„FEUER AUS“ hieß es vor wenigen Wochen für den Germersheimer Feuerwehrmann Karl Walther.
Er wurde am 18. Dezember im Rahmen der jährlich stattfindenden Dienstabschlussfeier von Bürgermeister Schaile aus dem aktiven Feuerwehrdienst entpflichtet.
Karl Walther blickte Ende letzten Jahres auf 40 Jahre im Dienst der Blauröcke zurück. Jetzt trat er in den Ruhestand ein. Bürgermeister Schaile würdigte den Feuerwehrmann während der Feierstunde und überreichte ihm zum Dank ein Präsent der Stadt Germersheim. Er lobte Karl Walther’s Engagement, ob im aktiven Einsatz oder in seiner vertrauenswürdigen Position im Verwaltungsrat.
In einer kleinen Rede versuchte der ehemalige Germersheimer Wehrleiter Thomas Nährig einen Teil der 40 Dienstjahre von Karl Walther, Revue passieren zu lassen und lobte ihn als Musterbeispiel beim Einsatz für die Mitmenschen. Er freue sich auch, dass er der Freiwilligen Feuerwehr in der Alters- und Ehrenabteilung mit all seiner Erfahrung erhalten bleibt.
Karl Walther trat 1977 mit 23 Jahren in die Feuerwehr Germersheim ein, er durchlief zahlreiche Fachlehrgänge und wurde dann im Jahre 1997 als einer der ersten in der Germersheimer Wehr, zum Löschmeister befördert. Er war 40 Jahre aktiv in der Feuerwehr, vom Feuerwehrmann-Anwärter bis zum Löschmeister und wurde nie des Dienstes müde. Es gab selten Querelen, er warf nie aus Zorn oder Verärgerung das Handtuch wie manch einer seiner früheren Kameraden, die längst nicht mehr dabei sind. Karl ist und war Kamerad der alten Schule und versuchte stets diesen Geist, bis zum heutigen Tag vorbildlich in die Wehr einzubringen.
Er wurde 1992 für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst mit dem bronzenen Ehrenzeichen und 2002 mit dem silbernen Ehrenzeichen für 35 Jahre aktiven Feuerwehrdienst ausgezeichnet. In Anerkennung selbstlosen Einsatzes während der Flutkatastrophe 2002 in Sachsen, wurde ihm neben weiteren Kameraden, am 20. März 2003 im Auftrag des sächsischen Ministerpräsidenten Milbradt, der „sächsische Fluthelferorden“ verliehen. Am 11.06.1989 hatte Karl Walther bereits das bronzene Feuerwehr-Leistungsabzeichen erworben.
Haben viele Einsatzkräfte heutzutage spezielle Fachgebiete bei denen sie zum Einsatz kommen, spielte das bei Karl überhaupt keine Rolle. Ob Technische Hilfe, Wasser, Gefahrgut oder Brandeinsätze. Karl ging an alles ran, als ob er nie was anderes gemacht hätte. Angst oder Unsicherheit war und ist für ihn ein Fremdwort. Natürlich kamen dabei auch seine berufliche Erfahrung der Wehr sehr zu Gute.
Aber das ist nur die eine Seite von Karl Walther. Denn die andere große Stärke von Karl ist die Kameradschaft.
Karl nutzte jede nur erdenkliche Gelegenheit um seine Kameraden zusammenzuführen um mit ihnen zu feiern oder Spaß zu haben. So bei Familienfesten oder einfach nur nach Übung und Einsatz, um noch ein paar gesellige Stunden zu haben.
Seine große Beliebtheit führte ihn dann auch im Jahre 1993 in den Verwaltungsrat, als er sich erstmals zur Wahl stellte und gleich die meisten Stimmen für sich verbuchen konnte. Das ging dann für die nächsten 20 Jahre so weiter bis zum Jahr 2013 als er sich letztmalig der Wahl stellte. Nur eine Wahlperiode setzte Karl mit dem Verwaltungsrat aus, dafür übernahm er aber dann im Jahr 2001 erstmals den Vorsitz.
Nun zeigte Karl, dass er nicht nur der „Schaffer und Macher“ ist, sondern ein so wichtiges Gremium wie den Verwaltungsrat auch führen konnte. Die Besuche bei erkrankten Kameraden, bei Jubilaren und das Wertschätzen von Leistungen einzelner Kameraden, lagen ihm dabei besonders am Herzen. Dazu zählte auch immer der Erhalt oder das Wiedereinführen von alten Werten und Traditionen.
Bei der Dienstabschlussveranstaltung am 18. Dezember 2017 endete zwar seine aktive Zeit, aber als alter Weggefährte bat ihn Thomas Nährig an diesem Abend, für den Dienst in der Alterskameradschaft sowie für andere Aufgaben außerhalb des Einsatzdienstes der Wehr erhalten zu bleiben.
Ein Leben für die Feuerwehr!
Wie fasst man ein 63-jähriges Leben und davon 40 Jahre Mitgliedschaft bei der Feuerwehr zusammen? Diese und ähnliche Fragen stellte man Karl Walther Anfang Januar bei einem Interview mit der RHEINPFALZ. Karls spontane Antwort: „Wo die Feuerwehr war, da war ich auch“
Mehr zum Interview und Bericht der Rheinpfalz unter: https://www.rheinpfalz.de/lokal/landau/artikel/germersheim-nach-40-jahren-feuer-aus-fuer-loeschmeister/