14.11.2020
Die Pandemie stellt die Feuerwehren vor besondere Herausforderungen. Unter erschwerten Bedingungen gilt es, die Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten und die Einsatzkräfte vor Infektionen zu schützen. Zwar ist ein Feuerwehreinsatz mit Maske inzwischen zur Routine geworden, wenn aber dann zwischen dem Tragen der Maske das Atemschutzgerät für einen Löscheinsatz angelegt werden muss, kann es schnell an die Belastungsgrenzen der Einsatzkräfte gehen. Denn bei jedem Brand entsteht ein buntes Gemisch aus Gasen, die giftig, ätzend und auch sauerstoffverdrängend sind. Fast immer dabei sind Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Chlorwasserstoff, Stickoxide, Schwefeldioxide und Dioxine. Zudem ist die „Luft“ am Brandort meist mehrere hundert Grad heiß. Erst das Atemschutzgerät ermöglicht es den Feuerwehrleuten in diese lebensgefährlichen Bereiche vorzudringen, um Menschen zu retten und Brände zu löschen.
Einen umfangreichen Löscheinsatz, unter diesen gefährlichen Bedingungen gab es am frühen Samstagvormittag für die Feuerwehr Germersheim. Geräusche und ein Feuerschein wurden gegen 6.45 Uhr von aufmerksamen Passanten entdeckt und der Leitstelle via 112 gemeldet. Die Passanten setzten aber nicht nur den Notruf ab, sie machten auch die Besitzer und Bewohner des Anwesens auf den Brand aufmerksam. Durch die zahlreichen Anrufe die bei der Leitstelle eingingen, konnten die Einsatzkräfte schon auf der Anfahrt zur Einsatzstelle sich eine Vorstellung der Lage machen und vorab weitere Maßnahmen einleiten.
Nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle und der Erkundung stellte sich heraus, dass ein ehemaliger Pferdestall der inzwischen anderweitig genutzt wurde, in Vollbrand geraten war. 5 Trupps mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten waren dann in der Folge im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen und anliegende Gebäude vor weiteren Schäden zu schützen. Die Bauweise des ehemaligen Stalls mit Komplettisolierung von Wänden und Decke, sowie der Dachaufbau mit Eternit erschwerten die Löscharbeiten. Glücklicherweise wurden bei dem Einsatz keine Personen verletzt.
Gegen 10:00 Uhr konnte nach umfangreichen Nachlöscharbeiten, Dekontamination von Ausrüstung und Personal, sowie abschließenden Desinfektionsmaßnahmen der Einsatz beendet werden.
„Für uns Feuerwehrleute ist es normal unter extremen Bedingungen zu arbeiten, aber die Kombination von solch einer Einsatzlage und Corona, bringt uns dann doch an körperliche Grenzen“, so ein Feuerwehrmann der an diesem Tag mit im Einsatz war.
Insgesamt war die Feuerwehr Germersheim mit 8 Fahrzeugen und 25 Einsatzkräften vor Ort. Ebenfalls waren die Polizei Germersheim, der Rettungsdienst und die Stadtwerke im Einsatz.
Die bei solch einem Ereignis zu verständigen Behörden wurden noch während des laufenden Einsatzes über die Lage und Maßnahmen informiert, sowie auch deren Folgemaßnahmen besprochen.
Die Untersuchungen zur Brandursache und Schadenshöhe laufen noch.