| Einsatz Nr.: 2021-207 | Kategorie: Gefahrstoff |
G3.02 - Gefahrstoffaustritt
Beginn: | 15.12.2021 - 20:13 Uhr |
Ende: | 16.12.2021 - 02:30 Uhr |
Personal: | 40 Personen |
Gestern Abend wurden wir zu einem unklaren, flüssigen Gefahrstoffaustritt in ein Germersheimer Industrieunternehmen gerufen.
Vor Ort angekommen, mussten wir uns erst einmal ein Bild der Lage machen. In so einem Fall muss immer mit sehr viel Vorsicht an die Sache herangegangen werden.
Beim Umladen von Containern ist es zu einem Unfall gekommen, mehrere Container waren „verkeilt“, wobei der unterste einen offensichtlichen Schaden davon trug. In besagtem Container waren nach Auskunft des Betreibers/Besitzers 3 verschiedene Flüssigkeiten in verschiedensten Gebinden vorrätig. Eine dieser Flüssigkeiten lief aus, zu diesem Zeitpunkt war noch unklar um welchen Stoff es sich hierbei handelt. Nach Erhalt der Stoffdaten konnte abgewogen werden, welcher der Stoffe am gefährlichsten war und wie die weitere Vorgehensweise sein würde.
In der Zwischenzeit traf auch der Gefahrstoffzug des Lankreises Germersheim ein, der bei solchen Stichworten immer mitalamiert wird. Der Gefahrstoffzug begann auch umgehend mit dem Aufbau eines sogenannten Dekontaminationsplatzes.
Zu deren Sicherheit befanden sich die restlichen Kamerad*innen im Bereitstellungsraum in sicherer Nähe zur Einsatzstelle.
Durch unsere Löschfahrzeuge wurde ein 2 Wege Brandschutz sichergestellt, einmal mit Wasser und einmal mit Schaummittel.
Nachdem die Stoffdaten vorhanden waren, konnte ein Trupp unter PA und leichtem Chemikalienschutzanzug zur Erkundung an den verunfallten Container. Der Trupp führte Messungen durch und versuchte weitestgehend die Lage zu beurteilen. Mittlerweile war auch ein Kranführer eingetroffen, der uns tatkräftig mit Freiräumen der Container unterstütze, sodass lediglich der verunfallte Container an der Einsatzstelle verblieb. Nachdem der Container frei gelegt war, konnte ein weiterer Trupp unter Schutzausrüstung in den Container vordringen und den Auslauf der Flüssigkeit stoppen. Es bestand zu keiner Zeit Gefahr an Land oder am Wasser, da das Industrieunternehmen aufgrund der Vorschriften ein sogenanntes Rückhaltebecken verbaut hat.
Somit war nach Bannung der Gefahr der Einsatz für uns beendet und wir konnten nach ca. 6 Stunden den Einsatz abschließen.
4 Mitarbeiter des Unternehmens wurden durch den Rettungsdienst vor Ort medizinisch versorgt, wobei ein Mitarbeiter vorsorglich ins Krankenhaus verbracht wurde.
Ebenfalls vor Ort war der KatS RTW, die Polizei Germersheim und die Wasserschutzpolizei.
Wir bedanken uns für die Hilfe der Kamerad*innen des Landkreises für die Unterstützung.