03.09.2020
Das Verfugen kennt der Laie oder normale Hobbyhandwerker eigentlich nur vom Fliesen verlegen oder dem Verlegen von Steinplatten z.B. auf Terassen oder Gartenwegen. Dass die „Kunst“ des Verfugens auch auf einer Großbaustelle Anwendung findet, vermuten wohl die Wenigsten. Und dabei ist es nicht so, dass man die Fugen später nicht mehr sieht, nein im Gegenteil, man kann sie bei dieser Bauweise im künftigen Feurwehrhaus immer und überall auffinden und dauerhaft sehen. Daher ist es wichtig, dass die Fuge sauber und fachmännisch hergestellt wird.
Die „Kunst“ der Fuge kann aber nur in vollem Umfang zur Entfaltung kommen, wenn zuvor auch fachkundig geplant und in der Folge dann auch ausgeführt wird. Da es sich bei den Betonfertigelementen um sogenannte Sandwichelemente mit innenliegender Wärmedämmung handelt, verlaufen die Fugen über den kompletten Bauteilquerschnitt. Daher müssen sowohl die horizontalen als auch die vertikalen Fugen auf allen Seiten eines Elements mit einer Fugenabdichtung verschlossen werden. Aufgabe der Fuge ist es, die Herstell- und Montagetoleranzen auszugleichen aber auch die Bewegungen aus Temperatur- und Feuchteveränderungen aufzufangen. Um die Betonfertigteile dauerelastisch zu verfugen muss sichergestellt werden, dass die Flanken frei von Schalöl oder sonstigen Verunreinigungen sind. Die Fugen selbst dürfen eine bestimmte Fugenbreite nicht unterschreiten, sonst kann das dauerelastische Fugenmaterial (Polyurethan) die Spannungen und Bewegungen nicht auffangen.
Alles in allem müssen diese Arbeiten mit größter Sorgfalt ausgeführt werden. Die Handwerker auf unserer Baustelle scheinen diese Sorgfalt zu besitzen und die „Kunst“ des Verfugens bis ins Detail zu beherrschen.