Die Freiwillige FEUERWEHR Germersheim
Die Chronik
I n der alten Markgrafenstadt Meissen wurden am 7. Juli 1841 – auf Anregung des Bürgermeisters und eines Seifensiedermeisters – gleichzeitig ein Turnverein und eine Feuerwehr gegründet: ein „freiwilliges Lösch- und Rettungscorps“, das aus einer Rettungs-, einer Lösch- und einer Wachschar bestand. In Meissen ist 1841 dann auch der Begriff „Feuerwehr“ zum erstenmal belegt. Ein Jahr später, nach dem großen Brand in Hamburg, stellte man sich da und dort die Frage: Wie steht es mit unseren Löscheinrichtungen? Behörden und Bürger sahen wohl ein, dass es damit nicht zum Besten bestellt war und manche Städte schafften sich deshalb –mehr zur Beschwichtigung des Gewissens- eine neue Spritze an. Man probierte sie aus, rühmte ihre Vorzüge …..und schob sie bis zum nächsten Ernstfall mit den übrigen Geräten ins Spritzenhaus. Man konnte beruhigt sein. Nicht beruhigt war der Stadtbaumeister Christian Hengst in Durlach. Hengst, verantwortlich für die Feuerlöschgeräte, wusste sehr wohl, dass die zum Löschdienst verpflichteten Männer recht zahlreich, aber durchaus ungeübt waren, und den Erfolg einer neuen Spritze ohne entsprechend ausgebildete Mannschaft schätzte er nur gering ein. Hengst verstand es, Magistrat und Mitbürger derart von der Idee einer ständigen, militärisch geschulten Mannschaft zu begeistern, dass sich sofort 50 junge Leute als Mitglieder des neuen „Pompiercorps“ einschreiben ließen. Man übte und exerzierte noch und noch und schon bald konnte man sein Können unter Beweis stellen.
A m 28. Februar 1847 nämlich brach im Karlsruher Hoftheater während der Vorstellung ein Brand aus. Man rief die benachbarte Feuerwehr von Durlach zu Hilfe. Und was die eingeübte Mannschaft von Durlach nun an Löscharbeit zeigte, machte einen derartigen Eindruck, dass süddeutsche Städte unmittelbar nach dem Karlsruher Brand „freiwillige Feuerwehren“nach dem Durlacher Vorbild ins Leben riefen. So kam es, dass im Jahre 1852 die Germersheimer Feuerwehr organisiert wurde. Nach dieser Organisation bestand die „Direktion“ aus dem Landkommissär, dem Bürgermeister, dem ersten Adjunkten und dem Bezirksbauschaffner. Für den Transport der Feuereimer, Wasserzuber, der Feuerleitern und Feuerhaken war je eine Abteilung von 4 – 5 Mann bestimmt. An den Brunnen auf dem „Kleinen Paradeplatz“, am Landauer Tor (heutiges Ludwigstor), an der ehem. Krone (Hauptstraße), am Einhorn (Marktstraße), Hirsch, prot. Pfarrhaus, an der Oberen Mühle, in der Bergstrasse, in der Kurzen Strasse, am Großen Platz westlich, an der Langenstrasse östlich und am Brunnen in der Schlossgasse waren 36 Brunnenmeister verteilt. 8 Mann stellten Wasserfuhren, 47 Mann unter 8 Führern bedienten den Hydrophor, 35 – 40 Mann (Pompiers) unter zirka 9 Führern die 3 Hauptspritzen, 2 Mann die Handspritzen, 24 Mann unter 8 Führern trugen Effekten aus, 21 Maurer mit Hämmern, 8 Zimmerleute mit Äxten, 7 Fischer mit Wasserstiefeln, 15 Laternenträger, 4 Reihenordner und 4 Träger der Schlauchstützen verteilten sich an verschiedene Plätze. Für die öffentliche Sicherheit in der Stadt während eines Brandes sorgte das Militär. Die Aufsicht im Stadthaus führte der zweite Adjunkt, der Stadtschreiber oder dessen Gehilfe und der städtische Hausmeister. Am 25. September 1870 wurde dann die „Freiwillige Feuerwehr“ Germersheim zur „Pflichtfeuerwehr“ umgewandelt.
Kommandanten waren:
Georg Emil Boye´, Wilhelm Morvilius, Anton Heuck, Friedrich Esslinger, Franz Wettengel, Phil. Heene (1880 – 1895) – zugleich Bezirksfeuerwehrinspektor, Joseph Morvilius, Heinrich Ungeheuer, Georg Matt.
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1882 - 1912
Uniformen: als Dienströcke schwarzgraue Tuchröcke, 215 Helme, 39 Dienstmützen.
Persönliche Ausrüstung: Helm, Gurt mit Karabinerhaken, Leine, Pfeife und Beil für Steiger; Helm und Gurt für Spritzen– und Wassermänner; Dienstmütze und Holzstab für Ordnungsmänner; Helm, Gurt, Signalinstrument, Beil, 6 Sterne, Haarschweif auf dem Helm für den Commandant; Helm, Gurt, Signalinstrument, Beil, 2 Sterne für den Adjutant; Helm, Gurt, Signalinstrument, Beil, 4 Sterne, Haarschweif auf dem Helm für den Abteilungsführer; Helm, Gurt, Signalinstrument, Beil, 2 Sterne für den Zugführer
Löschgeräte: 1 zweirädrige Saug- und Druckspritze, 2 vierrädrige Druckspritzen, 4 Spritzen ohne Räder, 2 Hydrophore, 1 Wasserwagen, 1 fahrbare Schlauchhaspel, 175 Feuereimer aus Hanf, 6 Schlauchbrücken, 815 Hanfschläuche, 13 Saugschläuche, 1 Rauchapparat, 1 Tragbare.
Steiger- u. Rettungsgeräte: 3 handfahrbare Steigerwägen, 1 mech. Leiter, 1 Aufstellleiter mit 2 ohne Stangen, 6 Dachleitern, 4 Hakenleitern, 40 Laternen, 1 Rettungsschlauch, 6 Feuerhaken, 3 Sanitätstaschen, verschiedene Signalgeräte.
Übungen im Jahre 1882: Gesamtwehr 3, Steiger 2, Spritzenmänner 2, Wassermänner 2, Ordnungsmänner 2, Inspektionsübung 1
Brände im und außerhalb des Stadtbezirkes waren in diesem Jahr nicht zu verzeichnen.
Feuerhaus: 1 Feuerhaus (Spritzenhaus) Hierzu 5 Schlüssel Beleuchtung durch Handlaternen mit Stearinkerzen
Bespannung: Ein schon bestimmter Fuhrunternehmer (Arbogast) in der Nähe des Spritzenhauses.
Feueralarm: Durch Glocken und Hornsignale sowie militärischerseits Trommelschlag durch die Stadt.
Der Wasserbedarf wird durch die inzwischen vorhandenen 83 Brunnen, ferner durch die die Stadt durchfließende Queich und 4 Wasserreservoirs – welche im Privatbesitz sind und einen Inhalt von durchschnittlich je 15000 Liter haben- genügend gedeckt. Die Gesamtkosten des Feuerlöschwesens (der Gemeinde und der Feuerwehr) im Jahre 1882 betrug 870,- Mark.
1893
Die Stadt wurde mit einer Wasserleitung ausgestattet, was unter anderem auch eine wesentliche Verbesserung der Feuerlösch-einrichtung zur Folge hatte und eine Veränderung der bisherigen Einteilung bedingte. Es wurde eine sog. Hydrantenkompanie gebildet und diese in zwei Abteilungen eingeteilt. Von der Stadt wurde auf Grund dieser ein Hydrantenwagen, 6 Standrohre und 300 m neues Schlauchmaterial beschafft.
Der seitherige langjährige Kommandant Heene schied aus der Wehr aus. In Anbetracht seiner großen Verdienste um die Durchführung des Feuerwehrwesens, für eifrige Hingabe und große Opferwilligkeit wird er unter Verleihung einer Ehrenurkunde zum Ehrenkommandanten ernannt und ihm ein Jagdgewehr geschenkt.
1895
Die Stadtverwaltung beschafft einen zweiten Hydrantenwagen mit den dazu erforderlichen Geräten. Es finden Spezialübungen der Hydrantenmannschaft statt.
Am 28. 6. findet unter Mitwirkung der Feuerwehrkapelle der Verbands-tag in Germersheim statt.
Am 30. 8. Großfeuer in der Möbelschreinerei Wilh. Seifert jr., Bismarckstraße. Zur Feuerbekämpfung werden erstmals die Hydranten benützt, die sich voll bewährten; dennoch bleibt die Einrichtung der bisherigen Wasserfuhren aufrechterhalten. Die Militärfeuerwehr stand in Bereitschaft.
Die Stadtverwaltung beschafft ein Sprungtuch von 3,5 m im Quadrat für besondere Rettungszwecke. Fritz Lemmert jr. wird Kommandant.
Am 23.12. Großfeuer im Schuppen von Jakob Vollmer, das großen Schaden verursacht. Die Militärfeuerwehr wird bei diesem Brand mit eingesetzt.
Innerhalb der Feuerwehr werden Waldbrand-Abteilungen gebildet.
Am 14.10. starb Ehrenkommandant Heene, der sich um das Feuer-wehrwesen außerordentlich verdient gemacht hat.
Die Feuerwehr beteiligt sich an der Schillerfeier am 9. Mai.
Kommandant Ludwig Morvilius verstarb plötzlich; an seine Stelle tritt Wilhelm Schmitt. Im gleichen Jahr wird in Germersheim abermals ein Verbandstag abgehalten.
Am 15.8. brennt die Mühle Ungeheuer. Die Feuerwehr wird von der Militärfeuerwehr unterstützt. Zu diesem Brande sei noch erwähnt, dass Ullrich Fritz allein die große Leiter, zu welcher sonst 8 Mann benötigt wurden, vom Stadthaus an den Brandplatz fuhr und stellte.
Johann Val. Klee wird Kommandant.
1914 - 1932
Bei Ausbruch der Mobilmachung rücken 134 Feuerwehrleute ins Feld bzw. zum Militär ein. Junge Jahrgänge werden bei der Feuerwehr eingeteilt, ebenso Militärmannschaften. Es wird eine ständige Brandwache gebildet, bestehend aus Führern der Wehr und Militärpersonen. Diese Wache wurde im Rathaus untergebracht. Eine Telefonverbindung mit der Kirchturmwache war eingerichtet.
Weitere Feuerwehrmänner werden zur Fahne gerufen. Die Feuerwehrdienstpflicht wird auf Männer von 16 bis 60 Jahre ausgedehnt. Frühere ältere Führer werden wieder einberufen.
Es findet ein Bezirksverbandstag mit Kommandantenversammlung im Stadthaus statt.
An Stelle des zum Militär eingerückten bisherigen Kommandanten Johann Val. Klee wird Wilhelm Schmitt Kommandant.
Brandfall im Artilleriedepot. (heutiges Straßenmuseum)
In der Nacht vom 1. zum 2. Weihnachtsfeiertag bricht ein Großbrand im rechten Flügel der Zollerkaserne -welche von französischen Besatzungssoldaten belegt ist- aus. Vermutlich durch Brandstiftung der darin untergebrachten marokkanischen Truppenteile, brannte der Westflügel nieder. Das Feuer griff schnell um sich. Da die vorhandenen Geräte für einen derartigen Brand unzureichend sind und ebenso der Druck der Wasserleitung zu gering ist, steht die Feuerwehr dem Brand anfänglich machtlos gegenüber. Der Brand hat gezeigt, dass das Material veraltert und durch den Krieg zum Teil unbrauchbar geworden ist. Stadtkommandant Oberstleutnant Margin richtete an die Stadtverwaltung ein Dankschreiben für die geleistete Hilfe.
Brand bei Spenglermeister Mathes am 5. Juni. (heutiger Kolpingsplatz)
Die Stadtverwaltung beschafft 500 m neues Schlauchmaterial und 50 neue Uniformen.
Im August entsteht ein Waldbrand im Solachgraben, am 18. 9. jeweils ein Brand bei Joh. Helfrich und bei Josef Settelmeier.
Im Juli dieses Jahres sollte hier abermals der Bezirksverbandstag stattfinden. Sämtliche Vorbereitungen waren restlos getroffen. Drei Tage vorher wird die Veranstaltung von der Besatzungsbehörde verboten. Diese Maßnahme hat die Feuerwehr stark verbittert und die Übungen wurden daraufhin eingeschränkt.
Im selben Jahr tritt Kommandant Wettengel von seinem Posten zurück und an seine Stelle tritt Schreinermeister Franz Eckert.
Das Pflichtalter für den Feuerwehrdienst wird auf 40 Jahre herabgesetzt.
Im Oktober wurde die Wehr zur Hilfeleistung nach Sondernheim gerufen (Brand bei Jakob Brodback)
Vielen blieb die bimmelnde Feuerglocke im Gedächtnis haften, die von der Polizeiwache im Erdgeschoss des Rathauses aus, durch einen langen Strick betätigt wurde. Aus einem Nebengebäude des Rathauses zog man dann die Löschgeräte, und jagte ratternd durch die gepflasterten Straßen. Die Alarmierung mit der Rathausglocke hat sich aber im Laufe der Zeit als ungenügend erwiesen und somit wurde angeordnet, künftig bei Brandfällen mit den beiden großen Kirchenglocken stürmen zu lassen.
Der bisherige Bezirksvorstand Ott in Niederlustadt ist im April verstorben. Ihm folgt August Baron aus Kandel, welcher die Wehr am 27.8. zur Zufriedenheit besichtigt.
Die Feuerwehrkapelle führt wiederholt den langen Zug an, der sich an Allerheiligen durch die Stadt zum Friedhof bewegt.
Die Feuerwehr übernimmt die Absperrung in der Befreiungsnacht vom 30.6. zum 1.7. Ebenso besorgt die Feuerwehr die Absperrung anlässlich der Durchfahrt des Reichspräsidenten von Hindenburg.
Auf Wunsch des damaligen Bürgermeisters Fritz Wolf tritt an Stelle der bisherigen „Pflichtfeuerwehr“ wieder eine „Freiwillige Feuerwehr“, mit deren Bildung und Führung Karl Rupprecht betraut wird. Karl Rupprecht wird auch zur gleichen Zeit zum Kreisbrandinspekteur gewählt. Von 300 Mann bleiben allerdings nur 190 bei der Wehr, die aber genügen.
Die Wehr wird zu einem Großfeuer auf die Holzmühle gerufen. Die vollkommen unzureichenden Geräte lassen die Notwendigkeit der Anschaffung einer Motorspritze deutlich erkennen.
Die Wehr wird von Kreisbrandinspekteur Müller aus Pirmasens zur Zufriedenheit besichtigt.
1935 - 1955
Ehrenjahr in der Geschichte der Feuerwehr. Am 11.6. wird die Motorspritze von der Firma Balcke aus Frankenthal nebst dem entsprechenden Fahrzeug geliefert. Die Bedienung des Gerätes besteht aus Freiwilligen, Führer ist Hermann Hoffmann, Spenglermeister. Dieses Gerät findet erstmals Verwendung bei einem Brand in der „VEDAG“ in Rheinsheim, die sich sehr lobenswert über die freiwillige Hilfeleistung ausspricht.
Am 23.10. Brand in der Schreinerei der Oberrheinischen Schiffswerft Gebr. Spatz.
Die „Freiwilligen“- Basis muss wieder verlassen werden, da die jungen Leute wieder zur Wehrmacht und zum Arbeitsdienst einrücken oder Beschäftigung finden. Die Aufhebung der 1926 herabgesetzten Altersgrenze wird beantragt, um für alle freie Hand zu haben. Es wird mit der Ausbildung der Feuerwehrleute als Einsatzfeuerwehrmann begonnen.
Am 10.10. brennt ein Teil des ehemaligen Proviantamtes (gegenüber Arrestgebäude). Die Anschaffung einer Sirene für Alarm erweist sich als notwendig.
Eine Reservefeuerwehr wird aufgestellt, Leute über 40 Jahre, 2 Löschzüge für Luftschutzzwecke. Auf dem Rathaus wird eine Sirene eingebaut. Das neue Spritzenhaus am Ludwigstor wird bezogen. Unglücklicherweise wurde vergessen eine Treppe ins Obergeschoss des Wohnhauses einzuplanen, so dass nachträglich eine Treppe angebaut wurde.
Das Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen vom 23. Januar 1938 bis dekretierte die Feuerwehren zu Einheiten einer Hilfspolizeitruppe. Nachdem es nicht mehr statthaft war, Kommandant und Kreis-brandinspekteur zugleich zu sein, wurde Hermann Hoffmann, welcher bis dahin stellvertretender Wehrführer war und die Wehr in dieser Eigenschaft schon längere Zeit führte, durch eine Polizeiverfügung zum Kommandanten ernannt. Karl Rupprecht blieb weiterhin Kreisbrandinspekteur. In dieser Zeit wandelte sich das Bild der Feuerwehr vollkommen. Die jungen Leute mussten alle einrücken, an ihre Stelle mussten teils ältere, im Dienst erfahrene Männer einberufen werden. Außerdem wurde 1942 auf Grund eines Erlasses des Staatsministeriums des Innern u. a. die Hitlerjugend in verstärktem Maße für den Feuerlöschdienst eingesetzt. Ein besonderes Einsatzgebiet ergab sich auch beim Beginn und der Steigerung des Bombenkrieges. Das motorisierte Löschfahrzeug der Germersheimer Feuerwehr wurde dem Katastrophenzug, welcher sich aus mehreren Feuerwehren des Kreises zusammensetzte, zugeteilt. Mit der Führung des Zuges wurde Hermann Hoffmann betraut. In seiner Abwesenheit führte der damalige stellv. Wehrführer Phillipp Weber die Wehr. Das Löschfahrzeug nahm so an verschiedenen Einsätzen unter anderem in Karlsruhe, Frankenthal, Ludwigshafen, Frankfurt, Kaiserslautern, Mechtersheim usw. teil. In Ermangelung weiterer Männer für den Feuerwehrdienst, mussten junge Frauen -im Alter zwischen 18 und 28 Jahren- einberufen werden und zwar 6 Gruppen, welche alle uniformiert wurden. So bestand die Germersheimer Feuerwehr nunmehr bis 1944 aus 2 männlichen und 6 weiblichen Löschgruppen.
1956 - 1976
1977 - 1997
1998 - 2014
1998
Mit dem Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige aktive Tätigkeit bei der Feuerwehr, werden am Abend des 2. März die drei Mitglieder Roland Breichler, Max Sträßner und Michael Künstler ausgezeichnet. Oliver Siebert erhält die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz. Landrat Nisslmüller, der die hochrangigen Ehrungen im Namen von Innenminister Zuber vornimmt, lobt die Bereitschaft der Geehrten, sich über Jahrzehnte hinweg für den Nächsten einzusetzen.
Eine Brandserie innerhalb weniger Tage rief die Germersheimer Feuerwehr mehrere Male in die Wohnanlage „Kleine Au“. Drei Gebäude waren aufgrund schwerer Brandschäden mehr als eine Woche ohne Strom. 125 Menschen werden daraufhin von der Bundeswehrküche täglich mit einem warmen Mittagessen versorgt.
Völlig zerstört wurde in der Nacht vom 13. auf den 14. August das Obergeschoß eines Einfamilienhauses in der Jägerstraße. Beim Eintreffen der Wehr schlugen die Flammen bereits aus dem Dach und den zerstörten Fenstern, konnten aber dann schnell unter Kontrolle gebracht werden.
Eine „Woche der Sicherheitsdienste“ wird am 29. März auf dem Platz vor dem Zeughaus durch Staatssekretär Dr. Ernst Theilen eröffnet. Deutsches Straßenmuseum, DRK, Polizei, ADAC und Feuerwehr bieten eine Woche lang Informationen und Demonstrationen zu ihrer Arbeit.
Die Freiwillige Feuerwehr Germersheim, benachbarte Wehren, DLRG und DRK wirken mit, als es am 25. 4. im Germersheimer Hafen darum geht, Gewässereinsätze zu üben. Beim Löschen eines brennenden Schiffes und der Bergung von Verletzten stellen die beteiligten Organisationen nicht nur ihre Einsatzbereitschaft eindrucksvoll unter Beweis, sondern geben zugleich eine Demonstration ihrer hoch-modernen technischen Ausrüstung.
Am 14. Dezember stehen zahlreiche Ehrungen, Beförderungen und Ernennungen auf dem Programm der Jahresdienstbesprechung im Feuerwehrhaus. Zum neuen Stellvertreter von Wehrleiter Heinz Schnebele ernennt Bürgermeister Heiter, Wolfgang Sinn. Er tritt die Nachfolge von Roland Bast an. Thomas Nährig übernimmt den Bereich der Ausbildung bei der Feuerwehr Germersheim.
Einen Wechsel gibt es am 20. Februar bei der Jugendfeuerwehr. Nach vierjähriger Tätigkeit gibt der bisherige Jugendwart Thomas Gumbrecht sein Amt aus beruflichen Gründen zurück. Bürgermeister Heiter verpflichtet Christian Lindner als dessen Nachfolger.
Während einer Frühjahrsdienstbesprechung der Wehrleiter, werden Peter Schmitt, Manfred Zobel und Thomas Nährig zu Kreisausbildern bestellt.
Ein Großbrand überraschte die Wehr am Faschingssonntag. Am Morgen brach nicht nur zum Leidwesen der Bewohner und Besitzer in der Hauptstrasse ein Brand aus, sondern auch für die Faschingsgruppe der Feuerwehr, die sich jedes Jahr aktiv am Umzug beteiligt. Obwohl der Einsatz bis in die Abendstunden andauerte, konnten die „Narren“ am Zug doch noch mit leichter Verspätung teilnehmen. Außer der Germersheimer Wehr, kam auch die Drehleiter der WF Daimler-Chrysler zum Einsatz.
Zur nachbarschaftlichen Löschhilfe wurde man am 16. März nach Bellheim gerufen. Bei einem Großbrand in einem Industriebetrieb wurde eine Werkshalle total zerstört. Zu diesem nächtlichen Einsatz bei dem Wehren aus dem gesamten Landkreis eingesetzt wurden, kam noch ein Unfall mit einem umgestürzten LKW auf der B9 hinzu, bei dem die Wehr aus Germersheim, wiederum Unterstützung von der WF Daimler-Chrysler bekam.
Für einen Anstieg der Einsatzzahlen sorgten schwere Stürme im letzten Monat des Jahres. Mehr als zwei Dutzend Einsätze wegen Sturmschäden waren zu bewältigen.
Andreas Kreußler, Oliver Siebert und Karl-Hermann Pfauntsch, erhalten das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr.
Bei einem Kellerbrand im Maximiliansauerweg werden 40 Personen vorsorglich evakuiert. Nach 2 Stunden können die Bewohner wieder das Gebäude betreten.
Austritt von ca. 350 qm Flüssigglas bei der Firma Heye-Glas. Über sieben Stunden hinweg wird versucht, den heißen Glasstrom zu kühlen und zum Erstarren zu bringen.
Bei einem Betriebsunfall im Industriegebiet wird ein LKW-Fahrer von einem umstürzenden Flurförderfahrzeug in seinem Führerhaus eingeklemmt. Nach dem Sichern und Trennen der Lasten, kann der Fahrer nur noch tot aus seinem Fahrzeug befreit werden.
Schwelbrand in einer neuen Produktionsanlage eines Holzverarbeitenden Industriebetriebs. Nach Einleitung erster Löschmaßnahmen erfolgt eine Verpuffung in einem Spänetrockner. Unter größten Vorsichtsmaßnahmen werden Trockner und weitere Anlagenteile gekühlt, geflutet und anschließend entleert. Einen Monat später ist dieser Anlagenteil erneut Ziel einer Einsatzfahrt, allerdings nur von geringem Arbeitsumfang für die Germersheimer Feuerwehr.
Im September muss nach 27 Jahren die Drehleiter der Wehr, eine Leiterbühne der Firma Magirus, nach einem technischen Defekt außer Betrieb genommen werden.
Bei der diesjährigen Jahresdienstbesprechung am 18. Dezember, legt der bisherige stellvertretende Wehrleiter, Wolfgang Sinn, unerwartet sein Amt nieder und scheidet aus der Wehr aus. Wolfgang Sinn gehörte der Wehr seit 1987 an und hatte das Amt seit Dezember 1998 inne.
Brand einer Scheune im Ortsteil Sondernheim, wenige Minuten nach dem Jahreswechsel. Über 8 Stunden Einsatztätigkeiten gestalten die Sylvesternacht anders als vorgestellt.
Ein bei starker Schneeglätte umgestürzter LKW mit Tank-Container, fordert in den Nachtstunden des 2. Februars den Einsatz der Feuerwehr Germersheim, Werkfeuerwehr BASF und des Gefahrstoffzug des Landkreises Germersheim.
Insgesamt drei mal in diesem Jahr, wird die Germersheimer Wehr zur Unterstützung der Werkfeuerwehr eines Industriebetriebes gerufen. Wie bereits in der Vergangenheit, ist auch bei diesen Einsätzen austretendes Flüssigglas zu Kühlen und zum Erstarren zu bringen. Mit 14 Stunden sehr Zeitintensiv ist der Einsatz am 12. April, bei dem auch die Wärmebildkamera aus Annweiler eingesetzt wird.
Hauptbrandmeister Thomas Nährig wird am 23. März im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Feuerwehrgerätehaus von Bürgermeister Benno Heiter zum stellvertretenden Wehrleiter ernannt. Nährig der zunächst in Sondernheim aktiv war, gehört der Germersheimer Feuerwehr seit der Zusammenlegung im Jahre 1983 an.
Nach 28jähriger Betriebszeit, wird die alte defekte Drehleiter durch ein neues Hubrettungsgerät -einen Teleskopmast der Firma Ziegler, Aufbau Bronto Skylift- ersetzt. Vor geladenen Gästen, übergibt Bürgermeister Heiter am Abend des 11. Mai das Fahrzeug an Wehrleiter Schnebele. Das neue Fahrzeug TGM 23-12
Anlässlich der Jubiläumsfeier zur Stadtrechtsverleihung vor 725 Jahren, führten die Freiwillige Feuerwehr, Sängergemeinschaft und Stadtkapelle zum Abschluss des 1. Festungsfestes im Stadtpark „Fronte Lamotte“, den Großen Zapfenstreich auf. In wochenlanger Arbeit wurde dieses Werk unter der Leitung von Manfred Zobel und Michael Künstler einstudiert.
Drei leicht verletzte Feuerwehrleute sind bei einem Brandeinsatz am Zeiskamer Reiterstübchen zu beklagen. Die Feuerwehr Germersheim war am 26. August mit ihrem neuen Hubrettungsfahrzeug zur nachbarschaftlichen Löschhilfe gerufen worden.
Das Milzbrandthema, das seit dem Terroranschlag auf das World Trade Center in aller Munde ist, konfrontiert auch die Feuerwehr Germersheim mit diesem Thema. Am 19. Oktober wird die Wehr um Hilfe gebeten, als im US-Depot Spuren von weißem Pulver entdeckt werden. Untersuchungen ergaben jedoch keine Hinweise auf Milzbrand.
Vom 21. bis 23 Juni feierte die Wehr ihr 150jähriges Jubiläum. Die Feierlichkeiten wurden am Freitagabend mit dem Totengedenken auf dem Friedhof eingeleitet. Unter der Mitwirkung einer Abordnung von Feuerwehrkameraden aus Tournus, erinnerten Pfarrer Wendel und Wehrleiter Heinz Schnebele an die verstorbenen Kameraden. Umrahmt wurde das Totengedenken von der Stadtkapelle Germersheim. Der Festakt wurde anschließend in der Stadthalle begangen. Die Germersheimer Wehr rief zu einem großen Festabend und Vertreter aus Politik, Vereinen und befreundeter Organisationen kamen aus Nah und Fern. Nach der Begrüßung durch Wehrleiter Heinz Schnebele, bezeichnete der Schirmherr der Veranstaltung –Innenminister Walter Zuber- in seiner Festrede die Feuerwehren als wichtige Stütze der Gesellschaft mit vorbildlichem Engagement ihrer Mitglieder. Bürgermeister Dieter Hänlein bezeichnete in seiner Ansprache das Engagement der Feuerwehrleute als wichtigen „Gemeinschaftsgeist in einer Zeit nachlassender Solidarität“ und Heiner Geißler schlug die „Weltfeuerwehr“ erneut für den Friedensnobelpreis vor. Bei so viel Lob und Anerkennung waren natürlich auch Ehrungen und Auszeichnungen nicht weit. So zeichnete Bürgermeister Dieter Hänlein die Feuerwehrleute Roland Bast, Bodo Lutzke, Günther Trauth, Gunder Herzog, Karl Walther, Willi Michaelis, Volkmar Siebert und Michael Bastian mit dem „silbernen Ehrenzeichen für 25jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr“ aus. Wehrleiter Heinz Schnebele und sein Stellvertreter Thomas Nährig erhielten für ihr Engagement die Silbermünze des Stadtjubiläums Germersheim. Minister Zuber hatte zuvor Heinz Schnebele mit dem „silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen“ geehrt. Unterhaltsam gestaltet wurde der Festakt -der mit einem kleinen Feuerwerk endete- von der Stadtkapelle Germersheim und dem überragenden Conferencier Gerhard Welauer, der zur Begeisterung aller Anwesenden die Festreden mit Schmankerln aus der Feuerwehr auflockerte. Am Samstag stand dann der Stadtpark „Fronte Lamotte“ ganz im Zeichen von Vorführungen, Demonstrationen und Ausstellungen. Für den Abend war Partytime mit den „Fisherman´s Friends“ angesagt. Der Sonntag startete um 10°° Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst im Festzelt. Für die musikalische Unterhaltung beim anschließenden Frühschoppen sorgten die „roten Husaren“ aus Rülzheim. Auch die Ausstellungen waren ab diesem Zeitpunkt wieder geöffnet. Beim großen Festumzug ab 14°° Uhr, zogen rund 780 Teilnehmer zu Fuß und mit etwa 30 historischen und außergewöhnlichen Feuerwehrfahrzeugen durch die beflaggte Innenstadt. Zum Abschluss spielten alle teilnehmenden Musikzüge nochmals im Festzelt auf. Als Fazit kann die Jubiläumsveranstaltung zum 150jährigen Bestehen der Wehr als voller Erfolg gewertet werden. Es ist gelungen, die Tätigkeit der Feuerwehr über 150 Jahre hinweg in der Öffentlichkeit darzustellen und auch ihre heutige Notwendigkeit unter Beweis zu stellen. Im Jubeljahr gehörten der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim 59 aktive Männer und 12 aktive Frauen an, hinzu kommt die Jugendfeuerwehr mit einer Stärke von 4 Mädchen und 16 Jungen. Der Alters- und Ehrenabteilung gehören 19 ehemalige aktive Feuerwehrmänner an.
Nur wenige Wochen nach dem Jubiläum werden mehrere Mitglieder der Feuerwehr Germersheim zum Hochwassereinsatz nach Dresden abgesandt. Neben weiteren Feuerwehrkameraden aus dem Landkreis und zahlreichen Feuerwehren aus ganz Deutschland, füllen Germersheimer Feuerwehrleute mitten in Dresden Sandsäcke und kämpfen eine Woche gegen die Flutkatastrophe an der Elbe an. Die Einsatzleitung vor Ort hat in dieser Zeit Kreisfeuerwehrinspekteur Berthold Simon und seine Stellvertretung übernimmt der stellv. Germersheimer Wehrleiter Thomas Nährig. Am 18. November wird dann den Fluthelfern aus ganz Rheinland-Pfalz in den Räumen des Deutschen Straßenmuseums (ehem. Zeughaus) in Germersheim, durch Innenminister Walter Zuber der Fluthelferorden verliehen.
Einen Großeinsatz hatte die Feuerwehr Germersheim in der Nacht vom 29. auf den 30. Januar. Beim Brand einer Baustofflagerhalle im Industriegebiet waren Wehren aus Germersheim, Lingenfeld, Bellheim, von Daimler Chrysler sowie Kräfte des THW und des Deutschen Roten Kreuzes im Einzelnen bis zu 13 Stunden hinweg gefordert. Unter lautem Knall zerbarsten mehrere Gasflaschen und der Funkenflug dehnte sich so weit aus, dass eine naheliegende Tankstelle vorübergehend außer Betrieb genommen wurde und dort ein Löschfahrzeug den Brandschutz sicherstellte. Auch die Hafenstraße wurde bis in die frühen Morgenstunden voll gesperrt, was zu Behinderungen im Berufsverkehr führte. Die Halle wurde leider vom Feuer vollkommen zerstört und musste später neu aufgebaut werden.
Am 30. Oktober verstirbt unser ehemaliger Feuerwehrkamerad und Mitglied der Alters- u- Ehrenabteilung, Bruno Heinz.
Nach 32-jähriger Tätigkeit in der Feuerwehr und nach fünfzehn Jahren in der Leitung der Feuerwehr Germersheim, scheidet Wehrleiter Heinz Schnebele auf eigenen Wunsch zum Jahresende aus der Wehr aus. Der gebürtige Westheimer ist seit 1977 in Germersheim wohnhaft und war seit dieser Zeit auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim. Bis zur Wahl eines Nachfolgers übernimmt der stellvertretende Wehrleiter -Thomas Nährig- die Aufgaben des Wehrleiters.
Zu einem Großbrand in eine Reifenfabrik in Philippsburg, wurde die Freiwillige Feuerwehr Germersheim in der Nacht vom 10. auf den 11. März gerufen. Dort bekämpfte sie mit mehr als 30 Wehren ein Großfeuer, dessen Rauchsäule weit über die Grenzen von Philippsburg zu sehen war.
Am 1. März wird der bisherige stellv. Wehrleiter Thomas Nährig von Bürgermeister Dieter Hänlein zum neuen Wehrleiter ernannt. Erstmals in der Geschichte der Feuerwehr Germersheim werden auf Wunsch der neuen Wehrleitung 2 Stellverteter ernannt. Dies sind die bisherigen Zugführer Ralf Zimmermann und Manfred Zobel.
In einer kleinen Feierstunde am 21. Juni, überreichte Bürgermeister Dieter Hänlein dem Wehrleiter Thomas Nährig die Fahrzeugschlüssel für ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF 16). Im Rahmen dieser Fahrzeugübergabe konnte Wehrleiter Nährig seinen Stellvertreter Manfred Zobel, mit dem silbernen Feuerwehrehrenzeichen für 25-jährige aktive pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr auszeichnen.
Am 12. Juli verstirbt im Alter von 72 Jahren, unser ehemaliger Feuerwehrkamerad und Mitglied der Alters- u. Ehrenabteilung, Dionys Willy.
Eine hochmoderne Schlauchreinigungs- und Trockenanlage konnte am 21. März in Betrieb genommen werden. Die neue Anlage arbeitet weitgehend vollautomatisch und Energiesparend. Die alte Anlage hatte -nach fast 25 Jahren Betrieb- ausgedient und musste entsorgt werden.
Neuwahlen des Verwaltungsrates waren am 4. April notwendig, da die Mitglieder des alten Rates bereits nach einer Amtszeit von nur einem Jahr, weitgehendst komplett zurück traten.
Gleich dreimal konnte die Wehr in diesem Jahr an Feuerwehrjubiläen teilnehmen. In Jockgrim, Bellheim und Hördt marschierten die Aktiven sowie die Jugendfeuerwehr um die Stadt Germersheim zu repräsentieren. Wie immer bei allen drei Jubiläen dabei: das historische LF 15, das inzwischen schon 55 Jahre im Besitz der Feuerwehr Germersheim ist.
Am 21. Mai verstirbt unser ehemaliger Gerätewart und Mitglied der Alters- u. Ehrenabteilung, Ferdinand Kern. Er lebte zuletzt in einem Pflegeheim in Rülzheim, war aber bei fast allen kameradschaftlichen Veranstaltungen bei „seiner“ Feuerwehr in Germersheim.
-40 Jahre Luftwaffe in Germersheim- Am 23. Juli nimmt die Wehr am Tag der offenen Tür in der General-Hans-Graf-Sponeck Kaserne (im Jahr 2015 zu „Südpfalz-Kaserne“ unbenannt) teil. Mit einer Fahrzeugausstellung und zwei Schauübungen -mit einem simulierten Hubschrauberabsturz- stellt die Wehr der breiten Öffentlichkeit, ihre Schlagfertigkeit unter Beweis.
In einem großen Rahmen feierte die Freiwillige Feuerwehr Germersheim am 25. Juni diesen Jahres, das 30-jährige Bestehen ihrer Jugendfeuerwehr. Sie hatte die gesamte Bevölkerung auf den Messeplatz eingeladen und stellte sich mit einem geselligen Fest, aber auch mit vielen Informationsständen und Vorführungen der Öffentlichkeit vor. Bereits morgens um 9.00 Uhr begrüßten Bürgermeister Dieter Hänlein und Wehrleiter Thomas Nährig die Gäste, darunter Abordnungen mehrerer befreundeter Jugendfeuerwehren, Vertretern der Kreis- und Stadtverwaltung, sowie Ortsvorsteher Gerd Herr. Bei einer originellen Wanderrallye konnten die Jugendlichen anschließend ihr Können und ihre Findigkeit unter Beweis stellen. Den ganzen Tag über waren auf dem Messeplatz Feuerwehrfahrzeuge ausgestellt und es gab zahlreiche Vorführungen und Übungen. Vor allem Kinder und jugendliche Besucher kamen bei dem vielfältigen Programm voll auf ihre Kosten. Auf dem Programm dieser Jubiläumsveranstaltung standen natürlich auch Ehrungen und Ernennungen, die im Rahmen einer kleinen Feierstunde durchgeführt wurden. So konnten 1. Beigeordneter Marcus Schaile und Wehrleiter Thomas Nährig, die Feuerwehrleute Josef Faugel, Dietmar Griesemer und Eva Kern für 10 -jährige Zugehörigkeit zur aktiven Wehr mit einer Urkunde auszeichnen. Für 30-jährige Zugehörigkeit zur Wehr wurden geehrt, die Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr, Herr Andreas Kreußler und Herr Willi Michaelis. An der Ehrung leider nicht teilnehmen konnte ein weiterer „30-jähriger“, Herr Karl-Hermann Pfauntsch. Vor den Ehrungen hatte 1. Beigeordneter Marcus Schaile bereits den Aktiven der Jugendfeuerwehr für die Ausrichtung dieses gelungenen Jubiläumsfestes gedankt und an die Leiterin der Jugendfeuerwehr -Carmen Walther- und ihre Schützlinge, Mützen mit dem Germersheimer Logo als Jubiläumsgeschenk der Stadt verteilt. Den musikalischen Höhepunkt dieser Veranstaltung bildete am Abend ein Open- Air-Konzert mit der bekannten Gruppe „Fishermans Friends“.
Im Dezember, wenige Tage vor der Inbetriebnahme der von Speyer nach Germersheim verlängerten S-Bahn Strecke, übten ca. 130 Einsatzkräfte von DRK, THW und Feuerwehr bei einem „Zugunglück“ den Notfall. Die Übung, durchgeführt im Industriegebiet Germersheim, wurde von der DB Regio Rhein-Neckar, DRK und Feuerwehr mehrere Monate intensiv geplant. Im Rahmen der Dienstabschlussveranstaltung wurden Gunder Herzog und Günther Trauth, für 30jährige Zugehörigkeit zur Wehr geehrt. Weiteres noch ergänzen….
Im Januar des Jahres trat Herr Axel Stern, die neu zu besetzende Stelle des hauptamtlichen Gerätewarts bei der Feuerwehr an. Der aus Langenlonsheim stammende 23jährige Kamerad, trat die Nachfolge des im vergangenen Jahr verstorbenen Hans Mathes an.
Ein neues Mannschafttransportfahrzeug konnte im Mai in Dienst gestellt werden. Die Ersatzbeschaffungsmaßnahme ersetzt ein Fahrzeug aus dem Jahr 1992 und dient hauptsächlich zum Personaltransport und logistischen Zwecken.
Im Mai wurde die Feuerwehr Germersheim mit DLRG, DRK und Polizei am frühen Abend zu einem Badeunfall an den Baggersee Sondernheim gerufen. Neben 94 Rettungskräften aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, waren auch die Rettungshundestaffel aus Frankenthal, ein Rettungshubschrauber und ein Polizeihubschrauber an der Suche nach dem zunächst vermissten Kind beteiligt. Nach etwas mehr als einer Stunde, wurde der fünfjährige Junge von Tauchern leider nur noch tot aus dem Wasser geborgen.
Am 13. Juni kamen auf die Feuerwehr zeitgleich zwei Einsätze zu. Ein führerloser PKW war in den Werfthafen gerollt und musste mit Unterstützung von DLRG-Tauchern aus dem Wasser geborgen werden. Parallel zu diesem Einsatz, hatten weitere Kräfte nur wenige Meter von der ersten Einsatzstelle entfernt, einen Großbrand zu bekämpfen. Das Bürogebäude eines Bootscenters stand komplett in Flammen und konnte trotz Unterstützung aus Bellheim und der Werkfeuerwehr Daimler-Chrysler, nicht mehr gerettet werden.
Im Juli wurde die Germersheimer Wehr zur Unterstützung der Kameraden aus Lingenfeld, zu einem Großbrand einer Gaststätte Nähe des Tor 2 des US-Depot´s gerufen.
Lähmendes Entsetzen am Abend des 4. Dezembers nicht nur bei den Feuerwehrangehörigen und den Germersheimer Bürgern, sondern in der ganzen Pfalz, ja sogar -aufgrund der Medienberichte- in ganz Deutschland. Auf der Bahnstrecke zwischen Germersheim und Sondernheim wurden drei Kinder von einem Zug erfasst und getötet. Zwei Brüder im Alter von 11 und 14 Jahren, sowie ihr 13-jähriger Freund waren auf dem Weg nach Sondernheim. Sie liefen jedoch nicht auf dem Rad- und Fußweg, sondern direkt auf den Gleisen. Neben der Feuerwehr, Rettungsdienst und Bundespolizei, war auch das Technische Hilfswerk (THW) und der Kriseninterventionsdienst des DRK OV Bellheim im Einsatz. Die Bellheimer Ortsgruppe kümmerte sich in seelsorgerischer Art nicht nur um den Lokführer, Zuginsassen und Einsatzkräfte, sondern vor allem um die ca. 120, inzwischen im Feuerwehrhaus Germersheim eingetroffenen, Angehörigen der verstorbenen Kinder.
Aktuelle Einsatzfahrzeuge und Geräte, gab es bei einer Ausstellung im Innenhof der Stengelkaserne zu sehen. Dort stellten sich während des Festungsfestes die Polizei, DRK, THW, Bundeswehr und Feuerwehr unter dem Motto „Blaulicht für alle“ den Besuchern vor.
Personelle Veränderungen gab es in diesem Jahr in den Reihen der Wehrleitung und des Verwaltungsrates. Bei den Neuwahlen der Wehrleitung im August, wurde -unter der Leitung des 1. Beigeordneten Marcus Schaile- der bisherige Wehrleiter Thomas Nährig wiedergewählt. Zum Stellvertreter wurde Christian Cambeis gewählt. Beide Kandidaten, wurden auf die Dauer von 10 Jahren gewählt und hatten keine Gegenkandidaten. Bei der alle zwei Jahre stattfindenden Wahl des Verwaltungsrates wurde Herr Karl Walther zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Bei einem Verkehrsunfall zwischen Sondernheim und Hördt, verletzte sich ein 29 Jahre alter Sondernheimer so schwer, dass er mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden musste. Der am Morgen plötzlich eingesetzte Schneefall hatte aber nicht nur den verunglückten Verkehrsteilnehmer überrascht. Auch die Fahrer der Einsatzfahrzeuge hatten auf der glatten Fahrbahn alle Mühe die Unfallstelle zu erreichen, um den verunglückten Fahrer aus seinem Fahrzeug herauszuschneiden.
Seinen 80. Geburtstag konnte am 14. April der ehemalige Wehrleiter der Germersheimer Feuerwehr -Fritz Busch- feiern.
Ein neues Rettungsboot Typ 2, verlastet auf einem Abrollschlitten, konnte am 18. August in Dienst gestellt werden. Das Aluminiumboot ersetzt in Zukunft ein über 25 Jahre altes Rettungsboot, das den heutigen Sicherheitsansprüchen nicht mehr entspricht. Im Beisein zahlreicher Gäste, taufte der 1. Beigeordnete Marcus Schaile das Boot auf den Namen „Michel“. Taufpate ist der Leiter des Ordnungsamtes, Michael Rheude, der sich bei der Beschaffung des Bootes über die Maßen hinaus, eingesetzt hatte. Im Rahmen der Veranstaltung wurden Roland Breichler und Michael Künstler nach jeweils 45 Jahren bei der Germersheimer Feuerwehr, aus dem aktiven Dienst entpflichtet. Beide Kameraden werden sich in Zukunft um die Belange der Alters- und Ehrenabteilung kümmern.
Der stellvertretende Wehrleiter Christian Cambeis wurde bei der Dienstabschlussveranstaltung im Dezember zum Brandmeister ernannt.
Leider musste in diesem Jahr auch Abschied von zwei ehemaligen Feuerwehrkameraden genommen werden. Am 4. April wurde der ehemalige Gruppenführer Erich Schardt im Alter von 82 Jahren zu Grabe getragen und Ende des Monats Juli verstarb im Alter von 78 Jahren, Herbert Arbogast.
Lang andauernde Minustemperaturen richteten im gesamten Stadtgebiet schwere Schäden an Wasserrohrleitungen an. So musste die Wehr innerhalb weniger Tage zu Wasserrohrbrüchen meist in leerstehende Objekte ausrücken. Die größten Wasserschäden waren dabei in der ehemaligen Gaststätte „Bayrischer Hof“ und in der alten Stadtkaserne zu beklagen.
Durch einen technischen Defekt an einem Vermittlungsknoten an dem Alarme von Brandmeldeanlagen zusammenlaufen, wurden wir in 24 Stunden 19 mal alarmiert. Jedes Objekt musste angefahren und kontrolliert werden.
Am 24. Januar kam es in den frühen Morgenstunden , bei der Auf- und Abfahrt Süd der Bundesstraße 9, zu Verkehrsunfällen in beiden Fahrtrichtungen. An den Glatteisbedingten Unfällen, bei dem 2 Personen leicht verletzt wurden, waren 9 Fahrzeuge beteiligt.
Bei einem Großbrand im Gewerbegebiet in der Nacht vom 16. auf den 17. April wurde die Filiale eines großen Schuh-Discounters völlig zerstört. Auch eine angrenzende Zoo-Fachhandlung wurde so schwer beschädigt, dass der Verkauf in den Wochen und Monaten danach über ein großes Verkaufszelt erfolgen musste. Der Schuh-Discounter hingegen musste seinen Ladenbetrieb in Germersheim vorübergehend vollkommen einstellen, da der Markt abgerissen und neu aufgebaut wurde. Mit 95 Einsatzkräften und 23 Fahrzeugen bekämpften die Wehren aus Germersheim, Rülzheim, Bellheim, Westheim, Lingenfeld und der Werkfeuerwehr Daimler AG das Feuer, bis gegen 4 Uhr der Brand unter Kontrolle war.
In einer kleinen Feierstunde überreichte der 1. Beigeordnete -Marcus Schaile- der Wehrleitung Thomas Nährig und Christian Cambeis, den Fahrzeugschlüssel eines neuen Logistikfahrzeugs. Der LKW der Marke Volvo, ein sogenanntes WLF-K, ist zum Transport spezieller Abrollbehälter konzipiert und kann innerhalb weniger Minuten die im Feuerwehrgerätehaus bereitstehenden Abrollbehälter auf- und abladen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden Christian Hillenbrand zum Leiter des Fuhrparks ernannt, Matthias Mathes zum Brandmeister sowie Christian Cambeis zum Hauptbrandmeister befördert. Im Namen des Innenministers, überreichte Landrat Dr. Fritz Brechtel Herrn Dietmar Griesemer und Christian Willy das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen und Wolfgang Mika das goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Rheinland-Pfalz.
Mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen wurden am frühen Samstagmorgen des 3. Oktobers, acht Personen in die Krankenhäuser der Region eingeliefert. Beim Großbrand eines nur drei Jahre alten Mehrfamilienhauses in der Schloßstrasse entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 250.000 Euro. Beim Eintreffen der Germersheimer Wehrleute stand ein Teil des Gebäudes im rückwärtigen Bereich bereits voll in Flammen. Nachdem sich vier Personen schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr ins Freie retten konnte, kamen weitere vier Personen, denen ins Gebäude vordringenden Einsatzkräften, entgegen. Neben der Feuerwehr Germersheim, waren zusätzlich 30 Rettungskräfte des DRK und Malteser Hilfsdienstes vor Ort, darunter auch drei Notärzte und zwei organisatorische Leiter des DRK.
Nach einem Suizid einer weiblichen Person auf den Bahngleisen in Höhe des alten Wasserwerks, leisteten 4 Feuerwehrangehörige am 25. Oktober diesen Jahres der Polizei Unterstützung.
In der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober kam es auf der B9 im Bereich der Abfahrt Bundesstraße 35 zu einem schweren Verkehrsunfall. Vermutlich aufgrund überhöhter Geschwindigkeit kam ein junger Mann aus Germersheim trotz heftig eingeleiteter Bremsversuche von der Fahrbahn ab, raste eine Böschung hinauf und überschlug sich.
Eine außergewöhnliche Aufgabe kam auf manchen Ausbilder der Feuerwehr Germersheim zu Beginn des neuen Schuljahres im August zu. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der Landesregierung und des Feuerwehrverbandes, findet an der berufsbildenden Schule in Germersheim mit einer ausgewählten Klasse jeden Donnerstag 2 Stunden Schuljahr 2009 wird an der Berufsbildenden Schule Germersheim das Wahlpflichtfach „Feuerwehrtechnische Grundbildung“ angeboten. Initiiert hatte es Otto Fürst, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes sowie Lehrer an der Berufsschule Germersheim. Das Wahlpflichtfach vermittelt in weiten Teilen die Inhalte des 80-stündigen Grundlehrgangs der Feuerwehranwärter und wird auch entsprechend anerkannt. Für die Schüler, die im Sportunterricht speziell für die Feuerwehraufgaben fit gemacht werden, gibt es zudem ein Bonbon: Denn eine Erste-Hilfe-Ausbildung –Sofortmaßnahmen am Unfallort – gehört zum Wahlpflichtfach dazu, und den Schein können die Schüler auch für ihre Führerscheinausbildung nutzen.
Im Februar des Jahres kam es innerhalb von zwei Tagen zu 15 Unwettereinsätzen und Ende Juni kam es in einer Woche zu 8 Flächenbränden im Naherholungsgebiet.
Bei einem Wohnhausbrand in der Filchnerstrasse kämpften 31 Feuerwehrleute von ca. 1.00 Uhr Nachts bis in die frühen Morgenstunden gegen lodernde Flammen an. Das Haus wurde dabei so stark beschädigt, dass es nicht mehr bewohnbar war.
Eine außergewöhnliche Aufgabe kam auf manchen Ausbilder der Feuerwehr Germersheim im vergangenen Jahr zu. Ein Schulprojekt, dass im Juni dieses Jahres im Beisein von Innenminister Bruch, Landrat Brechtel und Bürgermeister Schaile erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der Landesregierung und des Feuerwehrverbandes, wurde an der Berufsbildenden Schule in Germersheim mit einer ausgewählten Schulklasse einmal pro Woche 2 Stunden lang das Thema „Feuerwehr“ behandelt. Ziel dieses Projekts war die Einführung eines Wahlpflichtfaches „Feuerwehr“ ab dem Schuljahr 2010/2011, das inzwischen gestartet wurde. Behandelt werden unter anderem Themen wie Feuerwehrgrundausbildung, Erste Hilfe, Rechte & Pflichten und Gesetzeskunde. Die Ausbilder haben bei diesem Projekt den Status eines Lehrers und können dementsprechend agieren. Unterstützt werden die Ausbilder von 2 Lehrkräften die in diesem Projekt auch ihren Ausbildungsanteil haben. So werden die Schüler z.B. im Bereich Sport all die Übungen absolvieren, die bei Einstellungsprüfungen bei Berufsfeuerwehren abverlangt werden.
Einen neuen Abrollbehälter konnten die Wehrleute im Juli in Dienst stellen. Ein sogenannter „AB-Sonderlöschmittel“ ersetzt nun mehrere Spezialanhänger und Ausrüstungsgegenstände aus den sechziger Jahren, die aus Altersgründen ausgemustert werden mussten.
An zwei verschiedenen Events konnte man den Radiosender bigFM und für Dreharbeiten einmal den Fernsehsender RTL in unserem Gerätehaus begrüßen. Alle drei Veranstaltungen waren nicht alltägliche Erlebnisse und gern willkommene Abwechslungen für die Feuerwehrangehörigen.
Zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim wurde in diesem Jahr der „Förderverein Feuerwehr Germersheim“ gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde Günther Trauth und zu seinen beiden Stellvertretern, Wehrleiter Thomas Nährig und Christian Hillenbrand gewählt.
Im Rahmen der Dienstabschlussbesprechung im Dezember wurden die beiden Alterskameraden und ehemaligen Wehrleiter Hermann Lippler und Fritz Busch von Bürgermeister Marcus Schaile zu Ehrenwehrleitern der Stadt Germersheim ernannt.
Im Rahmen des Festaktes zum 50jährigen Jubiläum des THW OV Germersheim, wurde Wehrleiter Thomas Nährig für besondere Verdienste um den Aufbau und die Entwicklung des Technischen Hilfwerks, das Helferzeichen in Gold verliehen. Die Auszeichnung die der Präsident der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk -Herr Albrecht Broemme- am 23. September in der Stadthalle vornahm, bekamen in der Vergangenheit nur sehr wenige „Nicht-THW Angehörige“ verliehen.
Bei der Dienstabschlussveranstaltung am Dezember wurden die Kameraden Norbert Zickgraf und Thomas Nährig für ihre 30jährige Zugehörigkeit zur Wehr geehrt. Die Kameraden Christian Hillenbrand und Dominik Zobel wurden von Bürgermeister Schaile in den Rang des Brandmeisters befördert. Einige Tage zuvor wurde dem Oberlöschmeister Günther Trauth im Rahmen einer auf Landkreisebene stattfindenden Führungskräfteveranstaltung von Landrat Dr. Fritz Brechtel, das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Rheinland-Pfalz für 35-jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr verliehen.
Der erste Einsatz im neuen Jahr kam bereits am 1. Januar in den frühen Morgenstunden, nämlich ein brennender Müllcontainer, der auch gleichzeitig Start einer Serie von Kleinbränden in diesem Jahr wurde. Denn bis Jahresmitte gab es immer wieder Brandstiftungen von Müllcontainer, Altkleidercontainern, sowie Parkbänken und Abfallkörbe in Grünanlagen.
Ein Gefahrstoffaustritt am Morgen des 24. Mai im Containerterminal im Industriegebiet, forderte zeitweise bis zu 155 Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis und der Werkfeuerwehr BASF. Ursache war ein leckgeschlagenes Auslaufventil an einem Tankcontainer, das ein Auffangen und Umpumpen des Gesamtinhalts von ca. 23000 Litern Isobutylaldehyd erforderlich machte.
Ebenfalls am 24. Mai, kam es neben zwei Flächenbränden, gegen 22 Uhr zu mehreren Explosionen am Sondernheimer Baggersee. Diese wurden durch mehrere Propangasflaschen verursacht, die bei einem Großbrand von zwei Campingplatzparzellen zerstört wurden. Bei diesem Einsatz wurden die Germersheimer Wehrleute von der Feuerwehr Kandel unterstützt, welche sich bei Eingang der Alarmierung eigentlich gerade auf den Nachhauseweg vom Einsatz im Industriegebiet machen wollten.
Am 29. Juli wurde zu einer auf dem Germersheimer Baggersee, leblos treibenden Person alarmiert. Leider konnte der junge Mann der in der Nacht zuvor noch mit Freunden und Studienkollegen am See gefeiert hatte, nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden.
Eine nicht alltäglich vorkommende und Personalintensivere Sicherheitswache, erforderte im September das Open Air Spektakel „Insel in Concert“ mit rund 5000 Musikfans auf der Insel Grün.
Das harte und sehr zeitintensive Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim erhielt in den letzten zwölf Monaten aber auch eine besondere Wertschätzung. Denn seit diesem Jahr darf sich die Feuerwehr Germersheim quasi als die zweitinnovativste Feuerwehr Deutschlands bezeichnen. Am 29.September erhielt sie beim Deutschen Feuerwehrverbandstag in Frankenthal für ihr Kooperationsprojekt „Feuerwehrtechnische Grundbildung“ mit der Berufsbildenden Schule (BBS) Germersheim das bereits seit dem Jahr 2009 „gelebt“ wird, den „IF Star 2012“. Der mit einem Preisgeld in Höhe von 3000 Euro dotierte IF Star ist eine von öffentlichen Versicherern in Kooperation mit dem Deutschen Feuerwehrverband (DFV) vergebene Auszeichnung für innovative Feuerwehren. Bereits im Dezember 2011 erreichte die Wehr mit diesem Projekt den hervorragenden 5. Platz im Bereich der Jugend- und Nachwuchsarbeit beim Förderpreis „Helfende Hand“. Die „Helfende Hand“ ist ein Förderpreis, den das Bundesinnenministerium jährlich vergibt. Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich verlieh in Berlin den Preis dem Germersheimer Ausbildungsleiter Andreas Magin. Er zeichnete damit u.a. Ideen und Konzepte aus, die das Interesse der Menschen für ein ehrenamtliches Engagement im Bevölkerungsschutz wecken.
Ein weiterer Schritt in Richtung Nachwuchsgewinnung war für uns „Die Gründung einer Vorbereitungsgruppe für die Jugendfeuerwehr, einer sogenannten „Bambini-Feuerwehr“. Denn nur mit solchen Bemühungen und neuen Ideen wie die der „Feuerwehrtechnischen Grundbildung“ und „Bambini-Feuerwehr“, kann die Zukunft der Einsatzabteilungen gesichert werden. Als Hauptkriterium für die Einrichtung einer solchen Vorbereitungsgruppe, war die Aufnahme der Bambini-Feuerwehren in das Landesgesetz für Brand und Katastrophenschutz in Rheinland-Pfalz und der damit verbundene Unfallschutz der Kinder. Bei der Veranstaltung am 21. April diesen Jahres konnten sich Eltern und Kinder über das Vorhaben „Bambini-Feuerwehr“ informieren und mehr über den Sinn und Zweck erfahren. Am 5. Mai war es dann soweit, die erste Übungsstunde begann und seit dem werden die Bambini‘s einmal in der Woche an die Feuerwehrarbeit herangeführt und in kleinen Schritten auf eine aktive Zeit in der Jugendfeuerwehr vorbereitet. Damit verbundenen ist das Erleben von Gemeinschaft, die Förderung der sozialen Kompetenz und das Lernen von Toleranz und Fairness. Bei der offiziellen Gründungsveranstaltung am 13. Juni, konnten dann erfreulicherweise 35 Kinder und 10 Betreuer von Bürgermeister Schaile in die Bambini-Feuerwehr aufgenommen werden. Löschmeisterin Carmen Walther wurde vom Bürgermeister aus ihrem bisherigen Amt als Jugendfeuerwehrwartin entpflichtet und als neue Leiterin der Bambini-Feuerwehr verpflichtet. Zur Stellvertreterin wurde Frau Gertrud Mathes ernannt.
Am 28. September wurde dann eine Abordnung der neu gegründeten Bambini-Feuerwehr zu einem Interview mit der ehemaligen Bundesfamilienministerin Claudia Crawford (Nolte, CDU) und ehrenamtliche Beiratsvorsitzende des Deutschen Feuerwehrverbandes nach Frankenthal geladen. Sechs Kinder und drei Betreuer konnten über ihre bis dato gemachte Erfahrungen und künftige Vorstellungen berichten und bekamen durch den Deutschen Feuerwehrverband ein kleines Präsent überreicht. An diesem Abend bekam Carmen Walther zur Freude des anwesenden Wehrleiters Thomas Nährig, das selten verliehene „Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze“ überreicht.
Am 2. März verstarb nach langer Krankheit, Hauptfeuerwehrmann Bernd Storck im Alter von 53 Jahren. Ebenfalls nach langer Krankheit, verstarb am 5. Juni Hauptfeuerwehrmann Manfred Jost im Alter von nur 43 Jahren. Alterskamerad Willi Fechter verstarb am 4. August im Alter von 83 Jahren.
Am 20.11. wurde im Rahmen einer Dienstbesprechung auf Landkreisebene, den Feuerwehrkameraden Michael Bastian und Karl Walther eine besondere Ehrung zu teil. Landrat Fritz Brechtel zeichnete die langjährigen Kameraden für „35 jährige pflichtreue und aktive Zugehörigkeit zur Feuerwehr“ mit dem goldenen Ehrenzeichen des Landes Rheinland-Pfalz aus. Ebenfalls auf dieser Veranstaltung wurde Kamerad Andreas Magin vom Landrat zum Leiter der „Facheinheit Wasser“ des Landkreises ernannt.
Nachdem Christian Cambeis bei der Dienstabschlussbesprechung 2012 von seinem Amt als stellvertretender Wehrleiter der Feuerwehr Germersheim zurückgetreten war, wurde eine Neuwahl notwendig. Bei der Wahl am 18. März wurde Andreas Magin dann im Beisein von Bürgermeister Marcus Schaile und Wehrleiter Thomas Nährig von den Kameraden zum neuen stellvertretenden Wehrleiter gewählt. Ebenfalls am 18. März wurde der Verwaltungsrat der Wehr turnusgemäß neu gewählt. Als Vorsitzender wurde Karl Walther in seinem Amt bestätigt, sein Stellvertreter ist Jens Kuhn.
Am Morgen des 16. März musste ein Sondereinsatzkommando der Polizei unterstützt werden. Ein randalierender Mann war aus Angst vor einer Verhaftung auf das Dach seines Einfamilienhauses geklettert. Mit Hilfe des Hubrettungsfahrzeuges TGM 23-12 konnte der verwirrte Mann in der Folge des Einsatzes dann zurück auf den Erdboden gebracht werden.
Bei einem schweren Verkehrsunfall am 10. April zwischen Sondernheim und Hördt, wurde ein 43jähriger Verkehrsteilnehmer so schwer verletzt, dass er zunächst ins Germersheimer Krankenhaus transportiert wurde und später mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik verlegt werden musste.
Auf dem Gelände eines Bootscenters wurden am 29. April vom Eigentümer eines älteren Bootes Reparaturarbeiten ausgeführt. Bei Schweißarbeiten fing das 12 Meter lange Boot dann Feuer und brannte komplett aus. Die Löscharbeiten bei denen eine Propangasflasche explodierte, dauerten etwa vier Stunden an.
Mit 18 Mann und fünf Fahrzeugen musste am 2. Mai gegen 20.40 Uhr zu einem Küchenbrand der Gaststätte „Germania“ ausgerückt werden. Aufgrund eines Friteusenbrands kam es zu einer starken Rauch- und Hitzeentwicklung, weshalb dann auch das komplette Lokal evakuiert werden musste.
Zum anstrengendsten und Personalintensivsten Einsatz wurde die Wehr am 1. Juni gerufen. Rasch ansteigendes und dann anhaltendes Hochwasser des Rheins forderte über Tage hinweg, rund um die Uhr, die permanente Beobachtung des Rheindeiches. Auch mussten zahlreiche Sickerstellen mit Sandsäcken gesichert werden. Erst am 6. Juni konnte die Deichwache aufgrund des fallenden Wasserstands eingestellt werden.
Bei einem Unwetter am späten Abend des 20. Juni mussten ca. 25 Schadensstellen (umgestürzte Bäume, Wassereinbruch) abgearbeitet werden.
Zur Nachbarschaftshilfe wurde am 22. Juli alarmiert. In der Gemeinde Lingenfeld war ein Feuer in einem Reifenlager ausgebrochen, das über mehrere Tage von Feuerwehren des Landkreises Germersheim, Südliche Weinstraße, Rheinpfalz und mehreren Berufsfeuerwehren bekämpft werden musste. Bei diesem Einsatz kam auch erstmals der neue ELW 1 zum Einsatz, der wenige Wochen zuvor in Dienst gestellt wurde.
Im September präsentierte die Feuerwehr Germersheim auf Bitte des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz ihr bereits mehrfach ausgezeichnetes Projekt „Brandschutztechnische Erziehung in der Berufsbildenden Schule“ auf der Fachmesse „Florian“ in Karlsruhe. Ebenfalls auf Bitte des LFV (Fachreferat Bambini-Feuerwehr) war unsere Bambini-Feuerwehr an mehreren Tagen auf der Messe vertreten, um ihre noch junge Erfolgsgeschichte in Sachen Nachwuchsförderung der Öffentlichkeit zu präsentieren.
In der Nacht zum 8. Februar kam es in der Filchner Straße zum Vollbrand einer Doppelgarage.
Eine kleine Brandserie über die Sommermonate lies die Wehr immer wieder in der Nacht an den Campingplatz am Sondernheimer Baggersee ausrücken. Ein Brandstifter entzündete am Entsorgungsplatz in unregelmäßigen Abständen Abfallsäcke und Müllcontainer. Außerdem sorgten immer wieder Flächenbrände, ausgelöst durch die Selbstentzündung von Blütenpollen, für Einsätze im Naherholungsgebiet.
Gegenüber den Vorjahren waren auch viele Einsätze an und auf Gewässern zu verzeichnen. So musste z.B. zweimal bei PKW-Bergungen aus dem Germersheimer Hafen unterstützt werden, ein Bootsbrand auf dem Rhein bekämpft werden und mehrfach Personen- und Tierrettungen aus Gewässern durchgeführt werden. Besonders zu erwähnen ist hier ein Unfall mit einem Sportboot beim Hochwasser im Juli. Sechs Personen kenterten aufgrund der starken Strömung, als sie aus dem Yachthafen Leimersheim auf den Rhein hinausfahren wollten. Mehrere Feuerwehren aus dem Landkreis versuchten an diesem Nachmittag den zum Teil schwer verletzten Männern zur Hilfe zu eilen, wobei jedoch eine Person aufgrund der schweren Verletzungen später im Krankenhaus verstarb.
Gleich zwei Brände hielten die Wehr am Nachmittag des 5. Oktobers auf Trab. Erst brennende Späne im Nolte-Werk, dann ein Großbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Innenstadt. Um 12.55 Uhr ging die erste Meldung ein: Aufgrund einer Störung in einem Silo auf dem Gelände der Nolte-Holzwerkstoffe hatten sich Späne selbst entzündet. Vor Ort stellte sich heraus, dass die an der Industrieanlage angebrachten Warnmelder und Sprinkleranlage bereits ausgelöst hatten und somit eine Ausbreitung der Flammen auf die Produktionsanlage vor dem Eintreffen der Feuerwehr verhindert wurde.
Noch während dieses Einsatzes ging um 13.30 Uhr der nächste Alarm ein: Ein Brand im 1. OG eines 4-stöckigen Mehrfamilienhauses in der Queichstraße. Schon von Weitem konnte man die starke schwarze Rauchsäule über der Stadt erkennen, was auch viele Schaulustige anzog. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte befand sich der Mieter der brennenden Wohnung verletzt vor dem Gebäude. Nach Zeugenaussagen hatte er sich durch „herabhangeln“ aus einem Fenster seiner Wohnung selbst gerettet. Er wurde sofort vom Rettungsdienst versorgt und in ein Krankenhaus eingeliefert. Aufgrund des Zerstörungsbildes der Wohnung und des weit fortgeschrittenen Brandes konnte Anfangs eine Gasexplosion nicht ausgeschlossen werden. Neben der Feuerwehr Germersheim waren zusätzlich die Feuerwehr Rheinsheim, 1 Fahrzeug der Werkfeuerwehr Daimler, Rettungskräfte des DRK und des Malteser Hilfsdienstes vor Ort, darunter auch ein Notarzt und ein organisatorischer Leiter des DRK. Gegen Ende des Einsatzes erlitt ein Helfer des Rettungsdienstes einen Herzinfarkt und verstarb leider einige Tage später in einer Klinik in Ludwigshafen.
Nur etwas mehr als eine Woche später, musste sich die Wehr erneut einem Großbrand stellen. Der Dachstuhl eines historischen Gebäudes in der Marktstraße 20 stand lichterloh in Flammen. Das Gebäude war gerade erst aufwändig saniert und modernisiert worden. Darin befanden sich mehrere Wohnungen, die teilweise an diesem Tag erst bezogen wurden. Knapp 24Stunden war man damit beschäftigt, dem Brand „Herr“ zu werden. 95 Einsatzkräfte aus 6 Wehren des Landkreises und aus dem badischen Rheinsheim, sowie Rettungsdienst, THW und Polizei waren an diesem Einsatz, dessen Sachschaden grob auf 800.000 Euro beziffert wurde, beteiligt.
In einer kleinen Feierstunde konnte Bürgermeister Marcus Schaile am 21. Juli Wehrleiter Thomas Nährig den Fahrzeugschlüssel eines neuen Löschgruppenfahrzeugs „HLF 20“ überreichen. Das für den Erstangriff bestimmte Fahrzeug ersetzt ein 31 Jahre altes Tanklöschfahrzeug. Erstmals seit 1979 wurde auch wieder ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Germersheim gesegnet. Kaplan Sevo Danijel segnete das Fahrzeug nach einer kurzen Zeremonie und einem Gebet, getreu dem alten Spruch „Gott zur Ehr`, dem nächsten zur Wehr“.
Leider mussten wir in diesem Jahr auch Abschied von unserem ehemaligen Feuerwehrkameraden Fritz Busch nehmen. Am 6. März trugen wir unseren ehemaligen Wehrleiter, der am 28. Februar im Alter von knapp 86 Jahren verstorben war, zu Grabe.
Berichte 2015 – 2020 folgen in Kürze….
Vorstehende Chronik erhebt keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit. Es wurde versucht die wesentlichsten Ereignisse im Leben der Freiwilligen Feuerwehr Germersheim, insbesondere seit dem Jahre 1952, darzustellen. Die Freiwillige Feuerwehr Germersheim wird auch weiterhin zum Wohle der Bevölkerung der Stadt und der näheren Umgebung gemäß ihrem Wahlspruch
tätig sein.Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr