ein PKW gezogen. Mit Hilfe der Seilwinde des Rüstwagens, wurde das Fahrzeug unbeschädigt an Land gebracht. Am 27.September gibt die Freiwillige Feuerwehr Germersheim im Rahmen eines Tages der offenen Tür, Einblick in ihre Arbeit. Im Feuerwehrgerätehaus an der Sondernheimer Straße und auf dem Freigelände sind Fahrzeuge, Geräte und Informationsstände aufgebaut, und auch um das leibliche Wohl der Gäste sind die Feuerwehrleute bemüht.
1988
Veranstaltungsort für einen mehrtägigen Gefahrstoff-Lehrgang ist das Germersheimer Feuerwehrgerätehaus. Zu diesem Lehrgang, der als Pilotprojekt gedacht ist, kommen Feuerwehrmänner aus den Landkreisen Germersheim, Südliche Weinstraße und der Stadt Landau in die Rheinstadt. Am 26. Mai verstarb unser langjähriger Feuerwehrkamerad Erwin Kerner. Er gehörte der Wehr seit 1959 an. Nach über 40jähriger Tätigkeit in der Feuerwehr und nach sieben Jahren in der Leitung einer Stützpunktfeuerwehr verabschiedet Bürgermeister Heiter den Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim, Fritz Busch, in den Ruhestand. Das Stadtoberhaupt dankt dem verdienten Feuerwehrmann für die geleistete Arbeit und überreicht ihm neben der Entlassungsurkunde auch den Ehrenbecher der Stadt. Als Nachfolger von Fritz Busch wird während der gleichen Feierstunde dessen Nachfolger, Heinz Schnebele, in sein Amt eingeführt. Der gebürtige Westheimer ist seit 1977 in Germersheim wohnhaft und seit dieser Zeit auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim. 1981 wurde er stellvertretender Wehrleiter. Neuer Stellvertreter wird Michael Künstler, der in diesem Jahr auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Germersheimer Feuerwehr zurückblicken kann. Heftige Regenfälle fordern am 27. Mai eine schlaflose Nacht. Ausschließlich in einem Gebiet, nämlich rund um die Jungholzstraße und dem Bürgerpark im Stadtteil Sondernheim müssen 20 Keller ausgepumpt bzw. Inventar gesichert werden. Bei einem Großbrand im ehemaligen „Cafe Olympia“ in der Lilienstraße wird in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli die gesamte Einrichtung, sowie die angrenzenden Wohnräume vollkommen zerstört. Die Bewohner können noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr, von der Polizei in Sicherheit gebracht werden. Eine große gemeinsame Brandschutzübung führen die Freiwilligen Feuerwehr Germersheim und die im Gerätedepot stationierte Feuerwehr der Bundeswehr am 24. Oktober durch. Anschließend treffen sich alle Teilnehmer der Übung im Feuerwehrgerätehaus und Bürgermeister Heiter zeichnet drei verdiente Feuerwehrmänner, Michael Künstler, Roland Breichler und Max Sträßner mit dem silbernen Feuerwehrabzeichen für 25jährige Zugehörigkeit zur Wehr aus. Drei Personen müssen am 25. November bei einem schweren Verkehrsunfall, auf der L 552 zwischen Sondernheim und Hördt, aus ihren Fahrzeugen befreit werden. Die Rettung gestaltet sich durch die stark deformierten Fahrzeuge als sehr schwierig und zeitraubend. Trotz des hohen maschinellen und medizinischen Einsatzes ( RTW, 2 Rettungshubschrauber, und KTW) verstirbt einer der drei Verletzten noch an der Unfallstelle.
1989
Bei einem Betriebsunfall am 3. Februar auf der Insel Grün stürzt ein Arbeiter nach einem Arbeitsunfall bewusstlos in einen Altrheinarm und kann nur noch tot geborgen werden. Staubexplosion bei der Firma Nolte am 11. April. Durch die Druckwelle wurden einige Anlagenteile und Gebäude leicht beschädigt. Zusammen mit Betriebsangehörigen und der Betriebsfeuerwehr Nolte-Möbel, wurden Teilbereiche der Anlage mit Wasser durchspült um verschiedene Glutrückstände noch abzulöschen und weitere Staubexplosionen zu verhindern. Auf dem Gelände der Daimler-Chrysler AG brennt in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli die Kantine in voller Ausdehnung. Die Germersheimer Wehr wird von ihren Kollegen der Werkfeuerwehr um Unterstützung gebeten. Zu Retten ist von dem in Holzbauweise errichteten Gebäude nichts mehr. Am 21. Dezember ereignet sich auf der neu errichteten Ortsumgehung (B 9) in Höhe der Abfahrt Mitte ein tragischer Verkehrsunfall. Ein Verkehrsteilnehmer kollidiert mit einem am rechten Straßenrand stehenden Messfahrzeug und wird dabei schwer verletzt. Mit zwei Spreizern und einer Rettungsschere wird der Mann aus seinem Fahrzeug befreit.
1990
Am 5. Februar starb unser langjähriger Feuerwehrkamerad und Gründer der Jugendfeuerwehr Alex Hoffmann. Erheblicher Sachschaden entsteht bei einem Dachstuhlbrand, der am Aschermittwoch in einem Anwesen in der Marktstraße ausbricht. Glücklicherweise kommen keine Personen zu Schaden. Die Feuerwehr ist mit 20 Mann und fünf Fahrzeugen am Brandort und hat das Feuer nach einer ¾ Stunde unter Kontrolle. Der Brand ist vermutlich auf einen Kurzschluss zurückzuführen. Ein Verkehrsunfall mit 3 Schwerverletzten und einem Toten ereignete sich in der Nacht vom 12. auf den 13. Mai auf der alten B9 in Höhe des Germersheimer Bahnhofes. Bei Eintreffen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes hatten schon mehrere Verkehrsteilnehmer Erste Hilfe geleistet, darunter auch ein Feuerwehrkamerad, der gerade von seiner Hochzeitsfeier kam und Augenzeuge des Unfalls wurde. Die Arbeit der Wehr beschränkte sich bei diesem Einsatz auf das Ausleuchten und Sichern der Unfallstelle. Ein von der Straße abgekommener und in Schräglage befindlicher Tankzug war Grund eines 8-Stunden Einsatzes auf der B 9, Höhe der Ausfahrt „Germersheim Süd“. Zusammen mit der Werkfeuerwehr BASF wurde das in dem Tankzug befindliche Toluol abgepumpt und die Einsatzstelle gesichert. Neben zahlreichen Privatpersonen trägt auch die Freiwillige Feuerwehr Germersheim in diesen Tagen dazu bei, dass das öffentliche Grün in der Stadt während der großen Sommerhitze nicht völlig vertrocknet. Mit einem Löschfahrzeug bewässert die Wehr Bäume und Büsche an den Straßenrändern und in den großen Park- und Grünanlagen der Rheinstadt. Durch das falsche Auffahren auf die B 35 verursachte ein Lastzugfahrer einen schweren Verkehrsunfall, bei dem ein PKW-Fahrer aus Phillipsburg unter den Anhänger fuhr und noch an der Unfallstelle verstarb. Bevor die Person mit hydraulischem Gerät befreit werden konnte, musste das Fahrzeug zuerst mit der Seilwinde unter dem Anhänger herausgezogen werden. Einen neuen Einsatzleitwagen übergibt Bürgermeister Benno Heiter am 10. Dezember an Wehrleiter Heinz Schnebele. Dieses Fahrzeug war als Kastenwagen von der Stadt gekauft und dann in Hunderten freiwilligen Arbeitsstunden von den Männern der Wehr selbst zum Einsatzleitwagen ausgebaut worden. Als Zeichen der Anerkennung, erhielt jeder Helfer den Band 1 der kürzlich erschienenen Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Germersheim.
1991
Den Schlüssel für die Mehrzweckfähre „RPL 8-Germersheim“ übergibt Landrat Joachim Stöckle am 22. August an Bürgermeister Benno Heiter, der seinerseits diesen Schlüssel an den Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Heinz Schnebele und „Steuermann“ Karl Pfauntsch weitergibt. Damit verfügt die Germersheimer Wehr künftig über eine Fähre die zugleich auch als Feuerlöschboot eingesetzt werden kann. Es handelt sich dabei um eine ehemalige Landefähre der Bundeswehr, die von einer Arbeitsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr in mehrjähriger Arbeit instandgesetzt und umgerüstet worden war. Am 22. September lädt die Feuerwehr -zum wiederholten Male- die Bevölkerung zum Tag der offenen Tür ein. Neben drei schweren Verkehrsunfällen mit mehreren Schwer-verletzten die in diesem Jahr zu beklagen sind, erschüttert am 28. Juli ein vierter Verkehrsunfall alle Kameraden und Angehörigen. Feuerwehrmann Christian Feser verunglückt mit einem Mannschafts-transportwagen in Ausübung seines Dienstes. Tage später erliegt er zum Entsetzen aller, seinen schweren Verletzungen.
1992
Das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen wird bei einem Kamerad-schaftsabend dem nach 35-jähriger Dienstzeit ausscheidenden Brandmeister Heinrich Stubenrauch aus dem Stadtteil Sondernheim verliehen. Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wildberg nimmt in Vertretung des Landrats diese hohe Auszeichnung vor. Wieder ereignet sich auf der L552 -zwischen Sondernheim und Hördt- ein Verkehrsunfall, bei dem eine Person mit Schere und Spreizer aus dem Fahrzeug befreit werden muß. Bei einer Explosion am 27. November in einem Zoogeschäft in der Marktstraße, werden mehrere Vögel und Fische getötet. Da am Einsatzort Brandbeschleuniger aufgefunden wurde, wird von Brandstiftung ausgegangen. Zum zweiten mal innerhalb eines Jahres wird die Feuerwehr zu einem Wohnungsbrand in die Hauptstraße 36 gerufen. Die evakuierten Bewohner des Hauses werden vorübergehend in das Feuerwehr-gerätehaus gebracht.
1993
Auf dem ehemaligen Fähranlegeplatz, neben der Eisenbahn-rheinbrücke, veranstalteten die Germersheimer Behörden und Organisationen der Sicherheitsdienste am 20. Juni eine große Informationsveranstaltung für die Bevölkerung. Zusammen mit dem THW, DRK, DLRG und Polizei konnte die Feuerwehr mit zahlreichen Vorführungen und Demonstrationen einen Einblick in ihre Arbeit geben. Einige Wochen später übergeben Vertreter der beteiligten Institutionen den Erlös aus dieser Veranstaltung an den Kinderschutzbund. Mit der Übergabe eines Gerätewagen–Gefahrgut an die Freiwillige Feuerwehr Germersheim durch Kreisbeigeordneten Dr. Wildberg, wird am 19. Juli die bei der Germersheimer Wehr 1987 begonnene Aufstellung eines Gefahrstoffzuges abgeschlossen. Bürgermeister Benno Heiter übergibt die Schlüssel des ca. 520.000 DM teuren Fahrzeuges an den Wehrleiter, Heinz Schnebele. Im Rahmen dieser Veranstaltung im Feuerwehrhaus an der Sondernheimer Landstraße, werden auch drei verdiente Mitglieder der Feuerwehr Germersheim für 30jährige Zugehörigkeit zur Wehr geehrt. Es sind dies Hauptfeuerwehrmann Max Sträßner, Brandmeister Roland Breichler und der stellvertretende Wehrleiter, Hauptbrandmeister Michael Künstler. Zusammen mit anderen Feuerwehren des Landkreises wird die Germersheimer Feuerwehr zu einem Großbrand nach Lustadt gerufen. Die Lagerhalle eines Gemüsegroßhändlers wird ein Raub der Flammen. Vier große Brandeinsätze halten die Männer der Germersheimer Wehr im Monat August in Atem. Wenige Tage nach einem Dachstuhlbrand in der Hans-Graf-Sponeck-Straße, bei dem, vermutlich durch einen technischen Defekt, mehrere Dachwohnungen ausbrennen, bricht am 9. August im Hintereck wieder ein Dachstuhlbrand aus. Wenige Tage später, am 13.8., ereignet sich ein größerer Gebäudebrand in der Bergstraße. Bei diesem Einsatz kann ein in den Flammen eingeschlossenes Kind leider nur noch tot geborgen werden. Ein weiterer Brand ereignet sich in der Nacht vom 21. auf den 22.August. Dabei brennt der Dachstuhl eines Gebäudes in der Hauptstraße völlig aus. Beim Bekämpfen dieser vier Brände zeichnen sich die Männer der Freiwilligen Feuerwehr durch tatkräftigen und selbstlosen Einsatz aus. Gerd Gundermann erhält am 14. Oktober das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr.
1994
Am 31. Mai erhält die Wehr ein zweites Tanklöschfahrzeug und komplettiert damit ihre modern ausgestatteten Löschzüge. Nach der Übergabe im Feuerwehrgerätehaus, an der auch Landrat und Bürgermeister teilnehmen, werden mehrere Ernennungen und Beförderungen von Feuerwehrleuten ausgesprochen. Auch ein absolutes Novum ist dabei zu verzeichnen: die vier ersten weiblichen Feuerwehrleute nehmen als „Feuerwehrfrau-Anwärterinnen“ ihren Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr auf und erhalten aus der Hand von Bürgermeister Benno Heiter die Ernennungsurkunden. Frauen gab es auf „Freiwilligenbasis“ bei der Feuerwehr Germersheim bisher nicht, lediglich in den Kriegsjahren kamen Frauen durch Dienstverpflichtung zum Einsatz. Zu einem außergewöhnlichen Einsatz wird die Wehr am 21. August gerufen. In einem glasverarbeitenden Industriebetrieb muss über sieben Stunden hinweg, mit umfangreich aufgebauten Strahlrohren, austretendes Flüssigglas bis zum Erstarren gekühlt werden. Wieder richtiges Feuer löschen konnte man dann gleich zweimal im Monat Oktober. Ein Großbrand in der Siebeinstraße zerstörte Lager- und Produktionshallen total. Während fünf Tage vorher, bei einem Wohngebäudebrand in der Mittelstraße, „nur“ das Erdgeschoss zerstört wurde. Eine Reihe von Beförderungen und Ehrungen wird am 12. Dezember bei der Jahresdienstbesprechung ausgesprochen. Bürgermeister Benno Heiter überreicht Hans Mathes das Silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Seit 1983 ist Hans Mathes hauptamtlicher Gerätewart bei der Germersheimer Wehr. Eine Urkunde für 20 Jahre aktiven Dienst erhalten Heinz Bastian, Wolfgang Mika und Willi Michaelis. Neben weiteren Ehrungen wird auch eine Reihe von Beförderungen sowie Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr ausgesprochen. Die vier bereits bei der Feuerwehr eingesetzten Damen erhalten Verstärkung durch drei weitere Feuerwehrfrau-Anwärterinnen.
1995
Am 26. Januar ereignet sich auf der alten B 9 –in Höhe der Sponeck-Kaserne- ein Verkehrsunfall bei dem eine Person trotzt rascher Hilfe ums Leben kommt. Ebenfalls tödlich verletzt wird eine Person bei einem Arbeitsunfall in einem Waldstück am Baggersee. Ein Forstarbeiter wird bei Baumfällarbeiten unter einem Baum begraben. In der Nacht zuvor brannte das in Holzbauweise errichtete Clubheim des Tennisvereins Sondernheim nieder. Hier waren die Männer sechs Stunden im Einsatz. Eine Serie von 34 Einsätzen an einem Nachmittag war die Folge eines heftigen Unwetters am 22. Juli. Im ganzen Stadtgebiet mussten Keller ausgepumpt und abgebrochene Äste entfernt werden. Ein Wechsel in der Position des stellvertretenden Wehrleiters vollzieht sich am 20.Februar. Nach siebenjähriger engagierter Arbeit gibt Michael Künstler dieses Amt auf eigenen Wunsch an seinen Feuerwehrkameraden Roland Bast ab. Erstmals in der Geschichte der Germersheimer Feuerwehr rückt mit Stefanie Schnabel auch eine weibliche Feuerwehrangehörige in eine leitende Position auf. Sie wird stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin. Zum Jugendfeuerwehrwart wird Thomas Gumbrecht ernannt. Das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive, pflichttreue Dienstzeit erhalten, Gerhard Benz und Theo Moser.
1996
Auch in diesem Jahr veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr rund um das Feuerwehrhaus in der Sondernheimer Straße einen „Tag der offenen Tür“, um die Öffentlichkeit über die vielseitigen Aufgaben zu informieren. In der Zeit vom 18. Juli bis zum 2. August ist die Wohnanlage „In der kleinen Au“ viermal Ziel von Brandeinsätzen. Bei Bränden in ver-schiedenen Keller- und Abstellräumen wurden glücklicherweise keine Personen ernsthaft verletzt. Technische Hilfeleistungen bei Verkehrs-unfällen im Industriegebiet und am Ortseingang von Sondernheim waren erforderlich, um eingeklemmte Personen aus ihren Fahrzeugen befreien zu können. Ehrungen und Beförderungen gibt es beim alljährlichen Jahres-abschluß. Wehrleiter Heinz Schnebele und sein Stellvertreter Roland Bast ziehen bei dieser Dienstabschlußbesprechung, an der auch Bürgermeister Benno Heiter teilnimmt, Bilanz. Danach zählt die Feuerwehr zur Zeit 68 männliche und weibliche Mitglieder. 140 Einsätze waren von der Wehr in diesem Jahr zu bewältigen.
1997
Eine Großveranstaltung findet am 8. Juni auf dem ehemaligen Fährplatz statt. Dort veranstaltet die BOS-Runde, eine Arbeitsgruppe der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben einen Informationsnachmittag. Feuerwehr, Polizei, THW, DLRG, DRK und Wasserschutzpolizei geben eindrucksvolle Demonstrationen ihrer Arbeit bei Notfall- und Katastropheneinsätzen. Dies konnte einen Monat später an gleicher Stelle leider nicht unter Beweis gestellt werden. Auf der badischen Rheinseite wird ein türkischer Junge beim Baden von einer Welle erfasst und abgetrieben. Die beidseitig alarmierten Rettungskräfte, suchen erfolglos nach dem -Tage später- stromabwärts tot aufgefundenen Jungen. Auch bereits bekannte Einsatzobjekte waren in diesem Jahr wiederholt anzufahren. Ein Flüssigglasaustritt, eine Holzstaubexplosion und ein Großbrand „In der kleinen Au“ forderten die Einsatzkräfte bis an ihre Grenzen. Am 12 September verstarb nach langer Krankheit unser ehemaliger Feuerwehrkamerad und Gründungsmitglied der Jugendfeuerwehr, Bernd Reichling. Wehrleiter Heinz Schnebele erhält für 25-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr, das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen.

1998 - 2014

1998

Mit dem Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige aktive Tätigkeit bei der Feuerwehr, werden am Abend des 2. März die drei Mitglieder Roland Breichler, Max Sträßner und Michael Künstler ausgezeichnet. Oliver Siebert erhält die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz. Landrat Nisslmüller, der die hochrangigen Ehrungen im Namen von Innenminister Zuber vornimmt, lobt die Bereitschaft der Geehrten, sich über Jahrzehnte hinweg für den Nächsten einzusetzen.

Eine Brandserie innerhalb weniger Tage rief die Germersheimer Feuerwehr mehrere Male in die Wohnanlage „Kleine Au“. Drei Gebäude waren aufgrund schwerer Brandschäden mehr als eine Woche ohne Strom. 125 Menschen werden daraufhin von der Bundeswehrküche täglich mit einem warmen Mittagessen versorgt.

Völlig zerstört wurde in der Nacht vom 13. auf den 14. August das Obergeschoß eines Einfamilienhauses in der Jägerstraße. Beim Eintreffen der Wehr schlugen die Flammen bereits aus dem Dach und den zerstörten Fenstern, konnten aber dann schnell unter Kontrolle gebracht werden.

Eine „Woche der Sicherheitsdienste“ wird am 29. März auf dem Platz vor dem Zeughaus durch Staatssekretär Dr. Ernst Theilen eröffnet. Deutsches Straßenmuseum, DRK, Polizei, ADAC und Feuerwehr bieten eine Woche lang Informationen und Demonstrationen zu ihrer Arbeit.

Die Freiwillige Feuerwehr Germersheim, benachbarte Wehren, DLRG und DRK wirken mit, als es am 25. 4. im Germersheimer Hafen darum geht, Gewässereinsätze zu üben. Beim Löschen eines brennenden Schiffes und der Bergung von Verletzten stellen die beteiligten Organisationen nicht nur ihre Einsatzbereitschaft eindrucksvoll unter Beweis, sondern geben zugleich eine Demonstration ihrer hoch-modernen technischen Ausrüstung.

Am 14. Dezember stehen zahlreiche Ehrungen, Beförderungen und Ernennungen auf dem Programm der Jahresdienstbesprechung im Feuerwehrhaus. Zum neuen Stellvertreter von Wehrleiter Heinz Schnebele ernennt Bürgermeister Heiter, Wolfgang Sinn. Er tritt die Nachfolge von Roland Bast an. Thomas Nährig übernimmt den Bereich der Ausbildung bei der Feuerwehr Germersheim.

1999

Einen Wechsel gibt es am 20. Februar bei der Jugendfeuerwehr. Nach vierjähriger Tätigkeit gibt der bisherige Jugendwart Thomas Gumbrecht sein Amt aus beruflichen Gründen zurück. Bürgermeister Heiter verpflichtet Christian Lindner als dessen Nachfolger.

Während einer Frühjahrsdienstbesprechung der Wehrleiter, werden Peter Schmitt, Manfred Zobel und Thomas Nährig zu Kreisausbildern bestellt.

Ein Großbrand überraschte die Wehr am Faschingssonntag. Am Morgen brach nicht nur zum Leidwesen der Bewohner und Besitzer in der Hauptstrasse ein Brand aus, sondern auch für die Faschingsgruppe der Feuerwehr, die sich jedes Jahr aktiv am Umzug beteiligt. Obwohl der Einsatz bis in die Abendstunden andauerte, konnten die „Narren“ am Zug doch noch mit leichter Verspätung teilnehmen. Außer der Germersheimer Wehr, kam auch die Drehleiter der WF Daimler-Chrysler zum Einsatz.

Zur nachbarschaftlichen Löschhilfe wurde man am 16. März nach Bellheim gerufen. Bei einem Großbrand in einem Industriebetrieb wurde eine Werkshalle total zerstört. Zu diesem nächtlichen Einsatz bei dem Wehren aus dem gesamten Landkreis eingesetzt wurden, kam noch ein Unfall mit einem umgestürzten LKW auf der B9 hinzu, bei dem die Wehr aus Germersheim, wiederum Unterstützung von der WF Daimler-Chrysler bekam.

Für einen Anstieg der Einsatzzahlen sorgten schwere Stürme im letzten Monat des Jahres. Mehr als zwei Dutzend Einsätze wegen Sturmschäden waren zu bewältigen.

 2000

Andreas Kreußler, Oliver Siebert und Karl-Hermann Pfauntsch, erhalten das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr.

Bei einem Kellerbrand im Maximiliansauerweg werden 40 Personen vorsorglich evakuiert. Nach 2 Stunden können die Bewohner wieder das Gebäude betreten.

Austritt von ca. 350 qm Flüssigglas bei der Firma Heye-Glas. Über sieben Stunden hinweg wird versucht, den heißen Glasstrom zu kühlen und zum Erstarren zu bringen.

Bei einem Betriebsunfall im Industriegebiet wird ein LKW-Fahrer von einem umstürzenden Flurförderfahrzeug in seinem Führerhaus eingeklemmt. Nach dem Sichern und Trennen der Lasten, kann der Fahrer nur noch tot aus seinem Fahrzeug befreit werden.

Schwelbrand in einer neuen Produktionsanlage eines Holzverarbeitenden Industriebetriebs. Nach Einleitung erster Löschmaßnahmen erfolgt eine Verpuffung in einem Spänetrockner. Unter größten Vorsichtsmaßnahmen werden Trockner und weitere Anlagenteile gekühlt, geflutet und anschließend entleert. Einen Monat später ist dieser Anlagenteil erneut Ziel einer Einsatzfahrt, allerdings nur von geringem Arbeitsumfang für die Germersheimer Feuerwehr.

Im September muss nach 27 Jahren die Drehleiter der Wehr, eine Leiterbühne der Firma Magirus, nach einem technischen Defekt außer Betrieb genommen werden.

Bei der diesjährigen Jahresdienstbesprechung am 18. Dezember, legt der bisherige stellvertretende Wehrleiter, Wolfgang Sinn, unerwartet sein Amt nieder und scheidet aus der Wehr aus. Wolfgang Sinn gehörte der Wehr seit 1987 an und hatte das Amt seit Dezember 1998 inne.

 2001

Brand einer Scheune im Ortsteil Sondernheim, wenige Minuten nach dem Jahreswechsel. Über 8 Stunden Einsatztätigkeiten gestalten die Sylvesternacht anders als vorgestellt.

Ein bei starker Schneeglätte umgestürzter LKW mit Tank-Container, fordert in den Nachtstunden des 2. Februars den Einsatz der Feuerwehr Germersheim, Werkfeuerwehr BASF und des Gefahrstoffzug des Landkreises Germersheim.

Insgesamt drei mal in diesem Jahr, wird die Germersheimer Wehr zur Unterstützung der Werkfeuerwehr eines Industriebetriebes gerufen. Wie bereits in der Vergangenheit, ist auch bei diesen Einsätzen austretendes Flüssigglas zu Kühlen und zum Erstarren zu bringen. Mit 14 Stunden sehr Zeitintensiv ist der Einsatz am 12. April, bei dem auch die Wärmebildkamera aus Annweiler eingesetzt wird.

Hauptbrandmeister Thomas Nährig wird am 23. März im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Feuerwehrgerätehaus von Bürgermeister Benno Heiter zum stellvertretenden Wehrleiter ernannt. Nährig der zunächst in Sondernheim aktiv war, gehört der Germersheimer Feuerwehr seit der Zusammenlegung im Jahre 1983 an.

Nach 28jähriger Betriebszeit, wird die alte defekte Drehleiter durch ein neues Hubrettungsgerät -einen Teleskopmast der Firma Ziegler, Aufbau Bronto Skylift- ersetzt. Vor geladenen Gästen, übergibt Bürgermeister Heiter am Abend des 11. Mai das Fahrzeug an Wehrleiter Schnebele. Das neue Fahrzeug TGM 23-12

Anlässlich der Jubiläumsfeier zur Stadtrechtsverleihung vor 725 Jahren, führten die Freiwillige Feuerwehr, Sängergemeinschaft und Stadtkapelle zum Abschluss des 1. Festungsfestes im Stadtpark „Fronte Lamotte“, den Großen Zapfenstreich auf. In wochenlanger Arbeit wurde dieses Werk unter der Leitung von Manfred Zobel und Michael Künstler einstudiert.

Drei leicht verletzte Feuerwehrleute sind bei einem Brandeinsatz am Zeiskamer Reiterstübchen zu beklagen. Die Feuerwehr Germersheim war am 26. August mit ihrem neuen Hubrettungsfahrzeug zur nachbarschaftlichen Löschhilfe gerufen worden.

Das Milzbrandthema, das seit dem Terroranschlag auf das World Trade Center in aller Munde ist, konfrontiert auch die Feuerwehr Germersheim mit diesem Thema. Am 19. Oktober wird die Wehr um Hilfe gebeten, als im US-Depot Spuren von weißem Pulver entdeckt werden. Untersuchungen ergaben jedoch keine Hinweise auf Milzbrand.

 2002

Vom 21. bis 23 Juni feierte die Wehr ihr 150jähriges Jubiläum. Die Feierlichkeiten wurden am Freitagabend mit dem Totengedenken auf dem Friedhof eingeleitet. Unter der Mitwirkung einer Abordnung von Feuerwehrkameraden aus Tournus, erinnerten Pfarrer Wendel und Wehrleiter Heinz Schnebele an die verstorbenen Kameraden. Umrahmt wurde das Totengedenken von der Stadtkapelle Germersheim. Der Festakt wurde anschließend in der Stadthalle begangen. Die Germersheimer Wehr rief zu einem großen Festabend und Vertreter aus Politik, Vereinen und befreundeter Organisationen kamen aus Nah und Fern. Nach der Begrüßung durch Wehrleiter Heinz Schnebele, bezeichnete der Schirmherr der Veranstaltung –Innenminister Walter Zuber- in seiner Festrede die Feuerwehren als wichtige Stütze der Gesellschaft mit vorbildlichem Engagement ihrer Mitglieder. Bürgermeister Dieter Hänlein bezeichnete in seiner Ansprache das Engagement der Feuerwehrleute als wichtigen „Gemeinschaftsgeist in einer Zeit nachlassender Solidarität“ und Heiner Geißler schlug die „Weltfeuerwehr“ erneut für den Friedensnobelpreis vor. Bei so viel Lob und Anerkennung waren natürlich auch Ehrungen und Auszeichnungen nicht weit. So zeichnete Bürgermeister Dieter Hänlein die Feuerwehrleute Roland Bast, Bodo Lutzke, Günther Trauth, Gunder Herzog, Karl Walther, Willi Michaelis, Volkmar Siebert und Michael Bastian mit dem „silbernen Ehrenzeichen für 25jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr“ aus. Wehrleiter Heinz Schnebele und sein Stellvertreter Thomas Nährig erhielten für ihr Engagement die Silbermünze des Stadtjubiläums Germersheim. Minister Zuber hatte zuvor Heinz Schnebele mit dem „silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen“ geehrt. Unterhaltsam gestaltet wurde der Festakt -der mit einem kleinen Feuerwerk endete- von der Stadtkapelle Germersheim und dem überragenden Conferencier Gerhard Welauer, der zur Begeisterung aller Anwesenden die Festreden mit Schmankerln aus der Feuerwehr auflockerte. Am Samstag stand dann der Stadtpark „Fronte Lamotte“ ganz im Zeichen von Vorführungen, Demonstrationen und Ausstellungen. Für den Abend war Partytime mit den „Fisherman´s Friends“ angesagt. Der Sonntag startete um 10°° Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst im Festzelt. Für die musikalische Unterhaltung beim anschließenden Frühschoppen sorgten die „roten Husaren“ aus Rülzheim. Auch die Ausstellungen waren ab diesem Zeitpunkt wieder geöffnet. Beim großen Festumzug ab 14°° Uhr, zogen rund 780 Teilnehmer zu Fuß und mit etwa 30 historischen und außergewöhnlichen Feuerwehrfahrzeugen durch die beflaggte Innenstadt. Zum Abschluss spielten alle teilnehmenden Musikzüge nochmals im Festzelt auf. Als Fazit kann die Jubiläumsveranstaltung zum 150jährigen Bestehen der Wehr als voller Erfolg gewertet werden. Es ist gelungen, die Tätigkeit der Feuerwehr über 150 Jahre hinweg in der Öffentlichkeit darzustellen und auch ihre heutige Notwendigkeit unter Beweis zu stellen. Im Jubeljahr gehörten der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim 59 aktive Männer und 12 aktive Frauen an, hinzu kommt die Jugendfeuerwehr mit einer Stärke von 4 Mädchen und 16 Jungen. Der Alters- und Ehrenabteilung gehören 19 ehemalige aktive Feuerwehrmänner an.

Nur wenige Wochen nach dem Jubiläum werden mehrere Mitglieder der Feuerwehr Germersheim zum Hochwassereinsatz nach Dresden abgesandt. Neben weiteren Feuerwehrkameraden aus dem Landkreis und zahlreichen Feuerwehren aus ganz Deutschland, füllen Germersheimer Feuerwehrleute mitten in Dresden Sandsäcke und kämpfen eine Woche gegen die Flutkatastrophe an der Elbe an. Die Einsatzleitung vor Ort hat in dieser Zeit Kreisfeuerwehrinspekteur Berthold Simon und seine Stellvertretung übernimmt der stellv. Germersheimer Wehrleiter Thomas Nährig. Am 18. November wird dann den Fluthelfern aus ganz Rheinland-Pfalz in den Räumen des Deutschen Straßenmuseums (ehem. Zeughaus) in Germersheim, durch Innenminister Walter Zuber der Fluthelferorden verliehen.

 2003

Einen Großeinsatz hatte die Feuerwehr Germersheim in der Nacht vom 29. auf den 30. Januar. Beim Brand einer Baustofflagerhalle im Industriegebiet waren Wehren aus Germersheim, Lingenfeld, Bellheim, von Daimler Chrysler sowie Kräfte des THW und des Deutschen Roten Kreuzes im Einzelnen bis zu 13 Stunden hinweg gefordert. Unter lautem Knall zerbarsten mehrere Gasflaschen und der Funkenflug dehnte sich so weit aus, dass eine naheliegende Tankstelle vorübergehend außer Betrieb genommen wurde und dort ein Löschfahrzeug den Brandschutz sicherstellte. Auch die Hafenstraße wurde bis in die frühen Morgenstunden voll gesperrt, was zu Behinderungen im Berufsverkehr führte. Die Halle wurde leider vom Feuer vollkommen zerstört und musste später neu aufgebaut werden.

Am 30. Oktober verstirbt unser ehemaliger Feuerwehrkamerad und Mitglied der Alters- u- Ehrenabteilung, Bruno Heinz.

Nach 32-jähriger Tätigkeit in der Feuerwehr und nach fünfzehn Jahren in der Leitung der Feuerwehr Germersheim, scheidet Wehrleiter Heinz Schnebele auf eigenen Wunsch zum Jahresende aus der Wehr aus. Der gebürtige Westheimer ist seit 1977 in Germersheim wohnhaft und war seit dieser Zeit auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim. Bis zur Wahl eines Nachfolgers übernimmt der stellvertretende Wehrleiter -Thomas Nährig- die Aufgaben des Wehrleiters.

 2004

Zu einem Großbrand in eine Reifenfabrik in Philippsburg, wurde die Freiwillige Feuerwehr Germersheim in der Nacht vom 10. auf den 11. März gerufen. Dort bekämpfte sie mit mehr als 30 Wehren ein Großfeuer, dessen Rauchsäule weit über die Grenzen von Philippsburg zu sehen war.

Am 1. März wird der bisherige stellv. Wehrleiter Thomas Nährig von Bürgermeister Dieter Hänlein zum neuen Wehrleiter ernannt. Erstmals in der Geschichte der Feuerwehr Germersheim werden auf Wunsch der neuen Wehrleitung 2 Stellverteter ernannt. Dies sind die bisherigen Zugführer Ralf Zimmermann und Manfred Zobel.

In einer kleinen Feierstunde am 21. Juni, überreichte Bürgermeister Dieter Hänlein dem Wehrleiter Thomas Nährig die Fahrzeugschlüssel für ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF 16). Im Rahmen dieser Fahrzeugübergabe konnte Wehrleiter Nährig seinen Stellvertreter Manfred Zobel, mit dem silbernen Feuerwehrehrenzeichen für 25-jährige aktive pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr auszeichnen.

Am 12. Juli verstirbt im Alter von 72 Jahren, unser ehemaliger Feuerwehrkamerad und Mitglied der Alters- u. Ehrenabteilung, Dionys Willy.

 2005

Eine hochmoderne Schlauchreinigungs- und Trockenanlage konnte am 21. März in Betrieb genommen werden. Die neue Anlage arbeitet weitgehend vollautomatisch und Energiesparend. Die alte Anlage hatte -nach fast 25 Jahren Betrieb- ausgedient und musste entsorgt werden.

Neuwahlen des Verwaltungsrates waren am 4. April notwendig, da die Mitglieder des alten Rates bereits nach einer Amtszeit von nur einem Jahr, weitgehendst komplett zurück traten.

Gleich dreimal konnte die Wehr in diesem Jahr an Feuerwehrjubiläen teilnehmen. In Jockgrim, Bellheim und Hördt marschierten die Aktiven sowie die Jugendfeuerwehr um die Stadt Germersheim zu repräsentieren. Wie immer bei allen drei Jubiläen dabei: das historische LF 15, das inzwischen schon 55 Jahre im Besitz der Feuerwehr Germersheim ist.

Am 21. Mai verstirbt unser ehemaliger Gerätewart und Mitglied der Alters- u. Ehrenabteilung, Ferdinand Kern. Er lebte zuletzt in einem Pflegeheim in Rülzheim, war aber bei fast allen kameradschaftlichen Veranstaltungen bei „seiner“ Feuerwehr in Germersheim.

-40 Jahre Luftwaffe in Germersheim- Am 23. Juli nimmt die Wehr am Tag der offenen Tür in der General-Hans-Graf-Sponeck Kaserne (im Jahr 2015 zu „Südpfalz-Kaserne“ unbenannt) teil. Mit einer Fahrzeugausstellung und zwei Schauübungen -mit einem simulierten Hubschrauberabsturz- stellt die Wehr der breiten Öffentlichkeit, ihre Schlagfertigkeit unter Beweis.

In einem großen Rahmen feierte die Freiwillige Feuerwehr Germersheim am 25. Juni diesen Jahres, das 30-jährige Bestehen ihrer Jugendfeuerwehr. Sie hatte die gesamte Bevölkerung auf den Messeplatz eingeladen und stellte sich mit einem geselligen Fest, aber auch mit vielen Informationsständen und Vorführungen der Öffentlichkeit vor. Bereits morgens um 9.00 Uhr begrüßten Bürgermeister Dieter Hänlein und Wehrleiter Thomas Nährig die Gäste, darunter Abordnungen mehrerer befreundeter Jugendfeuerwehren, Vertretern der Kreis- und Stadtverwaltung, sowie Ortsvorsteher Gerd Herr. Bei einer originellen Wanderrallye konnten die Jugendlichen anschließend ihr Können und ihre Findigkeit unter Beweis stellen. Den ganzen Tag über waren auf dem Messeplatz Feuerwehrfahrzeuge ausgestellt und es gab zahlreiche Vorführungen und Übungen. Vor allem Kinder und jugendliche Besucher kamen bei dem vielfältigen Programm voll auf ihre Kosten. Auf dem Programm dieser Jubiläumsveranstaltung standen natürlich auch Ehrungen und Ernennungen, die im Rahmen einer kleinen Feierstunde durchgeführt wurden. So konnten 1. Beigeordneter Marcus Schaile und Wehrleiter Thomas Nährig, die Feuerwehrleute Josef Faugel, Dietmar Griesemer und Eva Kern für 10 -jährige Zugehörigkeit zur aktiven Wehr mit einer Urkunde auszeichnen. Für 30-jährige Zugehörigkeit zur Wehr wurden geehrt, die Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr, Herr Andreas Kreußler und Herr Willi Michaelis. An der Ehrung leider nicht teilnehmen konnte ein weiterer „30-jähriger“, Herr Karl-Hermann Pfauntsch. Vor den Ehrungen hatte 1. Beigeordneter Marcus Schaile bereits den Aktiven der Jugendfeuerwehr für die Ausrichtung dieses gelungenen Jubiläumsfestes gedankt und an die Leiterin der Jugendfeuerwehr -Carmen Walther- und ihre Schützlinge, Mützen mit dem Germersheimer Logo als Jubiläumsgeschenk der Stadt verteilt. Den musikalischen Höhepunkt dieser Veranstaltung bildete am Abend ein Open- Air-Konzert mit der bekannten Gruppe „Fishermans Friends“.

 2006

Im Dezember, wenige Tage vor der Inbetriebnahme der von Speyer nach Germersheim verlängerten S-Bahn Strecke, übten ca. 130 Einsatzkräfte von DRK, THW und Feuerwehr bei einem „Zugunglück“ den Notfall. Die Übung, durchgeführt im Industriegebiet Germersheim, wurde von der DB Regio Rhein-Neckar, DRK und Feuerwehr mehrere Monate intensiv geplant. Im Rahmen der Dienstabschlussveranstaltung wurden Gunder Herzog und Günther Trauth, für 30jährige Zugehörigkeit zur Wehr geehrt. Weiteres noch ergänzen….

 2007

Im Januar des Jahres trat Herr Axel Stern, die neu zu besetzende Stelle des hauptamtlichen Gerätewarts bei der Feuerwehr an. Der aus Langenlonsheim stammende 23jährige Kamerad, trat die Nachfolge des im vergangenen Jahr verstorbenen Hans Mathes an.

Ein neues Mannschafttransportfahrzeug konnte im Mai in Dienst gestellt werden. Die Ersatzbeschaffungsmaßnahme ersetzt ein Fahrzeug aus dem Jahr 1992 und dient hauptsächlich zum Personaltransport und logistischen Zwecken.

Im Mai wurde die Feuerwehr Germersheim mit DLRG, DRK und Polizei am frühen Abend zu einem Badeunfall an den Baggersee Sondernheim gerufen. Neben 94 Rettungskräften aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, waren auch die Rettungshundestaffel aus Frankenthal, ein Rettungshubschrauber und ein Polizeihubschrauber an der Suche nach dem zunächst vermissten Kind beteiligt. Nach etwas mehr als einer Stunde, wurde der fünfjährige Junge von Tauchern leider nur noch tot aus dem Wasser geborgen.

Am 13. Juni kamen auf die Feuerwehr zeitgleich zwei Einsätze zu. Ein führerloser PKW war in den Werfthafen gerollt und musste mit Unterstützung von DLRG-Tauchern aus dem Wasser geborgen werden. Parallel zu diesem Einsatz, hatten weitere Kräfte nur wenige Meter von der ersten Einsatzstelle entfernt, einen Großbrand zu bekämpfen. Das Bürogebäude eines Bootscenters stand komplett in Flammen und konnte trotz Unterstützung aus Bellheim und der Werkfeuerwehr Daimler-Chrysler, nicht mehr gerettet werden.

Im Juli wurde die Germersheimer Wehr zur Unterstützung der Kameraden aus Lingenfeld, zu einem Großbrand einer Gaststätte Nähe des Tor 2 des US-Depot´s gerufen.

Lähmendes Entsetzen am Abend des 4. Dezembers nicht nur bei den Feuerwehrangehörigen und den Germersheimer Bürgern, sondern in der ganzen Pfalz, ja sogar -aufgrund der Medienberichte- in ganz Deutschland. Auf der Bahnstrecke zwischen Germersheim und Sondernheim wurden drei Kinder von einem Zug erfasst und getötet. Zwei Brüder im Alter von 11 und 14 Jahren, sowie ihr 13-jähriger Freund waren auf dem Weg nach Sondernheim. Sie liefen jedoch nicht auf dem Rad- und Fußweg, sondern direkt auf den Gleisen. Neben der Feuerwehr, Rettungsdienst und Bundespolizei, war auch das Technische Hilfswerk (THW) und der Kriseninterventionsdienst des DRK OV Bellheim im Einsatz. Die Bellheimer Ortsgruppe kümmerte sich in seelsorgerischer Art nicht nur um den Lokführer, Zuginsassen und Einsatzkräfte, sondern vor allem um die ca. 120, inzwischen im Feuerwehrhaus Germersheim eingetroffenen, Angehörigen der verstorbenen Kinder.

Aktuelle Einsatzfahrzeuge und Geräte, gab es bei einer Ausstellung im Innenhof der Stengelkaserne zu sehen. Dort stellten sich während des Festungsfestes die Polizei, DRK, THW, Bundeswehr und Feuerwehr unter dem Motto „Blaulicht für alle“ den Besuchern vor.

Personelle Veränderungen gab es in diesem Jahr in den Reihen der Wehrleitung und des Verwaltungsrates. Bei den Neuwahlen der Wehrleitung im August, wurde -unter der Leitung des 1. Beigeordneten Marcus Schaile- der bisherige Wehrleiter Thomas Nährig wiedergewählt. Zum Stellvertreter wurde Christian Cambeis gewählt. Beide Kandidaten, wurden auf die Dauer von 10 Jahren gewählt und hatten keine Gegenkandidaten. Bei der alle zwei Jahre stattfindenden Wahl des Verwaltungsrates wurde Herr Karl Walther zum neuen Vorsitzenden gewählt.

 2008

Bei einem Verkehrsunfall zwischen Sondernheim und Hördt, verletzte sich ein 29 Jahre alter Sondernheimer so schwer, dass er mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden musste. Der am Morgen plötzlich eingesetzte Schneefall hatte aber nicht nur den verunglückten Verkehrsteilnehmer überrascht. Auch die Fahrer der Einsatzfahrzeuge hatten auf der glatten Fahrbahn alle Mühe die Unfallstelle zu erreichen, um den verunglückten Fahrer aus seinem Fahrzeug herauszuschneiden.

Seinen 80. Geburtstag konnte am 14. April der ehemalige Wehrleiter der Germersheimer Feuerwehr -Fritz Busch- feiern.

Ein neues Rettungsboot Typ 2, verlastet auf einem Abrollschlitten, konnte am 18. August in Dienst gestellt werden. Das Aluminiumboot ersetzt in Zukunft ein über 25 Jahre altes Rettungsboot, das den heutigen Sicherheitsansprüchen nicht mehr entspricht. Im Beisein zahlreicher Gäste, taufte der 1. Beigeordnete Marcus Schaile das Boot auf den Namen „Michel“. Taufpate ist der Leiter des Ordnungsamtes, Michael Rheude, der sich bei der Beschaffung des Bootes über die Maßen hinaus, eingesetzt hatte. Im Rahmen der Veranstaltung wurden Roland Breichler und Michael Künstler nach jeweils 45 Jahren bei der Germersheimer Feuerwehr, aus dem aktiven Dienst entpflichtet. Beide Kameraden werden sich in Zukunft um die Belange der Alters- und Ehrenabteilung kümmern.

Der stellvertretende Wehrleiter Christian Cambeis wurde bei der Dienstabschlussveranstaltung im Dezember zum Brandmeister ernannt.

Leider musste in diesem Jahr auch Abschied von zwei ehemaligen Feuerwehrkameraden genommen werden. Am 4. April wurde der ehemalige Gruppenführer Erich Schardt im Alter von 82 Jahren zu Grabe getragen und Ende des Monats Juli verstarb im Alter von 78 Jahren, Herbert Arbogast.

 2009

Lang andauernde Minustemperaturen richteten im gesamten Stadtgebiet schwere Schäden an Wasserrohrleitungen an. So musste die Wehr innerhalb weniger Tage zu Wasserrohrbrüchen meist in leerstehende Objekte ausrücken. Die größten Wasserschäden waren dabei in der ehemaligen Gaststätte „Bayrischer Hof“ und in der alten Stadtkaserne zu beklagen.

Durch einen technischen Defekt an einem Vermittlungsknoten an dem Alarme von Brandmeldeanlagen zusammenlaufen, wurden wir in 24 Stunden 19 mal alarmiert. Jedes Objekt musste angefahren und kontrolliert werden.

Am 24. Januar kam es in den frühen Morgenstunden , bei der Auf- und Abfahrt Süd der Bundesstraße 9, zu Verkehrsunfällen in beiden Fahrtrichtungen. An den Glatteisbedingten Unfällen, bei dem 2 Personen leicht verletzt wurden, waren 9 Fahrzeuge beteiligt.

Bei einem Großbrand im Gewerbegebiet in der Nacht vom 16. auf den 17. April wurde die Filiale eines großen Schuh-Discounters völlig zerstört. Auch eine angrenzende Zoo-Fachhandlung wurde so schwer beschädigt, dass der Verkauf in den Wochen und Monaten danach über ein großes Verkaufszelt erfolgen musste. Der Schuh-Discounter hingegen musste seinen Ladenbetrieb in Germersheim vorübergehend vollkommen einstellen, da der Markt abgerissen und neu aufgebaut wurde. Mit 95 Einsatzkräften und 23 Fahrzeugen bekämpften die Wehren aus Germersheim, Rülzheim, Bellheim, Westheim, Lingenfeld und der Werkfeuerwehr Daimler AG das Feuer, bis gegen 4 Uhr der Brand unter Kontrolle war.

In einer kleinen Feierstunde überreichte der 1. Beigeordnete -Marcus Schaile- der Wehrleitung Thomas Nährig und Christian Cambeis, den Fahrzeugschlüssel eines neuen Logistikfahrzeugs. Der LKW der Marke Volvo, ein sogenanntes WLF-K, ist zum Transport spezieller Abrollbehälter konzipiert und kann innerhalb weniger Minuten die im Feuerwehrgerätehaus bereitstehenden Abrollbehälter auf- und abladen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden Christian Hillenbrand zum Leiter des Fuhrparks ernannt, Matthias Mathes zum Brandmeister sowie Christian Cambeis zum Hauptbrandmeister befördert. Im Namen des Innenministers, überreichte Landrat Dr. Fritz Brechtel Herrn Dietmar Griesemer und Christian Willy das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen und Wolfgang Mika das goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Rheinland-Pfalz.

Mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen wurden am frühen Samstagmorgen des 3. Oktobers, acht Personen in die Krankenhäuser der Region eingeliefert. Beim Großbrand eines nur drei Jahre alten Mehrfamilienhauses in der Schloßstrasse entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 250.000 Euro. Beim Eintreffen der Germersheimer Wehrleute stand ein Teil des Gebäudes im rückwärtigen Bereich bereits voll in Flammen. Nachdem sich vier Personen schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr ins Freie retten konnte, kamen weitere vier Personen, denen ins Gebäude vordringenden Einsatzkräften, entgegen. Neben der Feuerwehr Germersheim, waren zusätzlich 30 Rettungskräfte des DRK und Malteser Hilfsdienstes vor Ort, darunter auch drei Notärzte und zwei organisatorische Leiter des DRK.

Nach einem Suizid einer weiblichen Person auf den Bahngleisen in Höhe des alten Wasserwerks, leisteten 4 Feuerwehrangehörige am 25. Oktober diesen Jahres der Polizei Unterstützung.

In der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober kam es auf der B9 im Bereich der Abfahrt Bundesstraße 35 zu einem schweren Verkehrsunfall. Vermutlich aufgrund überhöhter Geschwindigkeit kam ein junger Mann aus Germersheim trotz heftig eingeleiteter Bremsversuche von der Fahrbahn ab, raste eine Böschung hinauf und überschlug sich.

Eine außergewöhnliche Aufgabe kam auf manchen Ausbilder der Feuerwehr Germersheim zu Beginn des neuen Schuljahres im August zu. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der Landesregierung und des Feuerwehrverbandes, findet an der berufsbildenden Schule in Germersheim mit einer ausgewählten Klasse jeden Donnerstag 2 Stunden Schuljahr 2009 wird an der Berufsbildenden Schule Germersheim das Wahlpflichtfach „Feuerwehrtechnische Grundbildung“ angeboten. Initiiert hatte es Otto Fürst, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes sowie Lehrer an der Berufsschule Germersheim. Das Wahlpflichtfach vermittelt in weiten Teilen die Inhalte des 80-stündigen Grundlehrgangs der Feuerwehranwärter und wird auch entsprechend anerkannt. Für die Schüler, die im Sportunterricht speziell für die Feuerwehraufgaben fit gemacht werden, gibt es zudem ein Bonbon: Denn eine Erste-Hilfe-Ausbildung –Sofortmaßnahmen am Unfallort – gehört zum Wahlpflichtfach dazu, und den Schein können die Schüler auch für ihre Führerscheinausbildung nutzen.

 2010

Im Februar des Jahres kam es innerhalb von zwei Tagen zu 15 Unwettereinsätzen und Ende Juni kam es in einer Woche zu 8 Flächenbränden im Naherholungsgebiet.

Bei einem Wohnhausbrand in der Filchnerstrasse kämpften 31 Feuerwehrleute von ca. 1.00 Uhr Nachts bis in die frühen Morgenstunden gegen lodernde Flammen an. Das Haus wurde dabei so stark beschädigt, dass es nicht mehr bewohnbar war.

Eine außergewöhnliche Aufgabe kam auf manchen Ausbilder der Feuerwehr Germersheim im vergangenen Jahr zu. Ein Schulprojekt, dass im Juni dieses Jahres im Beisein von Innenminister Bruch, Landrat Brechtel und Bürgermeister Schaile erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der Landesregierung und des Feuerwehrverbandes, wurde an der Berufsbildenden Schule in Germersheim mit einer ausgewählten Schulklasse einmal pro Woche 2 Stunden lang das Thema „Feuerwehr“ behandelt. Ziel dieses Projekts war die Einführung eines Wahlpflichtfaches „Feuerwehr“ ab dem Schuljahr 2010/2011, das inzwischen gestartet wurde. Behandelt werden unter anderem Themen wie Feuerwehrgrundausbildung, Erste Hilfe, Rechte & Pflichten und Gesetzeskunde. Die Ausbilder haben bei diesem Projekt den Status eines Lehrers und können dementsprechend agieren. Unterstützt werden die Ausbilder von 2 Lehrkräften die in diesem Projekt auch ihren Ausbildungsanteil haben. So werden die Schüler z.B. im Bereich Sport all die Übungen absolvieren, die bei Einstellungsprüfungen bei Berufsfeuerwehren abverlangt werden.

Einen neuen Abrollbehälter konnten die Wehrleute im Juli in Dienst stellen. Ein sogenannter „AB-Sonderlöschmittel“ ersetzt nun mehrere Spezialanhänger und Ausrüstungsgegenstände aus den sechziger Jahren, die aus Altersgründen ausgemustert werden mussten.

An zwei verschiedenen Events konnte man den Radiosender bigFM und für Dreharbeiten einmal den Fernsehsender RTL in unserem Gerätehaus begrüßen. Alle drei Veranstaltungen waren nicht alltägliche Erlebnisse und gern willkommene Abwechslungen für die Feuerwehrangehörigen.

Zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim wurde in diesem Jahr der „Förderverein Feuerwehr Germersheim“ gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde Günther Trauth und zu seinen beiden Stellvertretern, Wehrleiter Thomas Nährig und Christian Hillenbrand gewählt.

Im Rahmen der Dienstabschlussbesprechung im Dezember wurden die beiden Alterskameraden und ehemaligen Wehrleiter Hermann Lippler und Fritz Busch von Bürgermeister Marcus Schaile zu Ehrenwehrleitern der Stadt Germersheim ernannt.

 2011

Im Rahmen des Festaktes zum 50jährigen Jubiläum des THW OV Germersheim, wurde  Wehrleiter Thomas Nährig für besondere Verdienste um den Aufbau und die Entwicklung des Technischen Hilfwerks, das Helferzeichen in Gold verliehen. Die Auszeichnung die der Präsident der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk -Herr Albrecht Broemme- am 23. September in der Stadthalle vornahm, bekamen in der Vergangenheit nur sehr wenige „Nicht-THW Angehörige“ verliehen.

Bei der Dienstabschlussveranstaltung am Dezember wurden die Kameraden Norbert Zickgraf und Thomas Nährig für ihre 30jährige Zugehörigkeit zur Wehr geehrt. Die Kameraden Christian Hillenbrand und Dominik Zobel wurden von Bürgermeister Schaile in den Rang des Brandmeisters befördert. Einige Tage zuvor wurde dem Oberlöschmeister Günther Trauth im Rahmen einer auf Landkreisebene stattfindenden Führungskräfteveranstaltung von Landrat Dr. Fritz Brechtel, das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Rheinland-Pfalz für 35-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr verliehen.

 2012

Der erste Einsatz im neuen Jahr kam bereits am 1. Januar in den frühen Morgenstunden, nämlich ein brennender Müllcontainer, der auch gleichzeitig Start einer Serie von Kleinbränden in diesem Jahr wurde. Denn bis Jahresmitte gab es immer wieder Brandstiftungen von Müllcontainer, Altkleidercontainern, sowie Parkbänken und Abfallkörbe in Grünanlagen.

Ein Gefahrstoffaustritt am Morgen des 24. Mai im Containerterminal im Industriegebiet, forderte zeitweise bis zu 155 Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis und der Werkfeuerwehr BASF. Ursache war ein leckgeschlagenes Auslaufventil an einem Tankcontainer, das ein Auffangen und Umpumpen des Gesamtinhalts von ca. 23000 Litern Isobutylaldehyd erforderlich machte.

Ebenfalls am 24. Mai, kam es neben zwei Flächenbränden, gegen 22 Uhr zu mehreren Explosionen am Sondernheimer Baggersee. Diese wurden durch mehrere Propangasflaschen verursacht, die bei einem Großbrand von zwei Campingplatzparzellen zerstört wurden. Bei diesem Einsatz wurden die Germersheimer Wehrleute von der Feuerwehr Kandel unterstützt, welche sich bei Eingang der Alarmierung eigentlich gerade auf den Nachhauseweg vom Einsatz im Industriegebiet machen wollten.

Am 29. Juli wurde zu einer auf dem Germersheimer Baggersee, leblos treibenden Person alarmiert. Leider konnte der junge Mann der in der Nacht zuvor noch mit Freunden und Studienkollegen am See gefeiert hatte, nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden.

Eine nicht alltäglich vorkommende und Personalintensivere Sicherheitswache, erforderte im September das Open Air Spektakel „Insel in Concert“ mit rund 5000 Musikfans auf der Insel Grün.

Das harte und sehr zeitintensive Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim erhielt in den letzten zwölf Monaten aber auch eine besondere Wertschätzung. Denn seit diesem Jahr darf sich die Feuerwehr Germersheim quasi als die zweitinnovativste Feuerwehr Deutschlands bezeichnen. Am 29.September erhielt sie beim Deutschen Feuerwehrverbandstag in Frankenthal für ihr Kooperationsprojekt „Feuerwehrtechnische Grundbildung“ mit der Berufsbildenden Schule (BBS) Germersheim das bereits seit dem Jahr 2009 „gelebt“ wird, den „IF Star 2012“. Der mit einem Preisgeld in Höhe von 3000 Euro dotierte IF Star ist eine von öffentlichen Versicherern in Kooperation mit dem Deutschen Feuerwehrverband (DFV) vergebene Auszeichnung für innovative Feuerwehren. Bereits im Dezember 2011 erreichte die Wehr mit diesem Projekt den hervorragenden 5. Platz im Bereich der Jugend- und Nachwuchsarbeit beim Förderpreis „Helfende Hand“. Die „Helfende Hand“ ist ein Förderpreis, den das Bundesinnenministerium jährlich vergibt. Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich verlieh in Berlin den Preis dem Germersheimer Ausbildungsleiter Andreas Magin. Er zeichnete damit u.a. Ideen und Konzepte aus, die das Interesse der Menschen für ein ehrenamtliches Engagement im Bevölkerungsschutz wecken.

Ein weiterer Schritt in Richtung Nachwuchsgewinnung war für uns „Die Gründung einer Vorbereitungsgruppe für die Jugendfeuerwehr, einer sogenannten „Bambini-Feuerwehr“. Denn nur mit solchen Bemühungen und neuen Ideen wie die der „Feuerwehrtechnischen Grundbildung“ und „Bambini-Feuerwehr“, kann die Zukunft der Einsatzabteilungen gesichert werden. Als Hauptkriterium für die Einrichtung einer solchen Vorbereitungsgruppe, war die Aufnahme der Bambini-Feuerwehren in das Landesgesetz für Brand und Katastrophenschutz in Rheinland-Pfalz und der damit verbundene Unfallschutz der Kinder. Bei der Veranstaltung am 21. April diesen Jahres konnten sich Eltern und Kinder über das Vorhaben „Bambini-Feuerwehr“ informieren und mehr über den Sinn und Zweck erfahren. Am 5. Mai war es dann soweit, die erste Übungsstunde begann und seit dem werden die Bambini‘s einmal in der Woche an die Feuerwehrarbeit herangeführt und in kleinen Schritten auf eine aktive Zeit in der Jugendfeuerwehr vorbereitet. Damit verbundenen ist das Erleben von Gemeinschaft, die Förderung der sozialen Kompetenz und das Lernen von Toleranz und Fairness. Bei der offiziellen Gründungsveranstaltung am 13. Juni, konnten dann erfreulicherweise 35 Kinder und 10 Betreuer von Bürgermeister Schaile in die Bambini-Feuerwehr aufgenommen werden. Löschmeisterin Carmen Walther wurde vom Bürgermeister aus ihrem bisherigen Amt als Jugendfeuerwehrwartin entpflichtet und als neue Leiterin der Bambini-Feuerwehr verpflichtet. Zur Stellvertreterin wurde Frau Gertrud Mathes ernannt.

Am 28. September wurde dann eine Abordnung der neu gegründeten Bambini-Feuerwehr zu einem Interview mit der ehemaligen Bundesfamilienministerin Claudia Crawford (Nolte, CDU) und ehrenamtliche Beiratsvorsitzende des Deutschen Feuerwehrverbandes nach Frankenthal geladen. Sechs Kinder und drei Betreuer konnten über ihre bis dato gemachte Erfahrungen und künftige Vorstellungen berichten und bekamen durch den Deutschen Feuerwehrverband ein kleines Präsent überreicht. An diesem Abend bekam Carmen Walther zur Freude des anwesenden Wehrleiters Thomas Nährig, das selten verliehene „Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze“ überreicht.

Am 2. März verstarb nach langer Krankheit, Hauptfeuerwehrmann Bernd Storck im Alter von 53 Jahren. Ebenfalls nach langer Krankheit, verstarb am 5. Juni Hauptfeuerwehrmann Manfred Jost im Alter von nur 43 Jahren. Alterskamerad Willi Fechter verstarb am 4. August im Alter von 83 Jahren.

Am 20.11. wurde im Rahmen einer Dienstbesprechung auf Landkreisebene, den Feuerwehrkameraden Michael Bastian und Karl Walther eine besondere Ehrung zu teil. Landrat Fritz Brechtel zeichnete die langjährigen Kameraden für „35 jährige pflichtreue und aktive Zugehörigkeit zur Feuerwehr“ mit dem goldenen Ehrenzeichen des Landes Rheinland-Pfalz aus.  Ebenfalls auf dieser Veranstaltung wurde Kamerad Andreas Magin vom Landrat zum Leiter der „Facheinheit Wasser“ des Landkreises ernannt.

 2013

Nachdem Christian Cambeis bei der Dienstabschlussbesprechung 2012 von seinem Amt als stellvertretender Wehrleiter der Feuerwehr Germersheim zurückgetreten war, wurde eine Neuwahl notwendig. Bei der Wahl am 18. März wurde Andreas Magin dann im Beisein von Bürgermeister Marcus Schaile und Wehrleiter Thomas Nährig von den Kameraden zum neuen stellvertretenden Wehrleiter gewählt. Ebenfalls am 18. März wurde der Verwaltungsrat der Wehr turnusgemäß neu gewählt. Als Vorsitzender wurde Karl Walther in seinem Amt bestätigt, sein Stellvertreter ist Jens Kuhn.

Am Morgen des 16. März musste ein Sondereinsatzkommando der Polizei unterstützt werden. Ein randalierender Mann war aus Angst vor einer Verhaftung auf das Dach seines Einfamilienhauses geklettert. Mit Hilfe des Hubrettungsfahrzeuges TGM 23-12 konnte der verwirrte Mann in der Folge des Einsatzes dann zurück auf den Erdboden gebracht werden.

Bei einem schweren Verkehrsunfall am 10. April zwischen Sondernheim und Hördt, wurde ein 43jähriger Verkehrsteilnehmer so schwer verletzt, dass er zunächst ins Germersheimer Krankenhaus transportiert wurde und später mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik verlegt werden musste.

Auf dem Gelände eines Bootscenters wurden am 29. April vom Eigentümer eines älteren Bootes Reparaturarbeiten ausgeführt. Bei Schweißarbeiten fing das 12 Meter lange Boot dann Feuer und brannte komplett aus. Die Löscharbeiten bei denen eine Propangasflasche explodierte, dauerten etwa vier Stunden an.

Mit 18 Mann und fünf Fahrzeugen musste am 2. Mai gegen 20.40 Uhr zu einem Küchenbrand der Gaststätte „Germania“ ausgerückt werden. Aufgrund eines Friteusenbrands kam es zu einer starken Rauch- und Hitzeentwicklung, weshalb dann auch das komplette Lokal evakuiert werden musste.

Zum anstrengendsten und Personalintensivsten Einsatz wurde die Wehr am 1. Juni gerufen. Rasch ansteigendes und dann anhaltendes Hochwasser des Rheins forderte über Tage hinweg, rund um die Uhr, die permanente Beobachtung des Rheindeiches. Auch mussten zahlreiche Sickerstellen mit Sandsäcken gesichert werden. Erst am 6. Juni konnte die Deichwache aufgrund des fallenden Wasserstands eingestellt werden.

Bei einem Unwetter am späten Abend des 20. Juni mussten ca. 25 Schadensstellen (umgestürzte Bäume, Wassereinbruch) abgearbeitet werden.

Zur Nachbarschaftshilfe wurde am 22. Juli alarmiert. In der Gemeinde Lingenfeld war ein Feuer in einem Reifenlager ausgebrochen, das über mehrere Tage von Feuerwehren des Landkreises Germersheim, Südliche Weinstraße, Rheinpfalz und mehreren Berufsfeuerwehren bekämpft werden musste. Bei diesem Einsatz kam auch erstmals der neue ELW 1 zum Einsatz, der wenige Wochen zuvor in Dienst gestellt wurde.

Im September präsentierte die Feuerwehr Germersheim auf Bitte des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz ihr bereits mehrfach ausgezeichnetes Projekt „Brandschutztechnische Erziehung in der Berufsbildenden Schule“ auf der Fachmesse „Florian“ in Karlsruhe. Ebenfalls auf Bitte des LFV (Fachreferat Bambini-Feuerwehr) war unsere Bambini-Feuerwehr an mehreren Tagen auf der Messe vertreten, um ihre noch junge Erfolgsgeschichte in Sachen Nachwuchsförderung der Öffentlichkeit zu präsentieren.

 2014

In der Nacht zum 8. Februar kam es in der Filchner Straße zum Vollbrand einer Doppelgarage.

Eine kleine Brandserie über die Sommermonate lies die Wehr immer wieder in der Nacht an den Campingplatz am Sondernheimer Baggersee ausrücken. Ein Brandstifter entzündete am Entsorgungsplatz in unregelmäßigen Abständen Abfallsäcke und Müllcontainer. Außerdem sorgten immer wieder Flächenbrände, ausgelöst durch die Selbstentzündung von Blütenpollen, für Einsätze im Naherholungsgebiet.

Gegenüber den Vorjahren waren auch viele Einsätze an und auf Gewässern zu verzeichnen. So musste z.B. zweimal bei PKW-Bergungen aus dem Germersheimer Hafen unterstützt werden, ein Bootsbrand auf dem Rhein bekämpft werden und mehrfach Personen- und Tierrettungen aus Gewässern durchgeführt werden. Besonders zu erwähnen ist hier ein Unfall mit einem Sportboot beim Hochwasser im Juli. Sechs Personen kenterten aufgrund der starken Strömung, als sie aus dem Yachthafen Leimersheim auf den Rhein hinausfahren wollten. Mehrere Feuerwehren aus dem Landkreis versuchten an diesem Nachmittag den zum Teil schwer verletzten Männern zur Hilfe zu eilen, wobei jedoch eine Person aufgrund der schweren Verletzungen später im Krankenhaus verstarb.

Gleich zwei Brände hielten die Wehr am Nachmittag des 5. Oktobers auf Trab. Erst brennende Späne im Nolte-Werk, dann ein Großbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Innenstadt. Um 12.55 Uhr ging die erste Meldung ein: Aufgrund einer Störung in einem Silo auf dem Gelände der Nolte-Holzwerkstoffe hatten sich Späne selbst entzündet. Vor Ort stellte sich heraus, dass die an der Industrieanlage angebrachten Warnmelder und Sprinkleranlage bereits ausgelöst hatten und somit eine Ausbreitung der Flammen auf die Produktionsanlage vor dem Eintreffen der Feuerwehr verhindert wurde.

Noch während dieses Einsatzes ging um 13.30 Uhr der nächste Alarm ein: Ein Brand im 1. OG eines 4-stöckigen Mehrfamilienhauses in der Queichstraße. Schon von Weitem konnte man die starke schwarze Rauchsäule über der Stadt erkennen, was auch viele Schaulustige anzog. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte befand sich der Mieter der brennenden Wohnung verletzt vor dem Gebäude. Nach Zeugenaussagen hatte er sich durch „herabhangeln“ aus einem Fenster seiner Wohnung selbst gerettet. Er wurde sofort vom Rettungsdienst versorgt und in ein Krankenhaus eingeliefert. Aufgrund des Zerstörungsbildes der Wohnung und des weit fortgeschrittenen Brandes konnte Anfangs eine Gasexplosion nicht ausgeschlossen werden. Neben der Feuerwehr Germersheim waren zusätzlich die Feuerwehr Rheinsheim, 1 Fahrzeug der Werkfeuerwehr Daimler, Rettungskräfte des DRK und des Malteser Hilfsdienstes vor Ort, darunter auch ein Notarzt und ein organisatorischer Leiter des DRK. Gegen Ende des Einsatzes erlitt ein Helfer des Rettungsdienstes einen Herzinfarkt und verstarb leider einige Tage später in einer Klinik in Ludwigshafen.

Nur etwas mehr als eine Woche später, musste sich die Wehr erneut einem Großbrand stellen. Der Dachstuhl eines historischen Gebäudes in der Marktstraße 20 stand lichterloh in Flammen. Das Gebäude war gerade erst aufwändig saniert und modernisiert worden. Darin befanden sich mehrere Wohnungen, die teilweise an diesem Tag erst bezogen wurden. Knapp 24Stunden war man damit beschäftigt, dem Brand „Herr“ zu werden. 95 Einsatzkräfte aus 6 Wehren des Landkreises und aus dem badischen Rheinsheim, sowie Rettungsdienst, THW und Polizei waren an diesem Einsatz, dessen Sachschaden grob auf 800.000 Euro beziffert wurde, beteiligt.

In einer kleinen Feierstunde konnte Bürgermeister Marcus Schaile am 21. Juli Wehrleiter Thomas Nährig den Fahrzeugschlüssel eines neuen Löschgruppenfahrzeugs „HLF 20“ überreichen. Das für den Erstangriff bestimmte Fahrzeug ersetzt ein 31 Jahre altes Tanklöschfahrzeug. Erstmals seit 1979 wurde auch wieder ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Germersheim gesegnet. Kaplan Sevo Danijel segnete das Fahrzeug nach einer kurzen Zeremonie und einem Gebet, getreu dem alten Spruch „Gott zur Ehr`, dem nächsten zur Wehr“.

Leider mussten wir in diesem Jahr auch Abschied von unserem ehemaligen Feuerwehrkameraden Fritz Busch nehmen. Am 6. März trugen wir unseren ehemaligen Wehrleiter, der am 28. Februar im Alter von knapp 86 Jahren verstorben war, zu Grabe.


Berichte 2015 – 2020 folgen in Kürze….

Vorstehende Chronik erhebt keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit. Es wurde versucht die wesentlichsten Ereignisse im Leben der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim, insbesondere seit dem Jahre 1952, darzustellen. Die Freiwillige Feuerwehr Germersheim wird auch weiterhin zum Wohle der Bevölkerung der Stadt und der näheren Umgebung gemäß ihrem Wahlspruch

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr

tätig sein.

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